Stabilisierung der lokalen Wirtschaft in der Provinz Maniema

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Stabilisierung der lokalen Wirtschaft in der Provinz Maniema (SELMA)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Demokratische Republik Kongo
Politischer Träger: Planungsministerium (Ministère du Plan)
Gesamtlaufzeit: 2015 bis 2017

DR Kongo. Manuelle Saatgutproduktion im Dorf Libuyu. © GIZ

Ausgangssituation

Das Bildungswesen und die wirtschaftliche Infrastruktur in der Provinz Maniema im Osten der Demokratischen Republik Kongo wurden durch den Bürgerkrieg, Gewalt und fehlende Staatstrukturen fast vollständig zerstört. Anhaltende extreme Armut sowie ein allgemeiner Mangel an Bildungschancen und wirtschaftlichen Chancen, besonders für Mädchen und Frauen, sind die Folgen.

Um diese Situation zu überwinden, benötigt die Bevölkerung der Provinz Zugang zu Grundbildung, zu beruflichen Qualifikationsmaßnahmen sowie zu Beratungsangeboten für einkommensschaffende Beschäftigungsmöglichkeiten. Diese Punkte werden in der nationalen Wachstums- und Armutsminderungsstrategie thematisiert. Staatlichen und nichtstaatlichen Dienstleistern fehlen jedoch personelle, finanzielle, fachliche und organisatorische Ressourcen, um die ihnen übertragenen Aufgaben effektiv wahrnehmen zu können.

Ziel

Landwirte und Handwerker, die nicht lesen und schreiben können, profitieren von den verbesserten Dienstleistungsangeboten staatlicher und nichtstaatlicher Akteure.

DR Kongo. Funktionale Alphabetisierung in der Praxis – Bäuerinnen werden geschult, ihre Erträge zu berechnen und zu planen. © GIZ

Vorgehensweise

Das Projekt führt Maßnahmen in drei miteinander verbundenen Handlungsfeldern durch:

  1. Funktionale Alphabetisierung. Das Projekt stützt die Verbesserung der Grundbildungsdienstleistungen – Lesen, Schreiben, Rechnen – für Erwachsene in der Provinz Maniema.
  2. Landwirtschaftliche Produktion. Das Projekt zielt auf die Verbesserung von landwirtschaftlichen Methoden und Standards, um den Wissenstransfer vor Ort und die Produktion zu stärken.
  3. Förderung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit von Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen (KKMU). Die GOPA Consulting Group wurde damit beauftragt, die Maßnahmen zur Professionalisierung und formellen Organisation von örtlichen Handwerkern zu unterstützen.

Die Consultingfirma ECO Consult Sepp & Busacker Partnerschaft hat die Umsetzung des Vorhabens im Bereich Monitoring & Evaluierung unterstützt.

Wirkungen

Von 2012 bis 2015 entwickelte die Inspection provinciale des affaires sociales (INSPAS) Curricula für drei aufeinander aufbauende Alphabetisierungsniveaus und führte ihre eigenen Fortbildungen für Lehrpersonal durch. Zu den Inhalten der Unterrichtseinheiten gehören Themen aus den Handlungsfeldern „Landwirtschaftliche Produktion“ und „KKMU-Förderung“ des Projekts. Außerdem werden Querschnittsthemen wie Gender, Hygiene und Gesundheit behandelt. Dorfgemeinschaften wurden angeleitet, die Alphabetisierungszentren lokal zu verwalten. Zurzeit besuchen etwa 500 Frauen und Männer die Alphabetisierungskurse, die in 15 Zentren in der Region angeboten werden.

Insgesamt haben 260 Landwirte, darunter 112 Frauen, von der gemeinsamen Beratung durch die für ländliche Entwicklung zuständigen Fachbehörden IPAPEL und IPDRAL profitiert. 56 Landwirte, davon 10 Frauen, wurden als „Beste Landwirte“ ausgezeichnet und vermitteln nun ihr Wissen über den Anbau auf lokaler Ebene. Nach der zweiten Anbauperiode 2015 wendete fast die Hälfte der beratenen Bauern und Bäuerinnen neue ertragsfördernde Techniken an.

DR Kongo. Eine Schneiderin bei der Arbeit – eins der vielen traditionellen Handwerke in Kindu.  © GIZ

Eine Umfrage zur KKMU-Förderung ergab im Februar 2015, dass 67 Prozent der an dem Projekt teilnehmenden Handwerker mit den verbesserten Dienstleistungen und der Vertretung ihrer Innungen und Handwerkskammer zufrieden sind. Darüber hinaus haben die sieben selbst konstituierten Innungen in Zusammenarbeit mit der zuständigen KKMU-Fachbehörde begonnen, Beratungsleistungen zu erbringen, die von den Handwerkern geschätzt werden.

Das Vorhaben leistet einen wichtigen Beitrag zur direkten Teilhabe der Bevölkerung an der Entwicklungsdynamik in der Provinz Maniema.