2012.2148.0

Förderung von vertrauensbildenden Maßnahmen zur partizipativen Umsetzung der Umweltordnung (AMEM) in der Region Macarena

Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung
Land
Kolumbien
Dauer
Partner
Departmentregierung von Meta

Ausgangssituation

Wo die Ökosysteme der Anden, des Amazonas und des Orinoco aufeinandertreffen, liegt die Region La Macarena. Auf einer Fläche von 3,9 Millionen Hektar gibt es vier Naturschutzparks. Das Gebirgsland der Serranía de la Macarena wird seit 1948 als biologisches Erbe der Menschheit betrachtet. Seit 1959 hat der kolumbianische Staat verschiedene Gesetze verabschiedet, mit denen er das Gebiet zum Naturschutzgebiet erklärt hat. Seit 1989 regelt der Erlass des Schutzgebietes (Area de Manejo Especial de la Macarena, AMEM) die zulässigen Aktivitäten und die Nutzung durch den Menschen, um einer Gefährdung der Ökosysteme entgegenzuwirken.

Die Region leidet seit 50 Jahren unter spontaner, ungeordneter Kolonisierung. Illegale bewaffnete Gruppen, wie der FARC, sowie Banden von Drogenhändlern und paramilitärische Gruppen halten sich hier auf.

Der progressive Verfall des Naturschatzes konnte bislang nicht aufgehalten werden. Der bewaffnete Konflikt zwischen Guerilla und Paramilitärs hat zu Gewalt, Morden und Vertreibung von Bauernfamilien und indigener Bevölkerung aus der Region geführt. Illegaler Anbau, zuerst von Marihuana, später vor allem von Koka zur Produktion von Kokain, hat nicht nur die Konfliktdynamiken verstärkt, sondern auch die Umwelt nachteilig beeinflusst.

In den vergangenen sechs Jahren hat die nationale Regierung versucht, das Gebiet militärisch zu befrieden und die Regierbarkeit des Territoriums wiederherzustellen. Unstimmigkeiten zwischen den Erwartungen der zentralen und der regionalen Verwaltung, die institutionelle Zergliederung und entgegengesetzte Interessen von Akteuren in der Region haben die Umsetzung entsprechender Pläne jedoch behindert. Dies führt zu Konflikten und schwächt die Regierungsführung in dem Gebiet. Staatliche Akteure und Vertreter der Zivilgesellschaft konnten bisher kein integratives Steuerungsmodell zur Umsetzung der Vorgaben der Umweltordnung entwickeln.

Ziel

Staatliche Akteure und zivilgesellschaftliche Gruppen in der Region Macarena haben ein funktionierendes Steuerungsmodell zur partizipativen Raum- und Umweltordnung ausgehandelt.

Vorgehensweise

Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) soll in der durch gewalttätige Konflikte geprägten Region Macarena ein Steuerungsmodell zur partizipativen Raum- und Umweltordnung ausgehandelt werden.

Das Vorhaben unterstützt die Aushandlungsprozesse zwischen staatlichen Akteuren und zivilgesellschaftlichen Gruppen, damit die Raum- und Umweltordnung nachhaltig gestaltet wird und die Bedarfe aller Interessensgruppen berücksichtigt werden.

Wichtige Partner des Vorhabens sind die regionale Umweltbehörde (CORMACARENA), die Verwaltungen in den Gemeinden des AMEM, das Friedensprogramm des Departments Meta (CORDEPAZ), die Nationale Schutzgebietsbehörde und die Sozialpastorale der katholischen Kirche.

Während des Vorgängerprojekts „Förderung vertrauensbildender Maßnahmen zur Umsetzung der Umweltordnung" (2011/12) gelang eine erste Annäherung zwischen staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren. Auf Initiative der Schlüsselakteure wurde eine Steuerungsgruppe (Grupo Gestor AMEM) eingerichtet, die einen Dialog und die Koordination der Aktivitäten möglich machte. Auf der Basis von Vertrauen und Mitsprache wurde begonnen, Themen zur Umwelt- und Raumordnung zu bearbeiten. Das aktuelle Vorhaben knüpft an die Erfahrungen und Potenziale seines Vorgängers an.

Drei zentrale Themen sollen bearbeitet werden:

Partizipative Umsetzung von Instrumenten der Raum- und Umweltplanung

Zu Themen wie partizipative Planung, Moderation sowie Verhandlungs- und Konfliktbearbeitung soll vom Vorhaben beraten werden. Den Projektpartnern auf lokaler Ebene werden Qualifizierungsmaßnahmen zu Fragen der Raum- und Umweltordnung angeboten.

Stärkung der Steuerungsgruppe

Die im Vorgängerprojekt unterstützte Steuerungsgruppe wird strategisch und organisational beraten. Die Handlungs- und Kommunikationsfähigkeit der Mitglieder zur Teilnahme an den Aushandlungsprozessen soll so verbessert werden.

Aufarbeitung von Erfahrungen und Verbreitung auf nationaler Ebene

Damit die Lernerfahrungen als nachahmenswertes Beispiel dienen können, sollen die nationalen Stellen einbezogen werden.

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
15220

Entwicklungspolitische Kennungen

Signifikante Nebenziele:

  • Biodiversitätskonvention
  • Gleichberechtigung der Geschlechter

Zuständige Organisationseinheit
2C00 Lateinamerika, Karibik

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
2.003.007 €

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