© GIZ/Nadia Akbar

26.01.2023

Pakistan: Einfacher registrieren für schnellere Fluthilfe

Die Überschwemmung in Pakistan hat vielen Menschen alles genommen. Ein angepasstes Register hilft, in Krisen unkompliziert Sozialgelder zu erhalten.

In Krisensituationen ist schnelle Hilfe erforderlich – ohne langwierige Bürokratieschleifen. Das hat zuletzt die Flutkatastrophe in Pakistan gezeigt: Die Überschwemmungen im August 2022 haben nicht nur diejenigen getroffen, die bereits auf Hilfen von staatlicher Seite angewiesen waren. Sie trafen auch jene Menschen, die zuvor noch keine Hilfe vom Staat bezogen haben – viele verloren ihr Zuhause mitsamt ihrem Hab und Gut. Um Sozialhilfe zu erhalten, müssen Betroffene jedoch registriert sein. Dabei unterstützt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums berät sie die pakistanische Regierung, ihr bestehendes statisches Registrierungssystem so umzubauen, dass Haushalte ihre Bedürftigkeit selbst melden können.

Das bisherige Register hatten die Behörden alle fünf Jahre durch eine aufwändige landesweite Befragung aktualisiert. Änderten sich Lebenssituationen zwischenzeitlich, konnten die Betroffenen dies selbst nicht mitteilen und galten nicht als anspruchsberechtigt. Neu ist nun, dass sie ihre Daten jederzeit selbst aktualisieren und melden können, wenn ihr Haushalt staatliche Unterstützung benötigt.

Absicherung im ganzen Land

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Für die Eigenregistrierung stehen seit November 2022 landesweit 624 Zentren bereit. Treiber war die Flutkatastrophe, durch die viele Menschen unter die Armutsgrenze gerutscht sind. Die GIZ stattete die Zentren mit Möbeln und Bürotechnik aus. Zudem brachte sie mit Softwareentwickler*innen das für die Registrierung notwendige IT-System an den Start. 1.248 Frauen, zwei pro Registrierungsstelle, empfangen die Besucher*innen in den Zentren. Die Frauen empfingen bislang selbst Sozialhilfe durch die staatliche Sozialhilfeorganisation „Benazir Income Support Programm” (BISP). Als Einweiserinnen haben sie jetzt einen Arbeitsvertrag und ein Einkommen. Ihre Aufgabe: Sie informieren über den Registrierungsprozess und sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Das entlastet das Personal an den Schaltern. Dieses kann damit pro Tag rund 500 Anfragen bearbeiten und prüfen, ob sie anspruchsberechtigt sind.

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