Ausgangssituation
Die Demokratische Republik Kongo gehört zu den wasserreichsten Ländern der Erde. Dennoch hat nur jeder vierte Kongolese Zugang zu hygienisch einwandfreiem Wasser und höchstens jeder fünfte verfügt über eine angemessene Sanitärversorgung. Das liegt deutlich unter dem regionalen Durchschnitt für Afrika südlich der Sahara. Immerhin haben dort im Schnitt 60 Prozent der Menschen Zugang zu unbedenklichem Wasser und 30 Prozent Zugang zu sanitärer Versorgung.
Um diesen Missstand zu beseitigen, fehlen dem kongolesischen Wassersektor entsprechende gesetzliche Rahmenbedingungen, eine koordinierte Planung, funktionsfähige staatliche Institutionen, leistungsfähige Wasserversorgungsbetriebe und qualifiziertes Personal.
Ziel
Die institutionellen und rechtlichen Rahmenbedingungen in der Demokratischen Republik Kongo erlauben einen nachhaltigen Zugang der Bevölkerung zu Trinkwasser und Sanitärversorgung.
Vorgehensweise
Wasser ist ein Schwerpunkt der deutschen Entwicklungszusammenarbeit im Kongo. Das Vorhaben unterstützt die kongolesische Regierung im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bei der Reform des Wassersektors. Dabei handelt es sich um ein gemeinsames Programm mit der KfW Entwicklungsbank, die in 21 Städten die Trinkwasser- und Sanitärversorgung instand setzt und ausbaut.
Das Vorhaben unterstützt die Entwicklung und Umsetzung nachhaltig wirksamer Reformbausteine, die vor allem den Zugang der armen Bevölkerung zu Trinkwasser und Sanitärversorgung langfristig sicherstellen sollen. Zudem wird die Rechts- und Planungssicherheit im Wassersektor verbessert, was zu einem positiven Investitionsklima im Sektor beiträgt.
Die GIZ unterstützt die kongolesische Regierung insbesondere durch:
• Strategische und fachliche Beratung bei der Konzeption und Umsetzung der einzelnen Reformelemente
Es handelt sich dabei um Strategien und Gesetzestexte zur nachhaltigen Lösung von Herausforderungen der effizienten Dienstleistungsversorgung und der Sicherung des Zugangs zu Trinkwasser und Sanitärversorgung.
• Förderung eines langfristigen Politikdialogs zwischen den Institutionen des Wassersektors
Die Maßnahme soll einerseits sicherstellen, dass alle an der Reform Beteiligten diese eigenverantwortlich und selbstbestimmt gestalten können, und andererseits die Kooperation zwischen den verschiedenen Institutionen verbessern.
• Maßnahmen zur Stärkung personeller und institutioneller Kompetenzen und Ressourcen sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit von Behörden und Kommunen
Wirkung – Was bisher erreicht wurde
Durch Zusammenarbeit aller relevanten Akteure im Wassersektor wurde im September 2010 ein umfassendes, an den nationalen Entwicklungszielen ausgerichtetes Wassergesetz verabschiedet. Darüber hinaus erarbeitete die Regierung einen Aktionsplan für die weitere Entwicklung des Trinkwassersektors bis 2020. Der Aktionsplan gewährleistet die Realisierung aller Reformelemente und somit auch die Harmonisierung der Interventionen der internationalen Geber und deren Ausrichtung an der nationalen Agenda. Basierend auf dem Wassergesetz und dem Aktionsplan wurden zwei richtungsweisende Politiken für Trinkwasser- und für Sanitärversorgung erarbeitet.
Seit Anfang 2014 werden diese Politiken in der Provinz Kasaï-Oriental pilothaft umgesetzt. Das Vorhaben unterstützt dabei gezielt die Fähigkeit der Kommunen, effizient auf die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung einzugehen.