Innovationen und Digitalisierung in Bosnien und Herzegowina fördern

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Innovationen und Digitalisierung bei KMU in Bosnien und Herzegowina
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Bosnien und Herzegowina
Politischer Träger: Ministerium für Außenhandel und Internationale Wirtschaftsbeziehungen (MoFTER)
Gesamtlaufzeit: 2019 bis 2022

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Ausgangssituation

Viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) haben noch nicht erkannt, welche Potenziale Innovationen und die Digitalisierung bereithalten, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Ihnen fehlen die zur Entwicklung und selbständigen Realisierung von innovativen Ideen notwendigen Kompetenzen. Die IT-Branche von Bosnien und Herzegowina ist in dieser Hinsicht führend und bietet innovative Dienstleistungen und Produkte. Bis jetzt sind die IT-Unternehmen des Landes jedoch vornehmlich für ausländische Kunden tätig. Inländische KMU werden bisher nur unzureichend als potenzielle Kunden gesehen und angesprochen. Dasselbe gilt für das wirtschaftliche Ökosystem, auf das Start-ups angewiesen sind. Zwar begleitet das vorhandene Ökosystem junge Menschen mit IT-Kompetenzen bei der Unternehmensgründung, doch unterstützt es sie nur unzureichend dabei, ihre Leistungen inländischen KMU anzubieten. Auf diese Weise könnten jedoch Innovationen hervorgebracht und zusammen mit den Kundenunternehmen verwirklicht werden.

Ziel

Die Voraussetzungen für Innovationen und die Digitalisierung von KMU in Bosnien und Herzegowina sind verbessert.

Vorgehensweise

Das Projekt macht sich die Dynamik der IT-Unternehmen und digitalen Start-ups zunutze, um die Offenheit für Innovationen zu fördern und die KMU mit den Vorzügen der Digitalisierung in Kontakt zu bringen, und zwar insbesondere in klassischen Branchen wie Handel, Holzverarbeitung, Metallverarbeitung, Landwirtschaft und Tourismus. Dazu unterstützt das Projekt die KMU bei der Entwicklung von Innovations- und Digitalisierungsstrategien sowie bei der Umsetzung von konkreten Vorhaben. Darüber hinaus werden auch Akteure des öffentlichen Sektors auf der jeweils zuständigen Verwaltungsebene eingebunden. Das Projekt bietet ihnen Zugang zu Beratungsleistungen, damit sie Rahmenbedingungen schaffen können, die die Offenheit der KMU für Innovationen fördern.

Der politische Partner des Projekts ist das Ministerium für Außenhandel und Wirtschaftsbeziehungen von Bosnien und Herzegowina. Die zuständigen Ministerien und Einrichtungen wie Cluster, Handelskammern oder der Verband für Digitalisierung bzw. deren Zweigstellen sind Umsetzungspartner im Land.

Wirkungen

Das Projekt ist in drei zentralen Handlungsfeldern tätig und hat hier bereits erste Wirkungen erzielt.

1. Die KMU haben branchenspezifische Kenntnisse über die Chancen gewonnen, die sie sich durch Innovationen und digitale Lösungen erschließen können. Mehr als 500 KMU wurden durch verschiedene Maßnahmen angesprochen: Beispielsweise wurden branchenspezifische Veranstaltungen ausgerichtet bzw. begleitet, Erfolgsmethoden verbreitet, eine Informationskampagne des Center for Digital Transformation (CDT) unterstützt und mehr als 450 B2B-Termine angesetzt.

2. Die Dienstleister haben inzwischen neue oder bessere Leistungen entwickelt, um den KMU innovative IT-Lösungen anbieten zu können.

  • Webinare im Zusammenhang mit Covid-19, Schulungen, digitale Veranstaltungen und Materialien; insgesamt 37 Online-Events mit mehr als 1.400 Teilnehmenden (mehr als 570 inländische KMU und Unternehmer*innen).
  • Online-Schule für Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes, die sich insbesondere an Produktionsleiter richtet und sechs Module umfasst, an denen jeweils 36 Personen (12 KMU) teilgenommen haben.
  • Virtuelle B2B-Veranstaltungen, darunter die B2BIT Gatherings 2020, die erste virtuelle Matchmaking-Veranstaltung in Bosnien und Herzegowina für Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe und IT-Fachkräfte. An der Veranstaltung nahmen 120 Personen und etwa 120 KMU teil; dabei fanden 42 B2B-Meetings statt.
  • Bereitstellung von bewährten Methoden als Beitrag zum Aufbau einer „B2BiT“-Matchmaking-Plattform, über die die KMU ihren Bedarf an digitalen Lösungen bei inländischen IT-Firmen decken können. Es haben sich bereits mehr als 30 KMU bei der Plattform angemeldet.

3. Entwicklung von neuen öffentlichen Strategien und Instrumenten zur Förderung von Innovationen und digitalen Lösungen in KMUs.

  • Schulungen, in denen vermittelt wurde, wie die Umsetzung der SBA-Prinzipien (Small Business Administration) auf der Grundlage der OECD-Methodik überwacht werden kann (M&E); dazu fanden 10 Module mit 22 Teilnehmenden sowie eine virtuelle Studienreise mit 14 Teilnehmenden zum Inkubator PISMO (Kroatien) statt.

Stand: Mai 2021

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