Abfall- und Kreislaufwirtschaft

Abfall- und Kreislaufwirtschaft
© GIZ/Radike

Unsachgemäße Abfall- und Kreislaufwirtschaft gefährdet die Gesundheit, die Umwelt und das Klima. Deshalb unterstützt die GIZ die Einführung integrierter Kreislauf- und Abfallwirtschaftssysteme.

 

Defizite beim Abfallmanagement belasten weltweit besonders Städte und urbane Ballungsräume. Ohne erfolgreiche Abfallvermeidung werden Städte in Afrika und Asien Schätzungen zufolge ihr Abfallaufkommen in den nächsten 15 bis 20 Jahren verdoppeln. Viele Entwicklungs- und Schwellenländer verfügen aber nicht über die notwendigen Strukturen, um mit den steigenden und komplex zusammengesetzten Abfallmengen umzugehen. Obwohl Kommunen zwischen 20 und 50 Prozent ihres Budgets für Abfallmanagement aufwenden, haben derzeit rund zwei Milliarden Menschen keinen Zugang zu einer geregelten Abfallsammlung. Eine umwelt- und ressourcenschonende Abfallbehandlung und Verwertung findet nur selten statt. Daraus entstehen Hygiene- und Gesundheitsrisiken, unter denen vor allem die ärmere Bevölkerung leidet. Doch die Folgen betreffen alle: Ohne konsequente Abfallvermeidung und Realisierung von Kreislaufwirtschaft nimmt die Ressourcenverschwendung mit negativen Auswirkungen auf das Klima immer weiter zu. Abfalldeponien und unsachgemäß behandelter Abfall kontaminieren Wasser, Luft und Boden. Plastikabfälle gelangen über die Flüsse ins Meer und gefährden global unsere marinen Ökosysteme. Zudem entstehen durch die Verpackungsflut und die Abfalldeponierung erhebliche Treibhausgasemissionen, die zum Klimawandel beitragen.

Neue Geschäftsmodelle für die Abfall- und Kreislaufwirtschaft öffnen ökonomische Chancen und können einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Diese Potenziale gilt es in Schwellen- und Entwicklungsländern stärker zu nutzen. Durch konsequente Abfallvermeidung und Eindämmung der Verpackungsflut sollen weniger Abfälle entstehen. Unvermeidbare Abfälle sollen weitmöglichst verwertet und zurück in den Ressourcenkreislauf geführt werden. Nicht nutzbare Reststoffe gilt es umweltgerecht zu entsorgen. Der Ansatz erfordert auch Veränderung von Produktions- und Konsummustern, die eine zentrale Rolle bei der Abfallvermeidung spielen. Der hierfür notwendige Wandel erfordert politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen, die überall bereits begonnen haben. Die GIZ begleitet ihre Partnerländer bei diesem Paradigmenwechsel, um lokal angemessene Lösungen zu entwickeln und umzusetzen.

Die GIZ unterstützt im Auftrag der Bundesregierung seit über 30 Jahren Projekte in der Abfall- und Kreislaufwirtschaft. Sie kooperiert dabei insbesondere mit Stadtverwaltungen, Verbänden, Behörden, Ministerien, Universitäten, Nichtregierungsorganisationen, Industrie und Wirtschaftsvertretungen. Ziel der Zusammenarbeit ist, tragfähige und einvernehmliche Lösungen zu entwickeln, welche zwischen allen Beteiligten partizipativ ausgehandelt und dann umgesetzt werden. Wichtige Beteiligte sind auch die oft informell arbeitenden Wertstoffsammler, die sich durch Sammlung und Verkauf von Wertstoffen in Abfällen ihren Lebensunterhalt verdienen. Die GIZ unterstützt ihre Einbindung in integrierte Kreislauf- und Abfallwirtschaftskonzepte, um ihre Gesundheits- und Arbeitsbedingungen zu verbessern und ihre Einkommenssicherheit zu erhöhen.