Ausgangssituation
Die Republik Niger ist seit Jahrzehnten von immer wiederkehrenden Naturkatastrophen und politischen Konflikten betroffen. Starke klimatische Schwankungen, begleitet von zunehmenden Dürreperioden und Überflutungen, aber auch Heuschreckeninvasionen und Schädlingsbefälle schwächen die Landwirtschaft Nigers. Häufige Nahrungsmittelkrisen sind die Folge. Die sich abzeichnende Klimaänderung und die weltweiten Preissteigerungen bei Getreide werden die chronische Ernährungsunsicherheit in Niger zukünftig weiter verschärfen. Auch die innere Stabilität des Landes könnte dadurch beeinträchtigt werden.
Um den zunehmend akut auftretenden Ernährungskrisen zu begegnen, hat die nigrische Regierung bereits 1998 als Koordinierungsinstrument das Dispositif National de Prévention et de Gestion des Crises Alimentaires (Nationale Einrichtung zur Prävention und zum Management von Ernährungskrisen und Katastrophen) ins Leben gerufen. Es wird inzwischen von 13 internationalen Gebern unterstützt.
Ziel
Die nationale Vorsorgeeinrichtung für die Prävention und das Management von Ernährungskrisen und Katastrophen, das Dispositif National, ist in Struktur und Funktionsweise nachhaltig gestärkt.
Vorgehensweise
Die nigrische Regierung hat die Ernährungssicherung in der Verfassung verankert und nationale Strategien und Programme entwickelt. Zu den wesentlichen Aufgaben des Dispositif National gehören die systematische Beobachtung der Versorgungslage der nigrischen Bevölkerung, die Erarbeitung von Vorsorgeplänen, der Aufbau und das Management von Nahrungsmittelreserven sowie die Durchführung von ernährungssichernden Maßnahmen im Krisenfall.
Das Vorhaben berät bei technischen, strategischen und politischen Fragen zum Thema Ernährungssicherung, einschließlich Monitoring und Evaluierung.
In enger Abstimmung mit weiteren derzeit zwölf internationalen Gebern unterstützt die Bundesregierung das Dispositif National darüber hinaus finanziell. Unter anderem werden Mittel zum Kauf von Getreide zur jährlichen Wiederauffüllung der Getreidereserve bereitstellt.
Wirkung – Was bisher erreicht wurde
Die Bundesrepublik Deutschland hat seit 2009 rund 9 Millionen Euro für den Ankauf von Getreide und Saatgut zur Verfügung gestellt. In dieser Zeit verschärfter Nahrungsmittelkrisen haben sechs von zehn Haushalten Nahrungsmittelhilfe benötigt und sie aus dem gemeinschaftlichen Fonds des Dispositif National erhalten.
Reformen und strukturverbessernde Maßnahmen haben die Leistungsfähigkeit des Dispositif National signifikant verbessert. Ein verbessertes Monitoring sowie der Aufbau einer Datenbank ermöglichen der nigrischen Regierung, Entscheidungen sachgerechter und zeitnah zu treffen.
Das Mandat des Dispositif National wurde von der nigrischen Regierung auf umfassendere Katastrophenmaßnahmen ausgedehnt, weitere Akteure wurden integriert.
Durch die erfolgreiche Arbeit ist bei nationalen und internationalen Partnern, aber auch in der Bevölkerung das Vertrauen in den Dispositif National gestiegen.