Ausgangssituation
Kambodscha gilt nicht als besonders fragiler Staat. Dennoch ist die dortige Grundlage für demokratische Reformen noch immer sehr instabil. Die Machstrukturen sind komplex und das Land ist geprägt von sozialen und wirtschaftlichen Ungleichgewichten. Korruption innerhalb offizieller Einrichtungen ist allgegenwärtig. Die Landlosigkeit nimmt immer weiter zu. Hierfür gibt es drei Ursachen: Landzersplitterung in Folge des Bevölkerungswachstums, Landverkäufe in Notsituationen und Landeigentumskonzentration infolge wachsender sozialer Unterschiede oder illegaler Landerwerbe, insbesondere durch das Militär oder einflussreiche Politiker*innen. Vertreibungen und eine ungleiche Landverteilung führen zu gesellschaftlicher Unruhe und gewaltsamen Auseinandersetzungen. Für Menschen mit geringem oder gar keinem Landbesitz ergibt sich hieraus ein Verfall der Lebensgrundlage. Gleichzeitig kommt es zu mangelnder Ernährungssicherheit.