2012.9765.4

Innovationstransfer in die Agrarwirtschaft - Anpassung an den Klimawandel

Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung
Dauer
Partner
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Projektkurzbeschreibung SV „Innovationstransfer in die Agrarwirtschaft- Anpassung an den Klimawandel" (ITAACC)

Ausgangssituation:

Nur durch eine angepasste Landwirtschaft mit innovativen Lösungen können die kommenden Herausforderungen in Afrika im Bereich der Anpassung an den Klimawandel, Ernährungssicherung, Armutsbekämpfung und dem Erhalt von Boden, Wasser und Biodiversität gemeistert werden.

Eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Innovationen spielen hierbei die internationalen Agrarforschungszentren des Consortium of International Agricultural Research Centers CGIAR sowie icipe (African Insect Science for Food an Health) und AVRDC (The World Vegetable Center), die durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bei der Agrarforschung finanziell unterstützt werden.

Einige dieser innovativen Lösungen zur Anpassung an den Klimawandel gibt es bereits, andere werden derzeit erforscht. Doch derzeit fehlt es an dem flächendeckenden Wissenstransfer in die Praxis. Der Zugang zu innovativen Lösungen und Forschungsergebnissen muss hergestellt werden und kleine und mittelständische bäuerliche Betriebe benötigen einen einfachen Zugang sowie eine Plattform zum Austausch für ihre vielfältigen Problemstellungen. Die Herausforderung ist es hierbei, diese Innovationen flächendeckend und langfristig in die Praxis zu bringen und zu verankern.

Ziel und Vorgehensweise des Sektorvorhabens:

Das GIZ-Sektorvorhaben „Innovation Transfer into Agriculture – Adaptation to Climate Change (ITAACC)", beauftragt durch das BMZ, stellt sich der Herausforderung, Innovationen flächendeckend in die Praxis zu bringen, und hat das Ziel, die Lücke zwischen Forschung und Praxis zu schließen.

Das Vorhaben hat eine Laufzeit bis März 2018 und hat ein Auftragsvolum in Höhe von 5 Mio. Euro.

ITAACC beabsichtigt, auf kontinentaler Ebene die Nachfrageseite (Kleinbauern und Bauernorganisationen) für Innovationen zur Anpassung an den Klimawandel mit der Angebotsseite (internationale Agrarforschung) zu vernetzen sowie einen kontinuierlichen Austausch zwischen den Akteuren sicherzustellen. Konkret wird mit interessierten Partnern eine Wissenstransferplattform aufgebaut, die sowohl virtuell operiert als auch physische Foren nutzt. Grundlage hierfür ist eine umfangreiche Bedarfsanalyse zu den jeweiligen Problemstellungen, die neben der Nachfrageseite auch Agrarforschungszentren betrachtet und ihre verfügbaren Innovationen analysiert, um diese auf Marktfähigkeit und Praxisrelevanz zu überprüfen und in die Wissenstransferplattform einzufüttern.

Die externe Consultingfirma GFA unterstützte bei der Erstellung der Bedarfsanalyse.

Vielen existierenden Innovationen fehlt der letzte Schritt in die Praxis bzw. die Bekanntmachung auf der Ebene der Kleinbauern, dazu kann die ITAACC Wissentransferplattform einen wesentlichen Beitrag leisten.

ITAACC unterstützt afrikaweit exemplarisch bis zu sechs verschiedene Pilotprojekte zusammen mit unterschiedlichen Partnern, um ausgewählte Innovationen in die landwirtschaftliche Praxis einzuführen. Umsetzungspartner sind die internationalen Agrarforschungscenter der CGIAR, icipe sowie nationale Verbände und Organisationen.

Die Verbreitung von Wissen und der praxisnahe Austausch stellen eine weitere Komponente des Vorhabens dar. Innerhalb verschiedener Workshops finden unterschiedliche Human Capacity Development (HCD) Maßnahmen statt. Diese sind einerseits direkt in den Pilotprojekten integriert, andererseits finanziert und fördert ITAACC mit zusätzlichen Mitteln weitere Fortbildungen.

Ergebnisse und Wirkungen

Das Vorhaben trägt zur Stärkung der Landwirtschaftsentwicklung durch den effektiven Transfer von nachhaltigen Innovationen zur Anpassung an den Klimawandel auf dem afrikanischen Kontinent bei.

Eine übergreifende Armutsbekämpfung wird durch die Anwendung der verbreiteten und implementierten Forschungsinnovationen erreicht. Diese Verbreitung und Anwendung soll vor allem bei den Kleinbäuerinnen und –bauern ein Produktivitäts- und Einkommenszuwachs, bessere Ernährungssicherung und verstärkte Resilienz gegen Auswirkungen des Klimawandels bewirken.

Frauen spielen in der Landwirtschaft Afrikas eine essenzielle Rolle und nehmen vermehrt Aufgaben in den Bereichen der vor- und nachgelagerten Landwirtschaft ein, dennoch ist für Frauen der Zugang zu Innovationen und Dienstleistungen aufgrund unterschiedlichster Rahmenbedingungen schwieriger als für Männer. Das Vorhaben achtet daher durch eine Zielgruppenanalyse und Verwendung von Genderansätzen bei der Informationsbereitstellung sowie den geförderten Innovationen auf eine ausgeglichene Behandlung und Information der Geschlechter. Weiterhin sind Frauen als Wissentraeger von entscheidender Bedeutung fuer den Aufbau einer Wissenstransferplattform.

Insgesamt sollen innerhalb der fünfjährigen Projektlaufzeit sechs Pilotprojekte umgesetzt werden und die entwickelten Methoden und Strategien von fünf internationalen Agrarforschungszentren bei der Implementierung und Verbreitung von Innovationen eingesetzt werden. Bereits fünf Pilotprojekte befinden sich in der Orientierungs- und/oder Durchführungsphase an jeweils einem großen internationalen Forschungszentrum.

Bei der Durchführung der Pilotvorhaben sollen ca. 1.000 Kleinbäuerinnen und –bauern in verschiedenen Ländern Afrikas erreicht werden.

Aber auch die Verbreitung von Wissen spielt innerhalb des Vorhabens eine entscheidende RolleDas Wissen muss gut aufbereitet und verständlich die einzelnen Akteure des Agrarsektors erreichen. Abschließend sollen verschiedene Akteure unterschiedliche Wissensplattformen nutzen. Ob virtuell über Social Media Anwendungen oder den persönlichen Austausch, hier werden die verschiedenen Möglichkeiten miteinander kombiniert.

Im Rahmen zweimal jährlich stattfindender Steuerungsgruppentreffen und einer Managementstruktur mit fachlicher Betreuung in der GIZ Zentrale und durch CIM-Experten vor Ort wird die erfolgreiche Durchführung des Vorhabens sichergestellt.

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
43040

Entwicklungspolitische Kennungen

Hauptziel:

  • Anpassung an den Klimawandel

Signifikante Nebenziele:

  • Biodiversitätskonvention
  • Gleichberechtigung der Geschlechter

Zuständige Organisationseinheit
G530 Ernährungs- und Landnutzungssysteme

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
4.956.840 €

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