2016.2041.8

Beschäftigungsförderung in der Entwicklungszusammenarbeit

Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung
Land
Weltweit
Dauer
Partner
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Beschäftigungsförderung in der Entwicklungszusammenarbeit

Ausgangssituation

Als globales Ziel 8 ist in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung die produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle formuliert. In den Kooperationsländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit sind derzeit viele Menschen arbeitslos, unterbeschäftigt oder unter schwierigen Arbeitsbedingungen tätig. Dabei sind vor allem die Regionen Nordafrika/Nahost, Subsahara-Afrika und auf dem Balkan durch ein hohes Bevölkerungswachstum sowie Konflikte, Instabilität und Gewalt geprägt. Diese Aspekte verursachen Flucht, Vertreibung und Migration. Oft reichen Beschäftigungsmöglichkeiten und die Höhe des Einkommens nicht für ein menschwürdiges Leben aus. Speziell jungen Menschen fehlt es dadurch in ihren Heimatländern an einer Perspektive für ihre Zukunft.

Mit wachsender Bedeutung wird Beschäftigungsförderung seit Jahren von den Partnerländern der Entwicklungszusammenarbeit nachgefragt. Auch für die deutsche internationale Zusammenarbeit ist sie ein wichtiges Handlungsfeld. Entsprechend dem integrierten Ansatz der Beschäftigungsförderung wurden dabei die folgenden Bereiche als zentrale Schwerpunkte festgelegt:

1. Gestaltung der Wirtschaftspolitik, die Beschäftigungsziele berücksichtigt

2. Schaffung von mehr und besseren, menschenwürdigen und (zumindest) die Existenz sichernden Arbeitsmöglichkeiten

3. Förderung einer an den Bedarfen des Arbeitsmarktes besser orientierten Bildung, Berufs- und Hochschulbildung und lebenslangem Lernen

4. Förderung von Vorbereitung, Orientierung und Vermittlung auf dem Arbeitsmarkt in den Kooperationsländern

Ziel

Strategien und praxiserprobte Ansätze der Beschäftigungsförderung sind in der deutschen und internationalen Entwicklungszusammenarbeit verankert. Sie tragen den durch demografischen Wandel, Flucht und Migration veränderten Rahmenbedingungen auf dem Balkan, in der Region Nordafrika/Nahost und in Subsahara-Afrika Rechnung.

Vorgehensweise

Das Vorhaben unterstützt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) dabei, Positionen und Orientierungen zum Thema Beschäftigungsförderung zu entwickeln und diese in internationalen Prozessen zu vertreten.

Neue oder verbesserte Strategien und Ansätze zur Beschäftigungsförderung werden (weiter-) entwickelt, erprobt und verbreitet, zum Beispiel über Fachgespräche, Studien, Fortbildungen und direkte Projektberatungen. Dafür nutzt das Vorhaben Forschungskooperationen, wertet Erfahrungen der deutschen und internationalen Entwicklungszusammenarbeit aus und unterstützt Pilotmaßnahmen.

Die Ansätze sollen dazu beitragen, durch produktivere Arbeit und höhere Einkommen in den Kooperationsländern die Chancen und Perspektiven für ein menschenwürdiges Leben, vor allem der armen Bevölkerung, zu erhöhen und unfreiwillige Migration zu mindern. Das Projekt stellt seine Erfahrungen den Vorhaben der deutschen Entwicklungszusammenarbeit sowie anderen Gebern zur Verfügung.

Wirkungen

- Durch die Unterstützung des Vorhabens kann sich das BMZ zu Themen und Prozessen positionieren und an verschiedenen Projekten beteiligen, so zum Beispiel am Finanzierungsmechanismus der Weltbank für Beschäftigungsförderung, dem Jobs Umbrella Trust Fund.

- Das Vorhaben hat die Methodik zur Analyse von Arbeitsmärken weiterentwickelt (Employment and Labour Market Analysis, ELMA) und Pilotprojekte zum Nachweis von Beschäftigungswirkungen der Vorhaben in den Kooperationsländern durchgeführt.

- Wichtige Themen, die das Vorhaben begleitet hat, waren unter anderem regionale Beschäftigungsstrategien, die Förderung von Frauenbeschäftigung und Beschäftigungsförderung im Kontext von Konflikt, Fragilität und Gewalt.

- Die Bandbreite der Ansätze zur Beschäftigungsförderung in der Entwicklungszusammenarbeit wurde im Handbuch „Produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle" aufgearbeitet und in thematischen Studien veröffentlicht.

- Praktiker*innen erhalten wertvolle Tipps und Hilfe durch Handreichungen, Fachberatung und Fortbildungen.

Links

- Handbuch - Produktive Vollbeschäftigung und menschwürdige Arbeit für alle (https://mia.giz.de/qlink/ID=49322000)

- Handbook – Full and Productive Employment and Decent Work for All (https://mia.giz.de/qlink/ID=49323000)

- GIZ Fachexpertiseportal zu Beschäftigung: https://www.giz.de/fachexpertise/html/4458.html

- Website: World Development Report 2019 (Englisch) (http://www.worldbank.org/en/publication/wdr2019)

- Website: World Employment and Social Outlook – Trends 2018 (Englisch) (https://www.ilo.org/global/research/global-reports/weso/2018/lang--en/index.htm)

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
16020

Entwicklungspolitische Kennungen

Signifikantes Nebenziel:

  • Gleichberechtigung der Geschlechter

Zuständige Organisationseinheit
G120 Nachhaltige Wirtschentw, Digitalisierung

Vorgänger-Projekt
2013.2094.4

Nachfolger-Projekt
2019.2004.0

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
2.911.425 €

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