Eine Gruppe von Gänsen fliegt am Himmel.
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25.04.2024

Gambia: Gut gerüstet gegen Vogelgrippe

Gambias schnelle Reaktion auf den jüngsten Ausbruch der Vogelgrippe schützt auch Europa vor Infektionen. Ein internationales Expert*innen-Team unterstützte das Land dabei.

Wissenschaftler nehmen in Gambia Proben zur Untersuchung auf Vogelgrippe.

Derzeit gibt es eine lebhafte Debatte über Zweck und Umsetzung von Entwicklungszusammenarbeit. Die Reihe GIZwirkt! zeigt, was die Arbeit der GIZ erreicht: vor Ort und im Interesse Deutschlands.

Als man Anfang März 2023 in einem gambischen Naturreservat mehrere tote Vögel fand, hatten die lokalen Behörden schnell einen Verdacht. Tests im Nachbarland Senegal bestätigten: Es war Vogelgrippe. Gambia liegt auf einer wichtigen Route für Zugvögel zwischen Europa und Afrika. Diese können die hochansteckende Vogelgrippe auf lokale Wildvögel wie auch auf Hausgeflügel übertragen und so über Grenzen hinweg weiterverbreiten. Das Land handelte schnell: 

Eine gambische Tierschutzbeauftragte kontaktierte die Schnell Einsetzbare Expert*innengruppe Gesundheit (SEEG). Diese ist im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der Bundesministerien für Gesundheit (BMG) und Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Einsatz, um Infektionskrankheiten und -Ausbrüche früh zu erkennen und einzudämmen. So auch das Vogelgrippevirus, das sehr anpassungsfähig ist und schnell mutieren kann. Immer mehr Vogel- und auch Säugetierarten sind global betroffen. Bei einer Ansteckung von Menschen verläuft die Krankheit bisweilen sehr schwer und kann tödlich enden.

Klimawandel, Biodiversität und Gesundheit zusammen denken

Die SEEG handelte in Gambia nach dem bewährten Ansatz One Health („Eine Gesundheit“). Dieser nimmt die Gesundheit von Mensch und Tier zusammen in den Blick. Erfahrungen aus Human- und Tiergesundheit flossen in die SEEG-Trainings ebenso ein wie Umweltaspekte. In Gambia schulten SEEG-Expert*innen Labormitarbeiter*innen in Diagnostikfragen und Park-Ranger*innen zum Thema Infektionsschutz. Außerdem leitete die SEEG eine gemeinsame Risikoanalyse mit Teilnehmer*innen aus Naturschutz und Gesundheitswesen. Jan Matern von der SEEG fasst den Einsatz zusammen: „Dank unserer engagierten gambischen Kolleg*innen haben wir eine solide Grundlage für die sektorübergreifende Zusammenarbeit etabliert, die Gambia dabei helfen wird, künftige Vogelgrippe-Ausbrüche zu bekämpfen.“ Auch Deutschland profitiert davon: Wenn die Vogelgrippe in Westafrika kontrolliert wird, bringen die Zugvögel das Virus nicht nach Europa.

Das Kernteam der SEEG ist bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH in einem Programm zur Pandemieprävention und -bekämpfung angesiedelt. Die SEEG hat bereits Einsätze zu Vogelgrippe in fünf Ländern in Westafrika und Lateinamerika absolviert. In Gambia waren zudem Expert*innen der Kooperationspartner Friedrich-Loeffler-Institut, Robert Koch-Institut und Wattenmeersekretariat beteiligt.

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