Ausgangssituation
Nach dem Sturz Gaddafis im Jahr 2011 und dem folgenden Bürgerkrieg 2014 ist die Lage in Libyen weiterhin instabil. Die durch internationale Vermittlung gegründete nationale Einheitsregierung ist schwach und steht unter anderem einer konkurrierenden Regierung im Osten des Landes gegenüber.
Ein Dezentralisierungsprozess, der die Regionen und Gemeinden des Landes besser einbinden soll, ist ins Stocken geraten. Zudem sind die Zuständigkeiten verschiedener Behörden und Gremien oft unklar. Die bisher zentralistisch geführte Wirtschaft ist nach wie vor fast ausschließlich vom Ölsektor abhängig. Der Privatsektor spielt kaum eine Rolle, rund 80 Prozent aller Beschäftigten sind im öffentlichen Dienst tätig. Viele Jugendliche sind arbeitslos.
Es fehlt eine umfassende Strategie für einen sozioökonomischen Wandel der Gesellschaft. Mangelnde Kompetenzen der Einheitsregierung, fehlende Akzeptanz in der Bevölkerung und immer wiederkehrende Konflikte erschweren den gesellschaftlichen Wandel. Ebenso wird lokal vorhandene Expertise von Wissensträgern bisher kaum mobilisiert und die Zivilgesellschaft wenig eingebunden.
Ziel
Fachleute und die Bevölkerung Libyens haben Entwicklungsstrategien für die libysche Gesellschaft entwickelt. Diese schaffen wirtschaftliche Perspektiven und festigen die Gesellschaft sowie das Vertrauen in die staatlichen Institutionen. Optionen für ein tragfähiges Wirtschafts-, Staats- und Gesellschaftsmodell fließen in politische Prozesse zur Transformation Libyens ein.