Eine Person hält eine Drohne.
© Wingcopter

04.05.2023

Malawi: Traumberuf Drohnenpilot*in

Der kürzeste Weg ist durch die Luft. Eine Drohnenakademie bildet Pilot*innen aus. Das schafft Jobs und schnelle Lieferketten.

Wenn ein Krankenhaus Medikamente braucht, muss es manchmal schnell gehen. In entlegenen Regionen Malawis fliegt die eilige Arznei per Drohnen ein, denn häufig sind Straßen nicht passierbar und kosten zu viel Zeit. Unterwegs sammeln die Flugobjekte Daten, die auch in der Landwirtschaft genutzt werden, etwa um Saaten zu planen. Das macht Lieferketten robust und schafft Arbeitsplätze als Drohnenpilot*in und Datenanalyst*in.

Der Flugverkehr wird zunehmend wichtig, das zeigen die über 2.000 Lieferflüge pro Drohne. Über zwei Tonnen medizinische Güter wurden bereits durch die Luft zugestellt. Eine, die die Drohnen steuert, ist die Drohnenpilotin Phyllis Chibisa. Sie wurde in der „Drohnen und Datenhilfe Akademie“ ausgebildet. Gemeinsam mit 450 jungen Frauen und Männern aus Malawi lernte sie dort, wie Drohnen funktionieren. Mit einer Fluglizenz schloss sie die Ausbildung ab. Auf dem Arbeitsmarkt ist sie wie die anderen Absolvent*innen gefragt: 90 Prozent von ihnen finden direkt Arbeit. Chibisa arbeitet nun bei dem Luftfahrunternehmen Wingcopter und profitiert dort von ihrer Ausbildung: „Jetzt setze ich mich dafür ein, die medizinische Versorgung in abgelegen Gebieten zu verbessern.“

Digitalen Fortschritt und Ausbildung zusammenbringen

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützt die „Daten und Drohnen Akademie“ in Malawi, die von dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) betrieben wird. Beauftragt vom Bundesentwicklungsministerium koordiniert die GIZ das Drohnennetzwerk und berät die malawische Regierung, den Lufttransport weiter auszubauen. Ziel ist es, schnellere Lieferketten in ländliche Gebiete hinein aufzubauen und dabei junge, innovative Unternehmen zu fördern. Die von den Drohnen erhobenen Daten werden dabei auch genutzt, um zu erkennen, ob die Wetterlage günstig für die Aussaat ist oder wie sich das Klima verändert. So beflügelt die Drohnentechnologie die technische und landwirtschaftliche Entwicklung des Landes. „Ich bin dankbar, ein Vorbild für viele in Malawi zu sein“, sagt Chibisa. „Das inspiriert besonders Frauen, in den technischen Bereich einzusteigen.“

Eine Person, die vor einer Drohne steht.

Fast 30 Gesundheitszentren in Malawi profitieren von den Lieferflügen und stellen damit die medizinische Versorgung in den Distrikten, in denen über 750.000 Menschen leben, sicher. Das Angebot macht jetzt auch woanders Schule - es wird gerade auf Niger und Äthiopien ausgeweitet. In Zukunft soll es dort auch eine Ausbildungsakademie geben.

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