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05.05.2022

Serbien: Eine Gründerin gibt Kindern eine Zukunft

In ihrer neuen Praxis gibt Jelena Kindern die Chance auf ein normales Leben und fördert so die Inklusion.

Die 35-jährige Jelena kennt die Bedarfe von autistischen Kindern und ihren Eltern genau. Die Physiotherapeutin hat selbst einen Sohn, bei dem im Alter von zwei Jahren Autismus diagnostiziert wurde. Diese Entwicklungsstörung kann Kinder sprachlich und körperlich einschränken. „Die Ärzte warnten mich, dass mein Sohn nie ein normales Leben führen könnte. Ich habe mich geweigert, das zu akzeptieren“, erinnert sie sich.

In Serbien bieten aber nur wenige Praxen die passende Behandlung für autistische Kinder an. Daher gründete Jelena 2020 ihre eigene Praxis.

Unterstützt wurde Jelena dabei durch das Bundesentwicklungsministerium mit einem Programm, das die beruflichen Chancen verbessert: „Perspektive Heimat“. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH setzt das Programm in insgesamt 12 Ländern um. In Beratungszentren erhalten Interessierte Informationen zu Ausbildungs- und Stellenangeboten und ihren Jobchancen. In Serbien treffen diese Angebote auf großes Interesse: Rund 143.000 dieser individuellen Fördermaßnahmen wurden seit 2017 in Anspruch genommen, rund 93.000 Menschen haben eine Arbeit aufgenommen.

Eine Zukunft für ihren Sohn und für andere

Auch Jelena holte sich Unterstützung und Inspiration aus dem Beratungszentrum: „Als ich die Präsentation zum Programm hörte, hatte ich bereits meine zukünftige Praxis im Kopf.“ Erfahrene Geschäftsleute standen ihr in der Geschäftsentwicklung zur Seite und begleiteten die Gründung ihrer Praxis. „Das Beratungs- und Mentoringprogramm war sehr hilfreich, denn ich führe zum ersten Mal ein Unternehmen.“

In ihrer Praxis hilft Jelena Kindern mit Behinderungen. Mit ihnen macht sie Übungen zur Beweglichkeit, das schult die Feinmotorik und Koordination. „Die Arbeit mit meinem Sohn macht es mir leichter, Kinder aus dem autistischen Spektrum zu verstehen. Ich habe gelernt, Kinder als gleichberechtigt zu behandeln“, sagt sie. Um Patient*innen noch besser zu fördern, plant sie ihre Praxis auszubauen und auch mit Expert*innen für Sprachtherapie und Sonderpädagogik zusammenzuarbeiten: „Ich bin stolz auf das, was ich tue. Jetzt will ich mehr tun.“

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