Ausgangssituation
Das Sekretariat der ostafrikanischen Gemeinschaft hat eine beratende und koordinierende Rolle in der Seuchenvorsorge und -bekämpfung für die Partnerstaaten Burundi, Kenia, Rwanda, Südsudan, Tansania und Uganda. Obwohl die Region von der großen Ebola-Epidemie in Westafrika in den Jahren 2014 bis 2016 verschont blieb, fordert die Krankheit immer wieder Menschenleben. Auch die Erreger von Krim-Kongo, Marburg und Rifttal-Fieber, Polio oder Cholera kommen in der Region natürlich vor. Die Krankheiten können jederzeit ausbrechen und die öffentliche Gesundheit, Menschenleben und Existenzen gefährden. Die Verbreitung der Erreger wird durch Migration, grenzüberschreitenden Handel, Tourismus und klimatische Faktoren begünstigt.
Die Ebola-Epidemie hat Mängel in der Seuchenbekämpfung offenbart, die zur schnellen Verbreitung der Krankheit beigetragen haben. Es gab keine schnelle und effektive Krisenkommunikation, die sich an den kulturellen Bedürfnissen und sozialen Bedingungen der Menschen in der Region orientierte. Es mangelte auch an einer engen Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen. Diese ist wichtig, da rund zwei Drittel der Infektionskrankheiten mit Pandemiepotenzial Zoonosen sind, also Krankheiten, die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden. Ihre Verhütung und Bekämpfung kann nur interdisziplinär erfolgreich sein.
Die ostafrikanische Gemeinschaft und die Partnerstaaten räumen dem One Health-Ansatz deshalb einen hohen Stellenwert ein. Er bindet Sektoren in die Bekämpfung von Seuchen ein, die von Ausbrüchen betroffen sind oder dazu beitragen können, sie zu vermeiden. Der Ansatz ist in regionalen politischen Rahmendokumenten für die Pandemievorsorge festgeschrieben, aber nur ansatzweise in die Praxis umgesetzt. Obwohl Risiko- und Krisenkommunikation für die Eindämmung von Krankheitsausbrüchen wichtig sind, ist die Disziplin in der Region bislang nicht verankert.
Ziel
Das Sekretariat der Ostafrikanischen Gemeinschaft unterstützt die Partnerstaaten besser in der Pandemievorsorge.