Tschad: Kommunalentwicklung fördern und Basisdienstleistungen bereitstellen

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Integrierte Kommunalentwicklung im nördlichen Tschad
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Kofinanziert von: Europäische Union (EU), Agence Française de Développement (AFD)

Land: Tschad
Politischer Träger: Ministerium für Wirtschaft, Planung und internationale Zusammenarbeit und das Ministerium für Raumplanung und Dezentralisierung 
Gesamtlaufzeit: 2018 bis 2023

Durchführung einer Umfrage zu Frauen- und Kindergesundheit

Ausgangsituation

Ein Großteil der Bevölkerung Tschads ist von Nahrungsmittelunsicherheit betroffen. Diese hängt mit einem wirtschaftlichen Abschwung beziehungsweise einer Stagnation der Wirtschaft zusammen. Weitere Einflussfaktoren sind Klimarisiken in der Landwirtschaft. Die Provinzen Borkou, Ennedi und Tibesti im äußersten Norden des Landes (BET-Region) unterliegen mehreren Risikofaktoren: dem Lebensstil des Nomadismus, extremes Trockenklima, Landminen sowie minimale Basisdienstleistungen. 

Die kommunalen Hauptstädte Faya, Fada und Bardai stehen vor der Herausforderung, dringend benötigte Basisdienstleistungen bereitzustellen, was durch mangelnde Ressourcen, geringe Handlungsfähigkeit und unzureichende Erfahrung im Bereich der öffentlichen Verwaltung erschwert wird. Insbesondere in den Bereichen Trinkwasser, sanitäre Anlagen und Hygiene (WASH), reproduktive Gesundheit sowie Landwirtschaft können die Gemeinden ihre Aufgabe nicht hinreichend erfüllen. In der Region hat ein Großteil der Bevölkerung keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und Toiletten.

Ziel

Der Zugang zu Basisdienstleitungen in den Bereichen Trinkwasser, Sanitärversorgung und Hygienemaßnahmen, reproduktive Gesundheit sowie Landwirtschaft ist in der Zielregion verbessert – insbesondere in den Kommunen Faya, Fada und Bardaï.

Übergabe von COVID-19 Sensibilisierungs- und Hygienematerial an die Kommune Faya

Vorgehensweise

Das Projekt arbeitet mit den Lokalbehörden zusammen und legt einen Fokus auf benachteiligte Bevölkerungsgruppen: Frauen und junge Menschen. Das Vorhaben stärkt die Strukturen kommunaler und zivilgesellschaftlicher Akteur*innen, um Basisdienstleistungen in den Bereichen WASH, reproduktive Gesundheit und Landwirtschaft bereitzustellen und instand zu halten. 

Dazu schafft es Voraussetzungen, um Maßnahmen partizipativ zu planen, wie zum Beispiel gemeinschaftliche Projektauswahl und Gestaltung mit lokalen Beteiligten. Das Vorhaben setzt notwendige Baumaßnahmen um, wie den Bau von Latrinen und die Rehabilitierung der Trinkwasserversorgung. Des Weiteren trägt es zur Wissenssammlung über den Norden Tschads bei, indem es sozioökonomische Studien durchführt und veröffentlicht. 

Das Vorhaben leistet Übergangshilfe und baut unter anderem auf der Arbeit des Vorhabens „Ernährungssicherung, Friedensförderung und Katastrophenrisikomangement zur Erhöhung der Resilienz im Tschad“ (PRCPT) auf. PRCPT hat in den letzten Jahren bereits ein partizipatives Entwicklungsgremium eingerichtet und kommunale Entwicklungspläne entworfen. Die strukturbildendenden Ansätze des neuen Vorhabens knüpfen daher an die vorliegenden Entwicklungspläne an und nutzen bestehende Beziehungen zu lokalen Akteur*innen. 

Seit August 2019 unterstützt die Europäische Union (EU) und die französische Entwicklungsagentur Agence Française de Développement (AFD) die Aktivitäten des Vorhabens mit weiteren finanziellen Mitteln.

Wirkung

Im Jahr 2019 konnten die ersten Ziele der kommunalen Entwicklungspläne umgesetzt werden. In Faya wurde der Zugang zu Trinkwasser durch Chlorifizierungsverfahren für 5.000 Personen wiederhergestellt.

Im Rahmen der Bekämpfung von COVID-19 hat das Vorhaben im Mai 2020 Hygiene- und Sensibilisierungsmaterial an die Lokalbehörden der Kommune Faya-Largeau übergeben. Unter anderem hat das Vorhaben Handwaschstationen, Seife und wiederverwendbare Stoffmasken verteilt. Außerdem wurden Schulungen zu den Hygienevorschriften durchgeführt. 

Workshops für Ackerbaugruppierungen

Stand: Februar 2021

Weitere Informationen