Beratung des Auswärtigen Amts zu einer wasserdiplomatischen Initiative am Nil
Die Wasserressourcen des Nils teilen sich 11 Anrainer: Ägypten, Äthiopien, Burundi, Eritrea, DR Kongo, Kenia, Ruanda, Sudan, Südsudan, Tansania und Uganda. Die Anrainer haben ein Rahmenabkommen für die Kooperation am Nil (Cooperative Framework Agreement, CFA) ausgehandelt, das 2010 jedoch nicht von allen Anrainern unterzeichnet wurde. Insbesondere die Regelungen zur Wasserallokation sind zwischen Unter- und Oberliegern offen. Parallel finden Verhandlungen über Füllung und Betrieb des im Bau befindlichen großen Staudamms in Äthiopien statt – dem Grand Ethiopian Renaissance Dam (GERD) t.
Der Konflikt um das Nilwasser gefährdet die Stabilität der Region. Vor diesem Hintergrund hat das Auswärtige Amt (AA) entschieden, im Zusammenspiel mit der Wasserdiplomatie-Initiative der Europäischen Union, eine aktive Rolle bei der Lösung des politischen Konflikts zu prüfen. Das Projektziel lautet: „Erarbeitung von Optionen für ein Engagement des AA für eine Verhandlungslösung des Wasserkonflikts und Identifizierung von Eckpunkten für eine entsprechende kohärente Strategie der Bundesregierung".
Das Beratungsprojekt zielt darauf ab, einen spezifischen Beitrag des AA, ergänzend zur bestehenden deutschen Entwicklungszusammenarbeit am Nil, zu identifizieren und aufzuzeigen, wie dieses Engagement kohärent für die Unterstützung des politischen Prozesses und der Kooperation am Nil genutzt werden kann.