Stärkung des kommunalen Landmanagements

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Stärkung des kommunalen Landmanagements
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Republik Serbien
Politischer Träger: Ministerium für Landwirtschaft, Forst und Wassermanagement
Gesamtlaufzeit: 2016 bis 2018

Serbien. Entwicklung von IT-Lösungen für das Management staatlicher Agrarflächen © GIZ

Ausgangssituation

Die Regelung des Zugangs zu Grund und Boden ist eine Voraussetzung für eine funktionierende soziale Marktwirtschaft. Sie ist die Grundlage für die Landwirtschaft, für Bautätigkeit sowie unternehmerische Investitionen.

Den für Landmanagement verantwortlichen serbischen Institutionen fehlen derzeit noch die notwendigen Instrumente für eine effektive Regelung und Steuerung der Landnutzung. Die Folgen sind zum Beispiel unnötige Umwandlungen von Grün- und landwirtschaftlichen Flächen in Bauland sowie ineffektive landwirtschaftliche Produktionsstrukturen. Dadurch gehen Kommunen und Landnutzern Einnahmen unwiederbringlich verloren. Gehäuft auftretende illegale oder informelle Landentwicklungen sind ein weiteres Problem.

Ziel

Nationale und lokale Institutionen errichten und unterhalten eine ökologisch nachhaltige, sozial ausgleichende und effiziente Steuerung der Landnutzung.

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Vorgehensweise

Das Projekt berät nationale und lokale Akteure, um ein verbessertes integriertes Landmanagement in städtischen und ländlichen Gebieten sowie eine zwischen Stadt und Land ausgeglichene Entwicklung zu erreichen.

Strategische Landmanagementdokumente, verbesserter Informationsaustausch zwischen den maßgeblichen Institutionen, gestärkte personelle und institutionelle Leistungsfähigkeit und der Aufbau von Lernpartnerschaften stehen im Mittelpunkt der Aktivitäten. Berücksichtigt werden dabei Geschlechtergleichstellung, EU-Standards und die Reduzierung negativer Auswirkungen des Klimawandels auf die Umwelt und die Artenvielfalt.

Das Projekt initiiert sektorübergreifende Kooperationen der Interessenvertreter für integrierte nationale und lokale Landpolitik. Es unterstützt den automatisierten Daten- und Informationsaustausch zwischen nationalen und lokalen Institutionen sowie der nationalen Katasterbehörde.

Modernes städtisches Landmanagement wird durch Wissensaufbau und technische Beratung unterstützt, besonders zu Stadtplanung, Architektur und Baulandumlegung. Beim ländlichen Landmanagement wird die personelle und institutionelle Leistungsfähigkeit vor allem durch die landesweite Einführung webbasierter IT-Lösungen für das Management von staatlichen Agrarflächen und der Einrichtung eines Expertenpools für die moderne Flurneuordnung gestärkt.

Die Consultingfirma AMBERO unterstützt das Vorhaben beim städtischen Landmanagement.

Wirkungen

In mehreren Städten wurden integrierte Stadtentwicklungspläne entwickelt und verabschiedet. Der „National Land Use Code“ ist angenommen und es liegen erstmalig landesweite einheitliche Standards für die Erarbeitung von Raum- und Stadtplänen vor.  Der Prozess zur Erstellung einer nationalen Strategie für nachhaltige, integrierte Stadtentwicklung ist initiiert und von der Regierung beschlossen.

In zwei Pilotgemeinden wurde begonnen die Baulandumlegung als Instrument einzuführen, um städtische Baugrundstücke in einem partizipativem Prozess nachhaltig zu entwickeln.

6 Pilotprojekte zur Flurneuordnung wurden erfolgreich beendet: für rund 4.400 Hektar Agrarland mit etwa 3.000 Beteiligten. Der Flurneuordnungsprozess gemäß der Standards der Europäischen Union erfolgt in einem partizipativem, transparentem Prozess mit der Umweltverträglichkeitsprüfung als verpflichtendem Element. Die gesetzlichen Grundlagen zur Anwendung der modernen Ansätze wurden an die Partnerministerien zur Verabschiedung übergeben.

Die Verpachtung von staatlichem Agrarland mithilfe der neueingeführten webbasierten IT-Lösung führte zu einer Erhöhung um 120.000 Hektar Agrarland und Mehreinnahmen von 27 Millionen Euro.