Förderung von nachhaltigem Stadtverkehr in Indonesien – national angemessene Klimaschutzmaßnahme (NAMA)

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Programm zur Förderung von nachhaltigem Stadtverkehr in Indonesien
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) und Department for Business, Energy and Industrial Strategy des Vereinigten Königreichs (BEIS) über die NAMA-Fazilität
Land: Indonesien
Politischer Träger: Kementerian Perhubungan (Ministry of Transportation)
Gesamtlaufzeit: 2017 – 2020

Unzureichende Infrastruktur der Bussysteme in indonesischen Städten. Foto: Dino Teddyputra / GIZ

Ausgangssituation

Zunehmende Motorisierung und Urbanisierung verschärfen bestehende städtische Probleme wie Verkehrsüberlastung und Luftverschmutzung. Dies führt zu verbreiteten Gesundheitsproblemen, potenziellen wirtschaftlichen Verlusten und sinkender Lebensqualität in indonesischen Städten. Mit dem rasanten Wachstum der städtischen Bevölkerung sind die Kommunalverwaltungen in Indonesien aufgerufen, für einen angemessenen öffentlichen Nahverkehr zu sorgen. Für die Entwicklung eines nachhaltigen städtischen Verkehrssystems fehlt es den Städten jedoch an institutioneller Leistungsfähigkeit, politischer Orientierung und Zugang zu finanziellen Ressourcen.

Im November 2016 legte die indonesische Regierung ihren nationalen Klimabeitrag (Nationally Determined Contribution, NDC) vor und verpflichtete sich, die Treibhausgas- (THG-)Emissionen bis 2030 um 29 Prozent zu reduzieren. Mit internationaler Unterstützung, die den Verkehrssektor als Teil des umfassenderen Energiesektors einschließt, könnte dieser Anteil auf 41 Prozent steigen. Der Verkehrssektor in Indonesien ist innerhalb des Energiesektors die drittgrößte Quelle von THG-Emissionen (23 Prozent der nationalen Emissionen oder 141 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent im Jahr 2014). Der Landverkehr ist für 89 Prozent aller THG-Emissionen und 91 Prozent des Energieverbrauchs in diesem Sektor verantwortlich.

Ziel

Indonesische Städte sind in der Lage, eine nachhaltige Verkehrspolitik zu entwickeln und Infrastrukturprojekte durchzuführen. Sie werden durch die nationale Stadtverkehrspolitik und staatliche Fördermittel unterstützt.

Stau in Jakarta. Foto: Ko Sakamoto / GIZ

Vorgehensweise

SUTRI NAMA fördert die Entwicklung einer nachhaltigen Stadtverkehrspolitik auf nationaler Ebene und in diesem Rahmen die Festlegung von Qualitätsstandards für die Gestaltung und Umsetzung von Projekten des öffentlichen Verkehrs und des Verkehrsnachfragemanagements. Das Programm verwendet eine Kombination aus Top-Down- und Bottom-Up-Ansätzen mit den folgenden Komponenten:

  • Aufbereiten: Dokumentation der bereits umgesetzten Erfolgsfaktoren und gewonnenen Erkenntnisse im öffentlichen Verkehr und Verkehrsnachfragemanagement. Diese Ergebnisse werden zu Leitlinien für die Ausarbeitung der nationalen Stadtverkehrspolitik weiterentwickelt.
  • Wirksam einsetzen: Förderung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteur*innen, um die Emissionen möglichst stark zu reduzieren.
  • Replizieren: Übertragung von Beispielen guter Praxis und ausgearbeiteten Politikkonzepten auf andere indonesische Städte.

Diese Maßnahmen werden durch die Entwicklung einer Komponente technischer Hilfe, die vom Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) finanziert wird, zusätzlich unterstützt. Dabei handelt es sich um das Projekt zur Implementierung von Bus Rapid Transit (BRT) Korridoren in Indonesien (INDOBUS), das in den Maßnahmenkatalog von SUTRI NAMA aufgenommen wurde. INDOBUS soll bei der Entwicklung und Umsetzung des Schnellbussystems in indonesischen Städten fachlich beraten, um es an internationale Standards anzupassen. Letztlich soll der Palette der geplanten Maßnahmen für den Verkehrsbereich so noch mehr Wirkung verliehen werden.

 

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Letzter Stand: Februar 2021

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