Vorgehensweise
Unterstützungsangebote in Deutschland:
Im Mittelpunkt des Programms steht die individuelle Beratung. Menschen, die planen, in ihre Herkunftsländer zurückzukehren, werden bereits in Deutschland unterstützt und bis zum Neustart im jeweiligen Herkunftsland begleitet. So stellt die Internetseite „Startfinder“ alle wichtigen Informationen zu Beratungsangeboten und individuellen Fördermaßnahmen in den Herkunftsländern zielgruppengerecht zur Verfügung und bietet Informationen zum Thema Reintegration.
Das Vorhaben arbeitet zudem eng mit Städten und Gemeinden in Deutschland zusammen. Es unterstützt Angebote von Wohlfahrtsverbänden und Sozialträgern zur Reintegrationsberatung oder Schulungen. Coachings können zum Beispiel den Einstieg in den Arbeitsalltag oder eine weiterführende berufliche Bildung im Herkunftsland erleichtern.
In ausgewählten Kommunen und bei kirchlichen und sozialen Trägern schlagen sogenannte Reintegrations-Scouts eine Brücke zwischen der Rückkehrberatung in Deutschland und bestehenden Angeboten in den Herkunftsländern. Die Reintegrations-Scouts unterstützen die Beratungsstellen, indem sie Kontakte zu Anlaufstellen in den jeweiligen Ländern herstellen sowie zu Beschäftigungsperspektiven und Unterstützungsangeboten, wie etwa Existenzgründungen, Trainings oder Aus- und Weiterbildungen vor Ort informieren.
Darüber hinaus bietet die GIZ in Zusammenarbeit mit privaten Trägern Maßnahmen zur beruflichen Qualifizierung für Rückkehrinteressierte an. Zu den Angeboten zählen unter anderem Kurse für Bauingenieur*innen und diverse Handwerksberufe, Existenzgründertrainings, Fremdsprachen- und IT-Kurse.
Erfolgreicher Neustart im Herkunftsland:
Unterstützung benötigen nicht nur Menschen, die in ihre Herkunftsländer zurückkehren. Auch in der lokalen Bevölkerung gibt es Menschen, die keine berufliche Perspektive für sich vor Ort sehen und über eine Migration nachdenken. Um all diese Menschen zu unterstützen, betreibt das Vorhaben gemeinsam mit nationalen Partnern Beratungszentren für Jobs, Migration und Reintegration. Derzeit gibt es Zentren in Albanien, Kosovo, Serbien, Tunesien, Marokko, Irak, Nigeria, Ghana und Senegal. In Afghanistan wird eine Beratung in Kooperation mit der Internationalen Organisation für Migration (IOM) angeboten. Beratungszentren in Ägypten, Gambia und Pakistan sind in Planung.
Die Beratungszentren bieten individuelle Beratung und Information zu Ausbildungs-, Arbeits- und Reintegrationsmöglichkeiten, veranstalten Job- und Karrieremessen sowie Informationsveranstaltungen und bieten Bewerbungstrainings an. Neben der Beratung werden Interessierte auch in verschiedene Trainings, berufliche Qualifizierungen und psychosoziale Unterstützungsangebote vermittelt, mit denen sie ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern können. Menschen, die sich selbstständig machen wollen, können Trainings und eine Förderung zur Existenzgründung erhalten.
Die Beratungszentren werden mit den jeweiligen nationalen Arbeitsverwaltungen und Arbeitsagenturen betrieben. Gemeinsam mit rund 25 regionalen und bilateralen GIZ-Vorhaben setzen sie das Programm „Perspektive Heimat“ vor Ort um und kooperieren eng mit der Zivilgesellschaft, der Privatwirtschaft, internationalen Organisationen und Institutionen vor Ort. Dabei richten sich gleichermaßen an alle Menschen vor Ort: lokale Bevölkerung, Rückkehrer*innen aus Deutschland und Drittstaaten und Binnenvertriebene, die sich zu Beschäftigungsmöglichkeiten im Land informieren möchten.