2010.2206.0

Multisektorale HIV/AIDS-Bekämpfung

Auftraggeber
BMZ
Land
Mosambik
Dauer
Partner
Gesundheitsministerium, Ministerio da Saude

Ausgangssituation

Mosambik weist eine generalisierte HIV-Epidemie mit hohen Infektionsraten in der Allgemeinbevölkerung auf. 1998 waren über 8 Prozent der schwangeren Frauen HIV-positiv, 2004 hatte sich die Zahl verdoppelt. Bei der ersten nationalen Untersuchung 2010 waren 11,5 Prozent der 15- bis 49-Jährigen HIV-positiv, wobei Frauen (13,1 Prozent) häufiger als Männer (9,2 Prozent), Mädchen und junge Frauen (11,1 Prozent) dreimal so häufig wie männliche Jugendliche derselben Altersgruppe (3,7 Prozent) betroffen waren.

Zur Kontrolle der Epidemie verabschiedete die mosambikanische Regierung im Jahr 2000 eine nationale Strategie zur HIV/AIDS-Bekämpfung, die vom Nationalen AIDS-Rat (Conselho Nacional de Combate ao SIDA) umgesetzt wird. Darin sind alle relevanten Ministerien, Glaubensgemeinschaften, nationalen Nichtregierungsorganisationen und der Privatsektor vertreten.

Ziel

Die nationale HIV-Politik wird landesweit umgesetzt.

Vorgehensweise

Das Vorhaben arbeitet eng mit dem Nationalen AIDS-Rat zusammen, unterstützt aber auch das Ministerium für öffentliche Verwaltung und das Gesundheitsministerium. Die Organisationsentwicklung des AIDS-Rates wurde von 2010 bis 2013 von der Europäischen Union und von 2011 bis 2013 zusätzlich von Dänemark mitfinanziert. Dadurch konnte das Programm in diesem Zeitraum seine Aktivitäten über die drei Schwerpunktprovinzen der deutsch-mosambikanischen Zusammenarbeit (Inhambane, Sofala und Manica) hinaus auf alle Landesteile ausweiten.

Schwerpunkte des Vorhabens:

Umsetzung der nationalen HIV-Politik im öffentlichen Sektor, insbesondere in den drei Schwerpunktprovinzen der deutsch-mosambikanischen Zusammenarbeit

Förderung der Konzeption und Umsetzung von wirksamen Arbeitsplatzprogrammen im öffentlichen und privaten Sektor (bis 2014), von 2008 bis 2013 von der Consultingfirma GFA umgesetzt

Landesweite Stärkung des Nationalen AIDS-Rates durch Beratung zu Kommunikation und Organisationsentwicklung auf Zentral- und Provinzebene, seit 2012 auch auf Distriktebene

Zusammenarbeit mit der größten privaten Universität Mosambiks (Universidade Católica de Moçambique) in Beira bei der Entwicklung und Durchführung akademischer Online-Kurse zu HIV in portugiesischer Sprache (bis Ende 2014)

Kooperation mit der medizinischen Fakultät der Universität Eduardo Mondlane in Maputo im Bereich sexuelle und reproduktive Gesundheit (bis Ende 2015)

Wirkungen

In den drei Schwerpunktprovinzen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit Mosambik trägt das Vorhaben dazu bei, dass sich die Zunahme von HIV-Infektionen verlangsamt (Plateaubildung). Landesweit herrscht aber noch immer eine alarmierend hohe HIV-Prävalenz, die in manchen Provinzen bei über 20 Prozent liegt.

Das Vorhaben hat landesweit zur Umsetzung der nationalen HIV-Strategie beigetragen. Nach Erarbeitung und Implementierung eines Instruments zur Organisationsentwicklung zeigen alle 11 Provinzverwaltungen des AIDS-Rates nachweisbare Verbesserungen bei strategischer Planung, Koordination und Kommunikation. Der AIDS-Rat ist inzwischen in der Lage, Sensibilisierungskampagnen auf Landesebene effektiv zu koordinieren. Beispiele sind etwa die AIDS-Kampagne anlässlich der Panafrikanischen Spiele 2011, verschiedene Aufklärungskampagnen für Jugendliche und die jährlich am 1. Dezember stattfindenden Welt-AIDS-Tage.

Auch im öffentlichen Sektor wird die nationale HIV-Politik zunehmend umgesetzt. Alle 23 Ministerien haben Arbeitsplatzprogramme eingeführt und damit über 30.000 Angestellte und Beamte erreicht. Im Gesundheitssektor wurde landesweit eine 174 Institutionen umfassende Koordinationsstruktur für das Arbeitsplatzprogramm aufgebaut. Über 90 Prozent des gesamten Gesundheitspersonals Mosambiks kennen ihren HIV-Status.

Im Privatsektor führte ECoSIDA, der vom Vorhaben beratene Unternehmerverband gegen AIDS, in über 200 Unternehmen Arbeitsplatzprogramme ein. Die Universität in Beira etablierte ein Pflichtmodul zur HIV-Prävention für 12.000 Studenten und führt seit 2011 akademische Online-Kurse zu HIV durch. In den Vorhaben der deutschen Entwicklungszusammenarbeit werden derzeit 20 Maßnahmen zur HIV-Bewusstseinsbildung und zum gendersensiblen und menschenrechtsorientierten Umgang mit dem Thema umgesetzt. 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
13040

Kombifinanzierung
  • Europäische Union (EU) - alt, bis 31.12.2011 (2,22 Mio. €)
  • Danish International Development Agency (DANIDA) alt bis 31.12.2011 (997,25 Tsd. €)
Entwicklungspolitische Kennungen

Signifikantes Nebenziel:

  • Gleichberechtigung der Geschlechter

Zuständige Organisationseinheit
1300 Südliches Afrika

Vorgänger-Projekt
2007.2065.6

Nachfolger-Projekt
2014.2259.1

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
9.165.398 €

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