Landwirtinnen aus Ghana bei der Arbeit
© GIZ

19.09.2023

Feuerfrei für gute Ernte

Im Norden Ghanas wechseln Bäuerinnen und Bauern regelmäßig die Pflanzen auf ihren Feldern. So verzichten sie auf Brandrodung.

Viele Landwirt*innen brennen nach der Ernte ihre Felder ab, um sie auf die neue Saison vorzubereiten. Die Feuer setzen zwar düngende Nährstoffe frei, doch diese Technik schadet Klima und Umwelt. Ein Ausweg ist die bodenschonende Landwirtschaft (Conservation Agriculture). Diese legt Wert auf Fruchtfolge, das heißt, die Nutzpflanzen werden jede Saison gewechselt. Nährstoffe regulieren sich so besser in der Erde. Außerdem spart man sich, das Feld mit schwerem Gerät umzupflügen: Ernterückstände bleiben bewusst als Biomasse zurück. Das neue Saatgut wird in eine Bodenritze gesät. So entstehen beispielsweise Räume für Regenwürmer, die die Erde lockern.

Saiba Selima aus Ghana ist Verfechterin der bodenschonenden Landwirtschaft. Früher bearbeitete die Bäuerin ihre Äcker mit Feuer und Pflug. Dann nahm sie an einer Schulung der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH teil. „Dort lernte ich, wie ich meine Pflanzen in einer guten Abfolge anbaue oder verschiedene Pflanzen gleichzeitig aussäe.” Die junge Landwirtin hat nun nicht nur genug Getreide und Gemüse, um ihre Familie zu versorgen. Es bleibt sogar noch etwas über, das sie auf dem örtlichen Markt verkauft.

Fast 2.000 Bäuerinnen und Bauern unterwies die GIZ, beauftragt vom Bundesentwicklungsministerium (BMZ) und der Europäischen Union (EU), in Conservation Agriculture. Hinzu kommen 40 ausgebildete landwirtschaftliche Berater*innen, die ihre Kenntnisse an andere Farmerinnen und Farmer weitergeben.

Portrait-Foto von einem Mann vor Plakaten.

Ernten gemeinsam planen

Flächendeckende klima- und umweltschonende Landwirtschaft erfordert Weitblick. Ein Konzept, mit dem die GIZ arbeitet, ist gemeinschaftliche Landwirtschaftsplanung: Communities bestimmen zusammen, welche Pflanzen sie in welchem Umfang anbauen möchten. Damit können sie auf lokale Besonderheiten reagieren – zum Beispiel durch den Klimawandel verändertes Wetter. Auf der nächsthöheren Verwaltungsebene wird dann für die ganze Region geplant. Für Godfred K. Bamba, der als Planer bei der Gemeindeverwaltung arbeitet, ein eindeutiger Mehrwert: „Am Ende haben wir dann einen Aktionsplan für die Community, den sie selbst entwickelt hat – und vorantreibt.”

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