Ausgangssituation
Das Bildungswesen und die wirtschaftliche Infrastruktur in der Demokratischen Republik Kongo wurden durch Krieg, Gewalt und fehlende Staatsstrukturen fast vollständig zerstört. Daraus resultieren extreme Armut, der Mangel an Bildungschancen und wirtschaftlichen Möglichkeiten. Der für die Überwindung dieser Situation notwendige Zugang der Bevölkerung zu Grundbildung, zu beruflicher Qualifikation und Beratung, um einkommensrelevante Beschäftigung in ländlichen Gebieten zu schaffen, existiert nur beschränkt oder gar nicht.
Obwohl seit Beginn des Vorhabens 2005 viele Jugendliche und junge Erwachsene in die Gesellschaft und in das Berufsleben integriert werden konnten, bleiben die wirtschaftlichen und sozialen Perspektiven, vor allem für Mädchen und Frauen, weiterhin schlecht.
Ziel
Staatliche und nichtstaatliche Akteure in den Bereichen der Grundbildung und der Einkommens- und Beschäftigungsförderung sind in ihren Funktionen gestärkt.
Vorgehensweise
Das Vorhaben hat seit 2005 die wirtschaftliche Integration benachteiligter Jugendlicher und junger Erwachsener in Maniema und Süd-Kivu vorangebracht. Seit 2012 hat das Vorhaben andere Zielgruppen und Methoden: Die aktuelle Phase konzentriert sich auf Bildung (Komponente 1) sowie auf Landwirtschaft mit allen damit verbundenen, für die Schaffung von Einkommen und Beschäftigung relevanten Aktivitäten im ländlichen Raum (Komponente 2). Hinzu kommt als Komponente 3 die Förderung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit kleinster, kleiner und mittlerer Unternehmen (KKMU), mit der das Consultingunternehmen GOPA Consultants beauftragt wurde.
Zielgruppen der Bildungskomponente sind grundschulpflichtige Kinder und Jugendliche, vor allem Mädchen, sowie erwachsene Analphabeten, besonders Frauen in Maniema und Süd-Kivu. Komponente 2 richtet sich an Bäuerinnen und Bauern in den ländlichen Gebieten, die zusätzliches Einkommen schaffen wollen. Mit der Komponente 3 fördert das Vorhaben die Handwerkerinnen und Handwerker in der Stadt Kindu.
Wirkungen
Seit Beginn der aktuellen Phase haben die staatlichen Akteure im Grundbildungsbereich mit Unterstützung des Programms den Aufbau von Zentren für funktionale Alphabetisierung in 35 Dorfgemeinschaften gefördert. 1.300 Frauen und 160 Männer haben bisher am Alphabetisierungsunterricht teilgenommen. Sie lernten dort aber nicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen.
Durch die Alphabetisierung sind die Teilnehmenden in der Lage, technische Informationen besser aufzunehmen und weiterzugeben. Sie haben deshalb im Unterricht auch handwerkliche und landwirtschaftliche Kenntnisse und Fähigkeiten erworben, beispielsweise zur Anwendung verbesserter Anbaumethoden. Dadurch können sie ihre wirtschaftlichen Aktivitäten verbessern und ihre Einkommen steigern. Die für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung zuständigen staatlichen Behörden haben eigens dafür neue Strategien der landwirtschaftlichen Beratung entwickelt.
Die für die Förderung von KKMU zuständige Behörde hat 1.500 Handwerker bei der Gründung von sieben Innungen unterstützt. In der Provinz Maniema wurde erstmals die Gründung einer Handwerkskammer, in welcher die Innungen vertreten sind, per Erlass angeordnet.
Downloads und Weitere Informationen (optional) Externe Links
(Weitere Informationen)
Kurzdokumentation des BMZ: Förderung von Sicherheit.
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DR Kongo. Zwei junge Frauen, eine Alphabetisierungslehrerin und eine Teilnehmerin, an einer Schultafel in Lukala, einem Dorf bei Kindu. Die funktionale Alphabetisierung, Querschnittsthema von REMAKI, wird von den Partnern als besonders innovativer Ansatz gewürdigt. © GIZ
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DR Kongo. Maniok auf dem Weg zum Markt in Elila, einem Dorf nahe Kindu. Die Produktion und Vermarktung von Grundnahrungsmitteln eröffnet wirtschaftliche Perspektiven für die Bevölkerung. © GIZ