Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung in ausgewählten Regionen

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung in ausgewählten Regionen in Usbekistan
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Usbekistan
Politischer Träger: Wirtschaftsministerium der Republik Usbekistan
Gesamtlaufzeit: 2014 bis 2017

Ausgangssituation

Der Zusammenbruch der Sowjetunion führte zu einer zögerlichen wirtschaftlichen Öffnung Usbekistans, das noch immer stark von Planwirtschaftsprinzipien geprägt ist. Das Land hat eine der am schnellsten wachsenden Ökonomien Zentralasiens, insbesondere aufgrund der Förderung von Gold, Öl und Gas sowie des extensiven Anbaus von Baumwolle. Darüber hinaus hat Usbekistan mit umfassenden öffentlichen Fördermaßnahmen, wie Infrastrukturinvestitionen und der Förderung von Schlüsselindustrien, auf die Weltwirtschaftskrise reagiert.

Dennoch konnte die Strategie der usbekischen Regierung (Welfare Improvement Strategy of Uzbekistan) bislang noch nicht effektiv für eine regional und sektoral ausgewogene, breitenwirksame Entwicklung genutzt werden. Die hohe Unterbeschäftigung im ländlichen Raum bleibt eine zentrale Herausforderung.

Ziel

In den Projektregionen Andijan, Surchandarya, Khorezm und Karakalpakstan sind die Voraussetzungen für breitenwirksames und ökologisches Wirtschaftswachstum verbessert, wodurch wiederum Einkommens- und Beschäftigungsmöglichkeiten für ländliche Bevölkerungsgruppen geschaffen werden.

Vorgehensweise

Das Vorhaben umfasst drei Handlungsfelder:

  1. Makroökonomische Beratung. Im Rahmen des ersten Handlungsfeldes wird die inklusive, ökologische und marktbasierte Wirtschaftsentwicklung staatlicher Institutionen gestärkt. Hauptkooperationspartner sind das Institut für Prognosen und Makroökonomische Forschung und die Verwaltungsakademie unter dem Präsidenten der Republik Usbekistan. Das Programm unterstützt die Qualifizierung des Forschungs- und Lehrpersonals und stärkt die Leistungsfähigkeit der Verwaltung im Bereich Regionalentwicklung. Darüber hinaus erarbeitet es mit der Zentralbank eine nationale Strategie für finanzielle Grundbildung.
  2. Förderung ausgewählter Wertschöpfungsketten. Das Handlungsfeld zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit von Betrieben durch Verbesserung ihrer Produktions- und Marketingtechniken zu erhöhen. Betriebe in den landwirtschaftlichen Sektoren Obstbau, Fisch- und Milchproduktion erhalten in Demonstrationsobstgärten und -betrieben praktische Trainings, um ihre Erträge zu erhöhen. In der Wertschöpfungskette handgeknüpfte Teppiche werden durch verbesserte Produktionstechniken (Design, Färbung, Marketing) neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Tourismusförderung in der Region Khorezm ermöglicht eine Diversifizierung und bessere Vermarktung des Tourismusangebots, wodurch eine größere Anzahl an Touristen die Region besucht.
  3. Green Economy – Einführung neuer ökologischer Technologien sowie internationaler Sozial- und Umweltstandards. Das Handlungsfeld konzentriert sich auf die Einführung moderner, innovativer Konzepte für wasser- und bodenschonende Landwirtschaft sowie die Förderung von Energieeffizienz und alternativen Energien. Im Zentrum steht dabei die Etablierung eines Informationszentrums für Green Economy sowie die Umsetzung von Pilotprojekten in den vom Programm geförderten Wertschöpfungsketten. Darüber hinaus wird durch Informationskampagnen das Bewusstsein für die Einhaltung internationaler Standards im Handel gefördert, zum Beispiel Global Gap, Label STEP zur Exportförderung.

Wirkung

Das Vorhaben baut auf den Ergebnissen des Vorgängervorhabens auf und führt vielversprechende Aktivitäten weiter. In der Landwirtschaft konnten durch verbesserte Produktionstechniken bereits beachtliche Erfolge erreicht werden. So konnte die Fischproduktion in der Region Surchandarya durch die Gründung 40 neuer Betriebe etwa verdoppelt werden. In der Wertschöpfungskette Obstbau wurden drei teils unter klimatisch äußerst schwierigen Bedingungen operierende Demonstrationsobstgärten etabliert, in welchen stark nachgefragte Trainingsmaßnahmen stattfinden. Durch die Einführung moderner Produktionsmanagementsysteme konnte die Milchproduktion in der Region Andijan bereits um etwa 30 Prozent gesteigert werden. Die erzielten Preise für die qualitativ hochwertigere Milch sind ebenfalls um etwa ein Drittel gestiegen.

Im Bereich Tourismusförderung konnte das Tourismusangebot in der Pilotregion Khorezm durch die Analyse neuer Touristenattraktionen und deren gezielte Vermarktung wesentlich erweitert werden. Durch die Ausarbeitung professioneller Marketingunterlagen, durch internationale Kontakte und Messeteilnahmen konnten die Standardangebote der internationalen Reiseveranstalter erweitert werden, wodurch die Länge der Besuche und Übernachtungszahlen in der Region gestiegen sind.