Öffentliche Investitionen werden klimafest

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Anpassung von öffentlichen Investitionen an den Klimawandel in Lateinamerika (IPACC II)
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI)
Land: Peru; mit Anteilen in Kolumbien und Brasilien
Politischer Träger: Peru: Ministerium für Wirtschaft und Finanzen (Ministerio de Economía y Finanzas – MEF); Brasilien: Wirtschaftsministerium (Ministério da Economia); Kolumbien: Planungsministerium (Departamento Nacional de Planeación – DNP)
Gesamtlaufzeit: 2015 bis 2019

Extremwetterereignisse können die öffentliche Infrastruktur schädigen und zur Sperrung wichtiger Verkehrsachsen führen. © GIZ/ Gino Zúñiga

Ausgangssituation

Viele Investitionen in Entwicklungsländern sind Klimarisiken ausgesetzt. Graduelle Klimaveränderungen und Extremwetterereignisse verursachen Schäden an Infrastruktur sowie Unterbrechungen öffentlicher Dienstleistungen. Die Entwicklung eines Landes kann dadurch stark beeinträchtigt werden.

Peru, Kolumbien und Brasilien gehören zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern weltweit. Um Klimarisiken zu minimieren, wollen die Regierungen der drei Länder Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel verbindlich in öffentliche Investitionsprojekte integrieren.

Ziel

Die Wirtschafts-, Finanz- und Planungsministerien von Brasilien, Kolumbien und Peru planen bei öffentlichen Investitionsprojekten Klimarisiken und die Anpassung an den Klimawandel ein. Dadurch verringern sich klimabedingte wirtschaftliche, soziale und ökologische Schäden an Investitionen.

Vorgehensweise

Das Vorhaben baut auf Erfahrungen aus dem Vorgängerprojekt in Peru auf und weitet diese auf Brasilien und Kolumbien aus. Somit fördert die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH den Wissensaustausch zum Klimarisikomanagement in Lateinamerika.

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Im Fokus in Peru stehen Investitionsprojekte und Haushaltsprogramme des Landwirtschafts- und Gesundheitssektors. Die im Vorgängerprojekt bereits in den Regionen Cusco und Piura gesammelten Erfahrungen werden mit den Nachbarregionen Puno und Lambayeque geteilt.

Die in Peru gewonnenen Erfahrungen sollen jeweils auf Kolumbien und Brasilien übertragen werden. Mit den Projektpartnern sowie den nationalen Planungsministerien wurden entsprechende Abkommen geschlossen und technische Teams gebildet. Bis 2019 wird in beiden Ländern mindestens ein öffentliches Investitionsprojekt umgesetzt, das beispielhaft Klimarisiken berücksichtigt und Anpassungsmaßnahmen formuliert. Diese Pilotprojekte sowie Empfehlungen aus Dialog- und Wissensaustauschformaten zwischen den drei Ländern sind Grundlage für die systematische Integration des Klimarisikomanagements in öffentliche Investitionsprojekte in Kolumbien und Brasilien.

Eine Internet-Lernplattform systematisiert die gewonnen Erfahrungen, bereitet diese didaktisch auf und unterstützt die Nachhaltigkeit und Vervielfältigung der im Projekt erarbeiteten Fortschritte in ganz Lateinamerika.

Durch den fachgerechten Bau von Deichen können Klimarisiken minimiert und massive Schäden verhindert werden. © GIZ/ Gino Zúñiga

Wirkungen

In Peru trat im Februar 2017 das neue Programm für mehrjährige Programmierung und Investitionsmanagement INVIERTE.PE in Kraft. Die neuen allgemeinen Mindestanforderungen für öffentliche Investitionsprojekte beziehen das Klimarisikomanagement ein. Auch in Kolumbien wurde im November 2017 eine Leitlinie veröffentlicht, nach der Investitionsprojekte eine Katastrophenrisikoanalyse durchführen müssen.

In einer Studie im Norden Perus nach dem Extremwetterereignis „El Niño“ wurden gemeinsam mit einer lokalen Universität ausschlaggebende Merkmale intakt gebliebener Infrastruktur identifiziert. Diese Best Practices sind Vorbilder für die regionalen und lokalen Regierungsebenen, wie Brücken, Straßen und andere öffentliche Investitionen klimafest gemacht werden können. Auch die beteiligten Forscher konnten die Prinzipien des Klimarisikomanagements praktisch erleben und binden ihre Erkenntnisse nun in die Forschung ein.

In einem Austausch-Programm besuchten Repräsentanten der drei Länder gegenseitig ihre Partnerinstitutionen, um voneinander zu lernen und den Austausch über positive Erfahrungen und Herausforderungen zu intensivieren. Die Teilnehmer werden nun bei der Integration ihrer Erkenntnisse in ihre eigene Arbeit unterstützt.

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