2011.9833.2

Anpassung landwirtschaftlicher Anbaumethoden der Karimojong an den Klimawandel in der Subregion Karamoja

Auftraggeber
BMZ
Land
Uganda
Dauer
Partner
Office of the Prime Minister

Ausgangssituation

Die Subregion Karamoja im Nordosten des Landes ist die ärmste Region Ugandas. Während in Karamoja 80% der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze leben, sind es landesweit ca. 31%. In der semi-ariden Subregion Karamoja ist zu beobachten, dass statt wie in der Vergangenheit alle 5 Jahre, heute bereits alle 2-3 Jahre Dürren auftreten. Regenzeiten werden kürzer und schwerer vorhersehbar, so dass sich der richtige Moment der Aussaat und Ernte schwieriger bestimmen lässt. Karamoja ist geprägt von Viehwirtschaft und Trockenfeldbau, der im höchstem Maße anfällig gegenüber Klimawandel ist. Der traditionell pastoralen Bevölkerung mangelt es an Kenntnissen des angepassten Ackerbaus mit Bewässerungstechniken sowie an Ausrüstung.

Durch eine steigende kommerzielle Abholzung werden die Kapazitäten des fragilen Ökosystems in Karamoja überstrapaziert, was zu einem erhöhten Katastrophenrisiko führt und damit auch zu einer weiteren Verschärfung der Nahrungsmittelsituation. Die betroffene Bevölkerung leidet unter Nahrungsmittelunsicherheit, die durch den Klimawandel mit häufiger und intensiver auftretenden Naturereignissen (Dürren, Überschwemmungen, Hangrutschungen) verstärkt und der mit destruk-tiven Anpassungsstrategien begegnet wird, u.a. extensive Abholzung zur Energiegewinnung und Einkommenssteigerung (Holzkohle) sowie durch Buschbrände.

Ziel

Die Lebensgrundlagen der von den negativen Auswirkungen des Klimawandels in ihrer Existenz gefährdeten Bevölkerung sind durch die Etablierung gemeindebasierter Katastrophenvorsorge, angepasster landwirtschaftlicher Methoden und Maßnahmen zum nachhaltigen Ressourcenma-nagement verbessert.

Vorgehensweise

Die Förderbereiche des Vorhabens sind: (1) Stärkung lokaler Kapazitäten in der Katastrophenvor-sorge; (2) Nachhaltiges Management natürlicher Ressourcen; (3) Wasser für landwirtschaftliche Produktion und; (4) Agro-pastorale landwirtschaftliche Produktion.

Das Vorhaben begleitet die Ausarbeitung lokal angepasster landwirtschaftlicher Produktion und landnutzungsplanerischer Prozesse an den Klimawandel und fördert katastrophenpräventive An-sätze. Zu diesem Zweck werden Settlement Disaster Committees unterstützt bzw. gemeinsam mit der Bevölkerung etabliert.

Die enge Zusammenarbeit des Projektes mit politischen Entscheidungsträgern auf allen Ebenen, u.a. durch Örtliche Zuschüsse sowie gemeinsamen Trainings mit der Zielgruppe und relevanten staatlichen Stellen, fördert das Selbstverständnis und die direkte Kommunikation zwischen der Bevölkerung und den Distriktregierungen.

Der Aufbau und die Operationalisierung von zwei Climate Change Adaption Learning Centres in Karamoja, um alternative Methoden und innovative Techniken zu demonstrieren, zu lehren und in der Region zu verbreiten, ist ein Schwerpunkt des Projektes.

Bei der Planung und Umsetzung aller Aktivitäten werden die Auswirkungen auf die Umwelt (do-no-harm) hinterfragt, um die ökologische Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Jedoch ist der enorme Zu-wachs an Holzkohlegewinnung, unregelmäßige Regenzeiten sowie willkürliche Buschbrände eine sich potenzierende Gefährdung der Wirkungen des Vorhabens.

Wirkungen

Frauen und Männer in den ausgewählten Siedlungen wenden verbesserte Techniken zum Anbau von trockenresistentem Getreide (Mais, Hirse) und Knollenfrüchten (Süßkartoffeln, Maniok) sowie Tierhaltung an und vermarkten landwirtschaftliche Produkte. Sie werden durch die gemeinsame Umsetzung von Ressourcen- und Katastrophenschutzmaßnahmen dabei unterstützt ihre Klimaanfälligkeit zu reduzieren.

Die direkten Wirkungen sind eine angepasste und dadurch erhöhte landwirtschaftliche Produktion, ein verbessertes Einkommen sowie die Erhaltung der natürlichen Ressourcen als Lebensgrundlage der Bevölkerung. Siedlungen und Verwaltungen sind durch gemeinsam erarbeitete Katastrophenpläne besser auf Naturereignisse vorbereitet. Mittel- bis langfristig werden damit die negativen Auswirkungen des Klimawandels in Karamoja durch verbesserte Anpassungsfähigkeit der Bevölkerung gemindert.

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
16050

Entwicklungspolitische Kennungen

Hauptziel:

  • Anpassung an den Klimawandel

Signifikantes Nebenziel:

  • Gleichberechtigung der Geschlechter

Zuständige Organisationseinheit
G260 Übergangshilfe

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
4.842.046 €

Wird geladen