Ausgangssituation
In Malawi ist die Grundbildung seit 1994 frei zugänglich, das Land weist relativ hohe Einschulungsraten auf. Dem gegenüber stehen jedoch hohe Klassenwiederholungs- und Schulabbruchraten. Die Lernleistunge sind auch im regionalen Vergleich sehr niedrig. Viele Kinder kommen fehl- und unterernährt in die Schulen. Ein konzentriertes Folgen dem Unterricht ist so kaum möglich. Neben der Armut trägt Unkenntnis über eine ausgewogene Diät insbesondere zur Fehlernährung bei. Unter- und fehlernährte Kinder erkranken häufiger und bleiben häufiger dem Unterricht fern.
Im Jahr 2009 wurde im malawischen Bildungsministerium die Abteilung „School Health and Nutrition" (DSHN) gegründet. Ein Strategieplan zu Schulgesundheit und Ernährung und entsprechende Umsetzungsrichtlinien für den Zeitraum bis 2018 wurden erarbeitet.
Ziel
Der Ernährungszustand von Schülerinnen und Schülern an Grundschulen in Malawi und ihre Teilnahme am Unterricht sind verbessert.
Vorgehensweise
Im Rahmen des National School Health and Nutrition Strategic Plan (NSHNSP) und den entsprechende Umsetzungsrichtlinien unterstützt NAPE das malawische Bildungsministerium im Aufbau gemeindenaher Ansätze zur Bereitstellung von Schulspeisung.
Schulmahlzeiten.
Das Vorhaben „Ernährung und Zugang zu Bildung" (Nutrition and Access to Primary Education, NAPE) fördert die von den Gemeinden eigenverantwortlich betriebene Anpflanzung von Grundnahrungsmitteln. Die Kommunen werden dabei unterstützt, gemeinschaftlich schulnahe Felder zu bewirtschaften und die Zubereitung der Schulmahlzeiten sicherzustellen. Der Ansatz zur Förderung sogenannter Home Grown School Meals stärkt die Bereitschaft der Schulgemeinden, ihre eigenen Ressourcen für die Entwicklung eines nachhaltigen Schulernährungsprogramms zu mobilisieren. Im Auftrag von NAPE leisten Nichtregierungsorganisationen fortlaufende Unterstützung auf Schul- und Gemeindeebene.
Management der Schulernährung.
NAPE begleitet die Etablierung von Koordinatoren für Schulgesundheit und Ernährung. Dabei handelt es sich um zentrale Positionen auf Ebene der Distrikte. Das Vorhaben unterstützt die Koordinatoren bei der Planung und Implementierung der Home Grown School Meals. Derzeit werden über das Programm mehr als 600 Grundschulen in ganz Malawi erreicht. Im Rahmen des Vorhabens werden die Managementkompetenzen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf nationaler und Distriktebene geschult. NAPE unterstützt darüber hinaus den Austausch von Wissen und Erfahrungen.
Förderung von Ernährungswissen. Schulen und Gemeinden erhalten Schulungen zu Ernährungswissen, um informierte Entscheidungen zur Diversifizierung der Essgewohnheiten treffen zu können. Lehrmaterialien werden gemeinsam entwickelt und verteilt. Ein wöchentliches interaktives Radioprogramm („Nzeru Nkudya") wird landesweit ausgestrahlt und sensibilisiert für gesunde Ernährung und Home Grown School Meals. Hörerclubs verbreiten die Informationen zum Ernährungswissen und initiieren Diskussionen in den Dorfgemeinschaften.
Das Consultingunternehmen GOPA implementiert das Vorhaben gemeinsam mit GIZ Personal.
Wirkungen
Die am Programm teilnehmenden Schulen und Dorfgemeinschaften haben die Verantwortung für ihre jeweiligen Schulernährungsprogramme übernommen. Das zeigt sich unter anderem darin, dass den Schulen 70 Prozent mehr Land zur Bewirtschaftung übergeben wurde. NAPE fördert einen diversifizierten Nahrungsmittelanbau, zum Beispiel von Süßkartoffeln, Erdnüssen, Maniok, verschiedenen Hülsenfrüchten und Reis. Auf diese Weise konnte die Diversität der angepflanzten Nahrungsmittel 2014/15 im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt werden.
Die Dorfgemeinschaften haben ihre Arbeitskraft und Material für den Bau von Lagerräumen und Küchen bereitgestellt, NAPE hat alle weiteren Ressourcen zur Verfügung gestellt. Im April 2015 haben 27 von 40 Schulen den Bau von Küchen und Lagerräumen fertiggestellt und nutzen treibstoffeffiziente Öfen. 24 Schulen haben bereits begonnen, Schulmahlzeiten zuzubereiten.
Lehrmaterialien für Ernährungswissen wurden an die Dorfgemeinschaften verteilt. Das Radioprogramm „Nzeru Nkudya" wurde im Dezember 2014 erstmalig ausgestrahlt und erreicht derzeit über 2 Millionen Haushalte.