Die Demokratische Republik (DR) Kongo gehört mit rund 52 % bzw. 29 % zu den drei Ländern der Welt mit der schlechtesten Zugangsrate zu Trinkwasser- und (Basis-) Sanitärversorgung. Zusammen mit dem starken Bevölkerungswachstum und der zunehmenden Verstädterung stellt dies den Wassersektor vor große Herausforderungen. Die DR Kongo ist ein fragiler Staat, des-sen politisch-administrative Strukturen erhebliche Defizite aufweisen. Der Wasser- und Abwas-sersektor leidet unter der schwachen Qualifikation von Fach- und Führungskräften, unter feh-lendem Engagement, Kompetenzstreitigkeiten und unter Missmanagement innerhalb und zwi-schen den verantwortlichen staatlichen Stellen. Diese Problematik trifft ebenso für den städti-schen Trinkwasserversorger REGIDESO (Régie de Distribution d’Eau de la République Dé-mocratique du Congo) zu. Dies führt zu ineffizienten Strukturen mit untragbaren Betriebskosten und zweifelhafter Trinkwasserqualität. Die REGIDESO setzt ihre 2010 begonnene Umstrukturie-rung und Teilprivatisierung auf nationaler Ebene bisher nur unzureichend um. Durch das neue Wasserrahmengesetz und den laufenden Dezentralisierungsprozess wird die Verantwortung der Sektorsteuerung nunmehr den Provinzen übertragen werden. Dabei sind erhebliche Umset-zungsschwierigkeiten zu erwarten. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Leis-tungserbringung der Schlüsselakteure in der Trinkwasser- und (Basis-)Sanitärversorgung unzu-reichend ist (Kernproblem).
Das Modulziel der TZ-Maßnahme lautet daher: die Leistungserbringung der Schlüsselakteure in der Trinkwasser- und (Basis-)Sanitärversorgung ist verbessert. Das Vorhaben konzentriert sich auf Maßnahmen in drei Regionen (Bandundu, Equateur und Kasaï), in denen auch die FZ ihre Investitionen umsetzt. Dabei werden Prozesse zur politischen Sektorentwicklung auf nationaler und provinzialer Ebene weiterhin unterstützt. Der von der deutschen FZ initiierte Reformprozess zur Stärkung der Sekundärzentren der REGIDESO, der von der deutschen TZ weitergeführt wird, und Sensibilisierungskampagnen in diesen Städten, tragen einerseits zu einer integrierten Entwicklung des Sektors und andererseits zu einer besseren sozio-ökonomischen und gesund-heitlichen Situation der Bevölkerung bei.
Das TZ-Modul ist Teil eines EZ-Sektorprogramms. Inhaltlich liegt der Schwerpunkt des TZ-Moduls auf der Stärkung der Kapazitäten auf allen Ebenen, so dass die Schlüsselakteure in die Lage versetzt werden, ihren Rollen und Aufgaben gerecht zu werden. Das Vorhaben berät auf nationaler Ebene die politischen Entscheidungsträger bei der Ausarbeitung und Umsetzung der nationalen Trinkwasserpolitik (Handlungsfeld 1). In der der Provinz Kasaï-Oriental wird die Ab-stimmungsplattform dazu befähigt, eigenständig Lösungen für aktuelle lokale Probleme im Wassersektor, wie zum Beispiel die Klärung von Zugangs- und Nutzungsrechten, zu erarbeiten und umzusetzen (Handlungsfeld 2, bis Ende 2017). Die REGIDESO wird bei dem Aufbau seiner Direktion der Sekundärzentren (DSCS) und der drei dazugehörigen regionalen Dienstleistungs-zentren (Services de Centres Secondaires, SCS) sowie deren Organisationsentwicklung beglei-tet (Handlungsfeld 3). Auf Mikroebene werden die Stadtverwaltungen und Gesundheitsbezirke in ihren Kapazitäten zur Sensibilisierung der Bevölkerung in den Bereichen Trinkwasser-, Hygi-ene und (Basis-)Sanitärversorgung gestärkt (Handlungsfeld 4).
Das Vorhaben hat eine Laufzeit von 2,5 Jahren (von 07/2016 bis 12/2018) mit Kosten des deut-schen TZ-Beitrags von bis zu 7.500.000 EUR.