Vorgehensweise
Entsprechend seines ganzheitlichen, inklusiven Ansatzes unterstützt das Vorhaben zunächst die Durchführung von Vulnerabilitätsanalysen in Gemeinden entlang des Flusslaufs. Auf der Grundlage dieser partizipativen Erhebungen werden kommunale Aktionspläne erstellt. Sie enthalten einerseits Einzelmaßnahmen zur Vorbeugung und Abmilderung von Katastrophen – in dem zum Beispiel Ufer befestigt, Dämme angelegt, Erosionsschutzmaßnahmen durchgeführt sowie der Bodenbewuchs verbessert wird. Hinzu kommen Maßnahmen zur Vorbereitung auf den Katastrophenfall. Risikokartierungen sind ein wesentliches Instrument der Analyse. Der Einführung von wirksamen, regional abgestimmten Frühwarnsystemen und Notfallplänen kommt eine besondere Bedeutung zu.
Bei der Beratung und der Durchführung von bedarfsgerechten Maßnahmen konzentriert sich das Vorhaben auf zwei Handlungsfelder:
- Steigerung der Leistungsfähigkeit aller relevanten staatlichen Institutionen zum Management der Überschwemmungsrisiken
- Unterstützung der Gemeinden bei der inhaltlich-fachlichen Planung und der Umsetzung von Maßnahmen, die dazu beitragen, Risiken zu reduzieren
Wirkungen
Nach Auswertung der Hochwasserereignisse 2012 und 2013 wurden 40 überschwemmungsgefährdete Dörfer in zehn Gemeinden identifiziert. Im Rahmen von begleiteten Vulnerabilitätsanalysen erstellten die Dörfer Risikokartierungen und Aktionspläne. Infolge dieser partizipativen Prozesse verstärkte sich sowohl bei den unmittelbar Betroffenen als auch bei den staatlichen Partnern das Interesse für die Gesamtproblematik.
Erste Maßnahmen, die dazu beitragen, die Katastrophenrisiken zu reduzieren, wurden durchgeführt: Eine Flussschwelle wurde gebaut, Ufer und Furt befestigt, Erosionsschutzmaßnahmen durchgeführt und Dämme ausgebessert. Die Rolle des Bauherrn übernahmen die Partnergemeinden. Behörden des Landwirtschaftsministeriums wurden in die Umsetzung einbezogen. Alle Maßnahmen wurden arbeitsintensiv durchgeführt, sodass die Bevölkerung zusätzliche Einkommen erzielen konnte.
Ein Hochwasser-Frühwarnsystem sowie Notfallpläne liegen in abgestimmter Form vor. Um eine optimale Wirksamkeit zu gewährleisten, setzt das Frühwarnsystem sowohl lokale (Niederschlags- und Pegelmessung) als auch nationale Datenquellen (Wetter- und Abflussvorhersagen) in Wert. Derzeit werden die Gemeinden und Dörfer im Rahmen einer mit der Region Tillabéri vereinbarten Pilotphase unterstützt, diese Instrumente einzuführen.