Ausgangssituation
Die Wandertierhaltung, bei der Herden saisonal ihre Weide wechseln, ist die vorherrschende Tierhaltungsform in der Tschadseeregion zwischen Zentral- und Westafrika. Sie trägt dort wesentlich zu Ernährungssicherheit, sozialem Zusammenhalt und wirtschaftlicher Entwicklung bei. Die Weidewirtschaft schafft Arbeitsplätze, Einkommen und Steuereinnahmen.
Doch der Klimawandel, immer knappere natürliche Ressourcen wie beispielsweise. Weideflächen und starkes Bevölkerungswachstum bedrohen sie zunehmend. Auch die traditionellen, friedlichen Beziehungen zwischen nomadischen Viehzüchter*innen und sesshaften Ackerbäuerinnen und -bauern sind gefährdet. Sie beruhen auf lang gewachsenen Bräuchen und ungeschriebenen sozialen Vereinbarungen.
Ziel
Die grenzüberschreitende Wandertierhaltung und die wirtschaftliche Resilienz der Länder am Tschadsee sind verbessert, wodurch Landwirt*innen und Viehzüchter*innen friedlich zusammenleben können.
Vorgehensweise
Das Projekt berät Regionalorganisationen und Autoritäten zu einer zukunftsfähigen Regierungsführung, die die Land- und Viehwirtschaft einbezieht. Es führt zudem ein einheitliches integriertes Ressourcenmanagement ein. Es unterstützt dabei, die lokale Wirtschaft zu stärken, medizinische Dienste für Mensch und Tier auszubauen sowie die Wandertierhaltung gemeinschaftlich mit den Betroffenen zu steuern. Darüber hinaus organisiert das Projekt den Dialog und Wissensaustausch zwischen den verschiedenen Akteur*innen in den Ländern. Damit trägt es zu einer gemeinsamen, positiven Vision der Wandertierhaltung im Sahel bei.
Das Projekt erhält finanzielle Mittel vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der Europäischen Union (EU).
Stand: Juni 2025