Unterstützung der Umsetzung der nationalen Strategie zur Anpassung an den Klimawandel

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Unterstützung der Nationalen Strategie zur Anpassung an den Klimawandel
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)
Land: Mali
Politischer Träger: Ministère de l'Environnement, de l'Assainissement et du Développement Durable
Gesamtlaufzeit: 2014 bis 2019

Ausgangssituation

Wie andere Länder des Sahels leidet Mali unter den Folgen des Klimawandels. Gemäß Prognosen werden die Regenfälle künftig noch stärker schwanken, Extremereignisse wie Dürre oder Starkregen werden zunehmen und die Temperaturen weiter steigen. Die Auswirkungen des Klimawandels spüren besonders die ärmsten Bevölkerungsgruppen, deren Lebensgrundlage die natürlichen Ressourcen sind.

Der politische Rahmen zur Anpassung an den Klimawandel ist detailliert ausgearbeitet, die Umsetzung scheitert bisher allerdings weitgehend. Die lokale Bevölkerung ist sich den Auswirkungen des Klimawandels bewusst. Sie hat aber weder Zugang zu Informationen über das Klima noch Kenntnisse über mögliche Anpassungsmaßnahmen, um ihre Entscheidungen besser nach den Gegebenheiten auszurichten.

Die schwache Regierungsführung in Mali führt dazu, dass internationale Geber zögern, in den eigens zum Klimaschutz angelegten nationalen Fonds zu investieren. Zudem können verfügbare Gelder nicht abgerufen werden und erreichen die Kommunen und Gemeinden nicht.

Ziel

Die Widerstandsfähigkeit verwundbarer Regionen gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels ist erhöht: Innovative, integrierte Ansätze zur Anpassung an den Klimawandel wurden formuliert sowie die Ressourcen und Leistungsfähigkeit der Akteure gestärkt.

Vorgehensweise

Das Vorhaben arbeitet daran, das Zusammenwirken zwischen nationalen Rahmenbedingungen und lokaler Planung und Umsetzung von Maßnahmen zu verbessern. Nationale Leitfäden und Richtlinien für Planer*innen schaffen notwendige Rahmenbedingungen für eine klimafreundlichere Entwicklung. Das gleiche gilt für die Integration von Auswirkungen durch oder auf den Klimawandel in Umweltprüfungen.

Das Projekt unterstützt Mali auch bei den zentralen internationalen Prozessen innerhalb der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen, wie zum Beispiel bei der Umsetzung der nationalen Klimaschutzbeiträge und der nationalen Anpassungsplanung.

Eine wichtige Aufgabe des Projekts ist die Unterstützung dezentraler Gebietskörperschaften bei der Planung, Umsetzung und Kontrolle von Anpassungsmaßnahmen. Um darüber hinaus die Wirkung zu vergrößern, werden die Beratungsdienste der verschiedenen Ministerien dafür qualifiziert, die lokale Bevölkerung zu Anpassungsmaßnahmen zu beraten.

Ohne zusätzliches Engagement der Privatwirtschaft lassen sich die gesetzten Ziele für Anpassung und Minderung nicht erreichen. Die Umsetzung von Pilotmaßnahmen demonstriert auch anderen Akteuren, wie erfolgreiches Vorgehen aussehen kann. Die Aufbereitung der lokalen Projekterfahrungen und ihre nationale, regionale und internationale Veröffentlichung tragen zur umfassenden Verbreitung der innovativen Ansätze bei.

Wirkungen

2015 reichte Mali seine nationalen Klimabeiträge ein. Als eines der ersten Länder trat es Ende 2016 der von Marokko und Deutschland gegründeten NDC-Partnership bei. Dies ist eine globale Klimapartnerschaft, die vor allem Entwicklungsländer dabei unterstützt, das Pariser Klimaabkommen umzusetzen. Die Regierung Malis hat 2016 den Prozess der nationalen Anpassungsplanung an den Klimawandel gestartet und einen Aktionsplan für die Umsetzung verabschiedet.

Neue Gesetze und Richtlinien zur Strategischen Umweltprüfung, zur Umweltverträglichkeitsprüfung und zum Umwelt-Audit wurden im Dezember 2018 verabschiedet. Mitarbeiter*innen in den zuständigen Behörden erhielten dazu Weiterbildungen.

In den Regionen Kayes, Koulikoro und Ségou ist die Anpassung an den Klimawandel mittlerweile in den strategischen regionalen Entwicklungsplänen integriert.

In 20 Gemeinden der Regionen Koulikoro und Ségou wurde die Anpassung an den Klimawandel in die Entwicklungspläne integriert, die Umsetzung der wichtigsten Maßnahmen wird derzeit unterstützt.

Der Investitionsplan für den malischen Klimafonds wurde im Oktober 2018 vom Steuerungskomitee dieses Fonds angenommen.

15 Trainer*innen zur Durchführung von Vulnerabilitätsanalysen von Unternehmen im Bereich der Erneuerbaren Energien der Landwirtschaft wurden ausgebildet. Erste Analysen werden bereits durchgeführt.