2013.2153.8

Förderung der Wettbewerbsfähigkeit des Privatsektors in ländlichen Regionen

Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung
Land
Kosovo
Dauer
Partner
Ministry of Economic Development

Ausgangssituation

Kosovo hat in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht. Dennoch ist die Arbeitslosigkeit noch immer groß und das Qualifikationsniveau überwiegend niedrig. Viele Menschen leben am Rande des Existenzminimums. Ländliche Gebiete und benachteiligte Gruppen sind besonders von Armut und Abwanderung betroffen. Unternehmensgründungen konzentrieren sich stark auf den Dienstleistungssektor mit niedriger Wertschöpfung, viele Arbeitnehmer finden in staatlichen Institutionen Beschäftigung, wie Ministerien, Agenturen und Kommunen. Zugleich ist deren administrative und institutionelle Leistungsfähigkeit gering. Gesetze und Regelwerke fehlen oder die Fähigkeit, sie umzusetzen. Korruption und Schattenwirtschaft sind weit verbreitet.

Landwirtschaftliche Betriebe sind klein, ihre Bewirtschaftung veraltet. Landreformen und die Klärung eigentumsrechtlicher Fragen verlaufen schleppend. Die Agrarwirtschaft trägt deshalb nur wenig zum Wirtschaftswachstum bei. Unternehmen in ländlichen Gebieten erzielen durch ihre mangelnde Wettbewerbsfähigkeit nur begrenzt Gewinne und können kaum Einkommen und Beschäftigung schaffen.

Mittel- bis langfristiges politisches Ziel der Republik Kosovo ist die wirtschaftliche Verankerung in der Region durch eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union. In den nächsten Jahren sind erhebliche wirtschaftspolitische und strukturverändernde Maßnahmen notwendig, um die Konvergenzkriterien zu erfüllen.

Ziel

Private und öffentliche Institutionen der Wirtschaftsförderung sind in der Lage, Maßnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft im ländlichen Raum umzusetzen.

Vorgehensweise

Das Vorhaben fördert Branchen mit Entwicklungspotenzial in ländlichen Gebieten. Die Förderung von Weinproduktion und Waldnebenerzeugnissen trägt zur Steigerung ländlicher Einkommens- und Beschäftigungsmöglichkeiten bei. Durch Kompetenzaufbau bei den lokalen Institutionen der Wirtschaftsförderung und Beratung der zuständigen Ministerien wird die Wettbewerbsfähigkeit in den Projektregionen verbessert.

Das Vorhaben unterstützt die Umstrukturierung und Modernisierung der kosovarischen Wirtschaftsstruktur in den Bereichen IT und Metallverarbeitung. Die Branchenverbände und die Wirtschaftskammer Kosovo werden gestärkt, Dienstleistungen anzubieten und als kompetente Verhandlungspartner der Politik aufzutreten. Die Handwerkskammer Dortmund wurde beauftragt, die Wirtschaftskammer Kosovo beim Aufbau und Management einer Unternehmerakademie und bei Trainings zu unterstützen. In der Metallverarbeitung werden Unternehmen dabei unterstützt, neue Geschäftsmöglichkeiten im Bereich erneuerbarer Energien und Energieeffizienz zu erschließen und dadurch neue, regional wettbewerbsfähige Wertschöpfungsketten aufzubauen. Der IT-Sektor erarbeitet zunehmend exportfähige Dienstleistungen und bietet notwendige, bedarfsorientierte IT-Lösungen zur Modernisierung weiterer Sektoren, zum Beispiel der Landwirtschaft, an.

Das Vorhaben berät die Partnerministerien und unterstützt so die Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen für die EU-Annäherung im Bereich Wirtschaftsentwicklung sowie den Zugang kosovarischer Produkte zu EU-Märkten. Bei der Erarbeitung und Umsetzung von Strategien fördert das Vorhaben ausdrücklich den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Institutionen, Privatsektor und Wissenschaft.

Wirkungen

Bei der Politikgestaltung werden Bedarfe des Privatsektors sowie auf Grundlage belastbarer Informationen ermittelte Entwicklungspotenziale berücksichtigt. International nachgefragte Qualitätsstandards sind eingeführt. Das Ministerium für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und ländliche Entwicklung verwendet die nationalen Fördermittel für das Programm LEADER, eine Fördermaßnahme der Europäischen Union zur Entwicklung des ländlichen Raumes, EU-konform und stellt vermehrt Mittel ein.

Kosovarische Privatunternehmer steigerten Export und Umsatz von Waldnebenerzeugnisse 2016 auf über 10 Millionen Euro und investierten mehr als 5 Millionen Euro in Produktions- und Qualitätsinfrastruktur. Der Weinsektor verzeichnete einen Anstieg der Exporte von Qualitätswein um mehr als die Hälfte. In der Metallverarbeitung wird ein Netzwerk aufgebaut, das Metal Industry and Renewable Energy Cluster of Kosovo (MIRECK). Der IT-Sektor wird durch eine von allen wichtigen Interessenvertretern gemeinsam erarbeitete IT-Strategie unterstützt. Beim Export von IT-Dienstleistungen werden bessere Resultate erzielt.

Kosovo Investment and Enterprise Support Agency (KIESA) und die kosovarische Wirtschaftskammer haben nachfrageorientierte Dienstleistungen für ihre Mitglieder eingeführt. Die Wirtschaftskammer ist regional und international besser vernetzt. KIESA besitzt ausreichend Erfahrung und das Wissen, um Organisations- und wirtschaftliche Entwicklung, vor allem im Privatsektor, zu unterstützen.

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
25010

Entwicklungspolitische Kennungen

Hauptziel:

  • Handelsentwicklung

Signifikante Nebenziele:

  • Biodiversitätskonvention
  • Gleichberechtigung der Geschlechter

Zuständige Organisationseinheit
3700 Westbalkan, Zentralasien, Osteuropa

Vorgänger-Projekt
2010.2094.0

Nachfolger-Projekt
2016.2206.7

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
6.300.000 €

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