Ausgangssituation
In Afrika südlich der Sahara stellt die Nutztierhaltung eine wichtige Lebensgrundlage für mehr als 80 Prozent der als arm eingestuften Haushalte dar. Aufgrund der wachsenden Bevölkerung, zunehmender Einkommen und Urbanisierung steigt die Nachfrage nach tierischen Produkten stetig.
Der Klimawandel hat einen negativen Einfluss auf die Nutztierhaltung. Steigende Temperaturen und geringere jährliche Niederschlagsmengen verringern die Leistungsfähigkeit von Tieren und das Wachstum von Futterpflanzen. Aufgrund der Verschlechterung der Böden und wegen Wasserknappheit können die Tiere nicht mehr in ausreichender Weise mit Futtermitteln versorgt werden. Nutzungskonflikte nehmen zu, wodurch Tierhalter Stück für Stück ihre Lebensgrundlage verlieren und die Ernährungssicherung gefährdet wird.
Die Tierhaltung ist jedoch nicht nur von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen, sondern trägt selbst dazu bei. So ist der Agrarsektor in vielen Ländern der Region die größte Quelle für Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen). Dabei stammt der beträchtlichste Anteil häufig aus der Tierhaltung. Die Emissionen entstehen beispielsweise während des Verdauungsvorgangs bei Wiederkäuern, bei der Lagerung und Ausbringung von Dung und bei der Futterproduktion. Viele Länder signalisieren in ihren nationalen Klimabeiträgen (NDCs) die Bereitschaft, Maßnahmen zur Reduzierung von THG-Emissionen aus der Nutztierhaltung umzusetzen. Bislang fehlen ihnen Daten, um Emissionen aus der Tierhaltung, um das Minderungspotenzial von klima-intelligenten Tierhaltungssystemen genau bestimmen zu können.
Klima-intelligente Tierhaltungssysteme sind besser an die Folgen des Klimawandels angepasst und liefern einen Beitrag zum Klimaschutz. Für ihre Umsetzung benötigen insbesondere Tierhalter und politische Entscheidungsträger Informationen über mögliche Klimaszenarien und praxiserprobte Lösungsansätze.
Ziel
Schlüsselakteure der Tierhaltung beziehen in ihre Tierhaltungspraktiken, Sektorstrategien und Investitionsvorhaben verstärkt Klimaanpassung und Klimaschutz ein. Im Rahmen des Pariser Klimaabkommens verbessern die Länder die Berichterstattung zu ihren nationalen Klimabeiträgen im Tierhaltungssektor.