Ausgangssituation
In den vergangenen Jahren wurden weltweit Erfolge bei der Reduzierung von Armut erzielt – seit 1990 konnten sich mehr als eine Milliarde Menschen aus extremer Armut befreien. Dennoch lebten 2015 noch immer rund zehn Prozent der Weltbevölkerung in extremer Armut. Das heißt: Über 700 Millionen Menschen lebten von weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag. Darüber hinaus sind 1,3 Milliarden Menschen von multidimensionaler Armut betroffen: Das bedeutet, sie haben keinen oder nur unzureichenden Zugang zu Bildung, Gesundheit und notwendiger Grundversorgung wie Energie und Wasser.
Die globalen Fortschritte waren zudem ungleich verteilt, sowohl innerhalb eines Landes als auch im Ländervergleich haben nicht alle Länder und Bevölkerungsgruppen im gleichen Umfang profitiert.
Mehr als 75 Prozent der Bevölkerung im Globalen Süden leben in Ländern mit steigender Einkommensungleichheit. Wachsende Ungleichheit verhindert nachhaltige Entwicklung und verringert das Wirtschaftswachstum und den sozialen Zusammenhalt von Gesellschaften. Es besteht mittlerweile internationaler Konsens darüber, dass eine Reduzierung der Ungleichheit notwendig ist, um Armut bis 2030 zu beenden.
Darüber hinaus werden bestimmte Bevölkerungsgruppen, oft Frauen, Kinder, Menschen mit Behinderungen oder Minderheiten, systematisch zurückgelassen.
Die Reduzierung von Armut und Ungleichheit sind Kernziele der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (EZ). Die Agenda 2030 formuliert den Anspruch, „Armut in allen Formen und überall zu beenden“ (Ziel 1) sowie „Ungleichheit innerhalb und zwischen Staaten zu verringern“ (Ziel 10). Die Bedeutung der Themen Armut und Ungleichheit findet sich zudem im Umsetzungsprinzip der Agenda 2030 – „Niemanden zurückzulassen“ (Leave no one behind / LNOB) – wieder.
Ziel
Die Ziele 1 und 10 der Agenda 2030 sowie das Prinzip „Leave no one behind“ sind in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit gestärkt.