Vorgehensweise
Die brasilianische Forschungsförderungseinrichtung CAPES, der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und die GIZ setzten bis 2018 gemeinsam Innovationsprojekte um. Auftraggeber der GIZ war das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Das Vorhaben hatte drei Schwerpunkte:
Nachfrageorientierte Ausschreibung der Forschungsmittel: Das Vorhaben schrieb Forschungsprojekte aus und orientierte sich dabei an der Nachfrage aus Politik, Wirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft.
Neue Partnerschaften zwischen Forschung und zukünftigen Nutzern von Forschungsergebnissen: Matchmaking-Veranstaltungen im Vorfeld der Ausschreibungen förderten den Austausch zwischen Hochschulen, Forschungsinstituten sowie Politik, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft.
Durchführung deutsch-brasilianischer Forschungsprojekte sowie Begleitung bis zur Integration in die Praxis: Stipendien ermöglichten bilaterale Forschungsprojekte und die Mobilität von Lehrkräften, Forschenden, Promovierenden und Studierenden.
NoPa baute auf dem Ansatz zur gezielten Förderung anwendungs- und nachfrageorientierter Forschungskooperationen auf. Grundlage der Förderung waren Ausschreibungen von CAPES und DAAD für binationale Forschungsprojekte. Weitere Themen waren die wissenschaftliche und fachliche Beratung dieser Forschungsprojekte sowie ihr Monitoring.
Wirkungen
Das NoPa-Vorhaben hat seit 2010 insgesamt 20 binationale Forschungsprojekte gefördert, an denen etwa 60 deutsche und brasilianische Forschungsinstitutionen sowie mehr als 60 Partner aus dem privaten und öffentlichen Sektor in Brasilien beteiligt waren.
Zum Beispiel zu innovativen Ansätzen für Sediment- und Wassermanagement in Brasilien: Die Forschungskooperation erhob Daten zu Stauseen und entwickelte eine Software. Auf dieser Grundlage wurden Empfehlungen für innovatives Wassermanagement erarbeitet, unter anderem zu Ablagerungen, zur Algenverbreitung und zum Wasserspiegel. Die Forschungsergebnisse wurden in einer Handreichung für die praktische Umsetzung aufbereitet und 20 Technikerinnen und Techniker wurden geschult. An der Forschungskooperation waren das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Staatliche Universität Paraná (UFPR), der Wasserversorger von Paraná – SANEPAR, das Unternehmen Innomar Tecnologias sowie die SENETEC Aquatic Technology GmbH beteiligt. Das Unternehmen SANEPAR investierte in Ausrüstung und Messgeräte, um sein Reservoirmanagement zu verbessern. Verbessertes Wassermanagement trägt dazu bei, Treibhausgasemissionen zu reduzieren.
Eine weitere Forschungskooperation untersuchte die energieeffiziente Nachrüstung von Gebäuden in Brasilien. Sie entwickelte Gestaltungsrichtlinien für Retrofitting – also die Modernisierung oder den Ausbau von Anlagen. Die Richtlinien setzen auf natürliche Belüftungsverfahren und sparen so Strom ein. Mit Unterstützung des Verbands der Bauindustrie im Bundesstaat São Paulo, SINDUSCON SP, der mehr als 32.000 Mitgliedsunternehmen vertritt, wurden die Forschungsergebnisse in einen Leitfaden für den Bausektor überführt. Insgesamt wurden mehr als 80 Personen in Workshops und Seminaren erreicht.
An der Forschungskooperation waren die HafenCity Universität Hamburg (HCU), die Staatliche Universität Campinas (UNICAMP), die Unternehmen Christophe Lenderoth GmbH sowie MGM Produtos Siderúrgicos Ltda und die Union der Bauindustrie im Bundesstaat São Paulo (SINDUSCON-SP) beteiligt.