Unterstützung der marokkanischen Energiepolitik (PAPEM III)

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Unterstützung der marokkanischen Energiepolitik (PAPEM III)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Marokko
Politischer Träger: Ministerium für Energie, Bergbau und nachhaltige Entwicklung (MEME)
Gesamtlaufzeit: 2020 bis 2022

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Ausgangssituation

Marokko hat sich im Bereich der erneuerbaren Energien ambitionierte Ziele gesetzt. Bis 2030 soll der Anteil der erneuerbaren Energien bei der Stromerzeugung auf 52 Prozent der installierten Kapazität gesteigert werden. Dadurch würde Marokko seine Treibhausgasemissionen erheblich reduzieren und den angestrebten nationalen Klimabeitrag (NDC) einhalten.

Das Land hat weitreichende Programme zum Ausbau der Solar-, Wind- und Wasserkraft gestartet, die sowohl die öffentlichen Stromversorger als auch die Privatwirtschaft mobilisieren. Um günstige Rahmenbedingungen für eine dynamische Entwicklung der erneuerbaren Energien zu schaffen, wurden verschiedene rechtliche und institutionelle Maßnahmen getroffen: Zu nennen sind etwa die Gesetze zur Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien in die Mittel- und Niederspannungsnetze und die Gründung der nationalen Regulierungsbehörde für Elektrizität (ANRE).

Zur Umsetzung dieser Programme und Maßnahmen sind Kompetenzentwicklung und fachliche Unterstützung erforderlich: Die Hauptakteur*innen der marokkanischen Energiewirtschaft müssen über das nötige Fachwissen und die richtigen Instrumente verfügen, damit sie die mit den erneuerbaren Energien verbundenen Herausforderungen und Chancen angehen beziehungsweise nutzen können.

Ziel

Die Bedingungen für den Ausbau von erneuerbaren Energien in der Privatwirtschaft sind verbessert.

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Vorgehensweise

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützt Marokko fortwährend bei den Bemühungen, seine nationalen energiepolitischen Ziele zu erreichen und den Strommarkt schrittweise zu liberalisieren.

Dafür kooperiert das Vorhaben PAPEM III mit dem Ministerium für Energie, Bergbau und nachhaltige Entwicklung (MEME) und mit anderen Akteur*innen, die für Planungs- und Regulierungsaufgaben zuständig sind. Die Projektmitarbeiter*innen beraten zu fachlichen Themen und führen verschiedene Maßnahmen zur Kompetenzentwicklung durch.

Private, kommunale und staatliche Energieversorger erhalten fachliche Beratung zur Netzeinspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien und zur Umsetzung von geeigneten Maßnahmen für den Aufbau der benötigten Fähigkeiten.

PAPEM III arbeitet in drei Handlungsfeldern:

Regulierung des Energiemarktes

Zum einen stärkt es die institutionellen und regulatorischen Rahmenbedingungen der Nationalen Regulierungsbehörde für Elektrizität.

Energieplanung

Zum anderen fördert das Vorhaben das MEME bei der Entwicklung eines energiespezifischen IT-Systems und eines integrierten Energiemodellierungssystems, das Angebot und Nachfrage prognostiziert und plant.

Netzeinspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien

Weiterhin unterstützt es Marokko dabei, die regulatorischen und administrativen Voraussetzungen zur Integration von erneuerbaren Energieträgern zu erfüllen. Hierfür arbeitet es mit dem MEME zusammen und formuliert Änderungsentwürfe zu den Gesetzen über erneuerbare Energien (Gesetz 13-09). Pilotprojekte zur Verwaltung von kommunalen Verteilernetzen ergänzen die Arbeit. 

Wirkungen

Die deutsche technische Zusammenarbeit hat in vorangegangenen Projekten desselben Themenfeldes  240 Vertreter*innen aus der öffentlichen und privaten Energiewirtschaft zu den Aspekten der Liberalisierung des Energiemarktes erreicht.

Das MEME richtete eine marokkanische Energiebeobachtungsstelle ein und baute ein zugehöriges Webportal auf. In diesem erhalten Nutzer*innen zuverlässige und aktuelle Informationen zu den Entwicklungen in der Energiewirtschaft.

Ausgewählte Fachkräfte im Ministerium entwickelten ein System zur Energiemodellierung, welches langfristige Prognosen zu künftigen Energieszenarien herleiten kann. Zeitgleich hat das Projekt eine Gruppe von Wissenschaftler*innen für die Arbeit in der Energiemodellierung ausgebildet und geschult. Die Gruppe bietet ihrerseits, als universitäre Plattform, Schulungen zum Thema an.

Das Projekt organisierte und förderte mehrere Diskussionsrunden zu möglichen Änderungen am Gesetz 13-09 über erneuerbare Energien. Im Ergebnis formulierten die Beteiligten konkrete Empfehlungen für einen Änderungsentwurf.

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