2011.2215.9

Kapazitätsaufbau im Bildungswesen

Auftraggeber
BMZ
Land
Äthiopien
Dauer
Partner
Ministry of Education, Regional Bureaus of Education and Labour/Social Affairs

Ausgangssituation

Äthiopien gehört gemessen am Pro-Kopf-Einkommen zu den ärmsten Ländern der Welt. Die äthiopische Entwicklungsstrategie, der sogenannte Growth and Transformation Plan (GTP), setzt sich ehrgeizige Ziele für das Wirtschaftswachstum, für Investitionen in soziale und wirtschaftliche Infrastruktur sowie zur Reduzierung der Armut. Als Voraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung wird zum Aufbau inländischer Kompetenzen, Ressourcen und Leistungsfähigkeit stark in den Bildungssektor investiert, insbesondere in den Aufbau technisch orientierter Ausbildungssysteme, die Fachkräfte für die wachsende Wirtschaft bereitstellen können.

Berufsausbildung sowie Lehre und Forschung an Hochschulen sind bisher noch nicht durchgängig praxis- und qualitätsorientiert ausgerichtet. Ursachen hierfür sind fehlendes kompetentes Lehr- und Fachpersonal, begrenzte finanzielle Ressourcen bei gleichzeitig stark steigenden Schüler- und Studierendenzahlen sowie ein noch unterentwickeltes Management der Bildungsinstitutionen.

Ziel

Absolventen der ingenieurswissenschaftlichen Hochschul- und Berufsbildungssysteme sind für den nationalen Arbeitsmarkt qualifiziert.

Vorgehensweise

Die Reform und der Ausbau von Berufsbildung, Berufsschullehrer- und Hochschulbildung sollen nachhaltig zur Beschäftigung beitragen und die Produktivität der äthiopischen Wirtschaft stärken. Vielfältige Beratungs- und Trainingsmaßnahmen unterstützen eine verbesserte Bildungsplanung im Bildungsministerium und der Berufsbildungsagentur sowie in Behörden und regionalen Ministerien. Ziel ist es, Kompetenzen und Fähigkeiten zur Reformsteuerung zu stärken. Die Ausrichtung der Ausbildungsangebote an der Nachfrage des Arbeitsmarktes wird über die Integration von Arbeitsmarktdaten in die Bildungsplanung unterstützt. Weiterhin wird der Aufbau von Technologie- und Gründerzentren an Hochschulen unterstützt.

Das Programm umfasst folgende Komponenten:

Reform der ingenieurswissenschaftlichen Hochschulbildung

Reform der Berufsbildung

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

Das Programm führt die 2005 begonnene deutsche Unterstützung der äthiopischen Berufsbildungs- und Hochschulreform fort und hat bis 2014 folgende Wirkungen erzielt:

Über 40 Berufsschulen und 3 Universitäten sowie 4 Prüfungszentren wurden mittels technischer Ausstattungen in die Lage versetzt, neue Aus- und Fortbildungsangebote und eine bessere praktische Ausbildung anzubieten.

Das landesweite Berufsbildungssystem ist reformiert und praxisorientiert ausgerichtet. 2012 waren rund 353.000 Schüler an über 800 Berufsschulen eingeschrieben.

2012/13 schlossen mehr als 125.000 Berufsschüler ihre Ausbildung ab.

Über 80 praxisorientierte Hochschulcurricula wurden entwickelt und an den Technologieinstituten eingeführt. Mehr als 500 Dozenten wurden in Hochschuldidaktik trainiert. Die Lehr- und Lernsituation der Studierenden wurde so verbessert.

Im Hochschulbereich schlossen fast 80.000 Studierende und fast 6.500 Postgraduierte ihre Ausbildung ab, davon die Hälfte im Ingenieursbereich.

Eine Verbleibstudie von 836 der Absolventen zeigt, dass sich 89 Prozent aller Hochschulabsolventen ingenieurswissenschaftlicher Fachrichtungen sowie 56 Prozent der Berufsschulabsolventen in einem Arbeitsverhältnis befinden. Dabei hatten 82 Prozent dieser Hochschulabsolventen und 60 Prozent dieser Berufsschulabsolventen eine ihrer Qualifikation entsprechende Beschäftigung.

Durch die systematische Integration von Praktika in die Curricula konnten mehr als 7.000 Studierende relevante praktische Erfahrungen bereits während ihres Studiums sammeln.

Eine vom Vorhaben durchgeführte Arbeitgeberstudie hat ergeben, dass 61 Prozent der Arbeitgeber mit den Fach- und Handlungskompetenzen der Berufsschul- und Hochschulabsolventen zufrieden sind.

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
11330

Entwicklungspolitische Kennungen

Signifikantes Nebenziel:

  • Gleichberechtigung der Geschlechter

Zuständige Organisationseinheit
1500 Ostafrika und Horn von Afrika

Nachfolger-Projekt
2014.2007.4

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
7.041.648 €

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