Ernährungssicherung

Ernährungssicherung
© GIZ/Joerg Boethling

Ernährungssicherung gehört zu den größten globalen Herausforderungen. Bis 2030 sollen alle Menschen ausreichend Nahrungsmittel zur Verfügung haben und sich gesund und ausgewogen ernähren können.

 

Seit 2017 leiden wieder mehr Menschen an Hunger und Nahrungsunsicherheit. Haupttreiber für die Zunahme sind globale wirtschaftliche Schocks, z.B. aufgrund der COVID-19 Pandemie und des Ukraine Kriegs, sowie lokale Konflikte in den Partnerländern und Wetterextreme aufgrund der voranschreitenden Klimakrise. 3 Milliarden Menschen können sich aktuell keine gesunde und ausgewogene Ernährung leisten, sondern decken ihren Kalorienbedarf hauptsächlich durch Grundnahrungsmittel wie Weizen, Mais und Reis. Gleichzeitig hat der Wandel von Ernährungsmustern dazu geführt, dass Übergewicht und Adipositas in der Welt zunehmen.

Doch es ist möglich, die zukünftige Bevölkerung von 10 Milliarden Menschen in 2050 mit einer gesunden, nachhaltigen Ernährung innerhalb der planetaren Grenzen zu versorgen. Dazu bedarf es einer Transformation unserer Agrar- und Ernährungssysteme, mit einer Reduktion der Nahrungsmittelverluste und -verschwendung, verbesserter nachhaltigere Nahrungsmittelproduktionssysteme und einer Veränderung der Verzehrgewohnheiten.

Unsere Ansätze:

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Abbildung 1: Ernährungssicherung im Kontext multipler Krisen

Produktion und Versorgung mit gesunden Nahrungsmitteln: Akteure entlang landwirtschaftlicher Wertschöpfungsketten werden gefördert, um die Verfügbarkeit von sicheren und gesunden Nahrungsmitteln zu erhöhen.,

Klimaintelligentes Management natürlicher Ressourcen und Katastrophenrisikomanagement: Wir setzen auf die effiziente Nutzung vorhandener Ressourcen sowie die Entwicklung und Anwendung landwirtschaftlicher Praktiken, die Agrobiodiversität erhalten sowie zum Bodenschutz und -rehabilitierung beitragen.

Ernährungs- und Hygienewissen, -verhalten und -praktiken: Um eine gesunde Ernährung und die richtige Lagerung, Verarbeitung und Zubereitung von Lebensmitteln zu fördern, sprechen wir die Menschen über gendersensible, partizipative Ansätze konkret an. Wir zielen auf Verhaltensänderungen und ein förderliches Umfeld, zum Beispiel durch Maßnahmen zur Geschlechtergerechtigkeit, ab.

Basisgesundheit, Fürsorge, Wasser- und Sanitärversorgung: Hygiene und Gesundheit sind Voraussetzungen für eine verbesserte Nährstoffverwertung. Wir fördern daher den Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen sowie zu qualitativ hochwertigen Gesundheitsdiensten. Außerdem unterstützen wir angemessene Ernährungs- und Pflegepraktiken.

Soziale Absicherung und höhere Einkommen: Wir verbessern den Zugang zu nährstoffreichen Lebensmitteln und soziale Einbindung, u.a. durch Transferleistungen und Weiterverarbeitung und Vermarktung tierischer und pflanzlicher Produkte. Um eine langfristige Wirkung zu erzielen, kombinieren wir diese mit Politikberatung und einkommensschaffenden Maßnahmen.

Nutrition Governance: Wir beraten nationale, regionale und kommunale Regierungspartner und Institutionen bei der Umsetzung von Politiken und Programmen zur Ernährungssicherung und unterstützen multisektorale Planungs-, Koordinations- und Monitorings-Prozesse.

Stabilisierung, Friedensförderung und soziale Kohäsion: Bei Krisen, Konflikten und Naturkatastrophen adressieren wir den unmittelbaren Bedarf an Nahrungsmitteln, schützen Existenzgrundlagen und stärken die Widerstandsfähigkeit der betroffenen Bevölkerung. Wir handeln konfliktsensibel und friedensfördernd, u.a. durch Etablierung lokaler Streitbeilegungs-mechanismen. Wir verknüpfen im Rahmen der Übergangshilfe kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen wie temporäre Sozialtransfers, Ernährungsinterventionen mit Aktivitäten zur (Wieder-)Aufnahme landwirtschaftlicher Aktivitäten.

Weitere Informationen

FACHVERBUND LÄNDLICHE ENTWICKLUNG AFRIKA (SNRD AFRICA)

Seit 1995 vereint der Fachverbund Ländliche Entwicklung Afrika (SNRD Africa) eine Vielzahl von Experten der ländlichen Entwicklung. Ihre Spezialisierung auf viele Bereiche ermöglicht es dem Netzwerk, sich mit nahezu allen Aspekten der ländlichen Entwicklung und des nachhaltigen Managements natürlicher Ressourcen in Afrika zu beschäftigen.

Website: SNRD Africa (auf Englisch)

Arbeitskreis Welternährung

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) organisieren den „Arbeitskreis Welternährung“. Gemeinsam mit anderen Organisationen, fördert er regelmäßigen Austausch zwischen Politik, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft zu Fragen der Ernährungssicherung.

Scaling Up Nutrition

Die Scaling Up Nutrition (SUN)-Bewegung ist eine länderspezifische Initiative, die von 65 Ländern und 4 indischen Bundesstaaten geführt wird - gemeinsam bekannt als die SUN-Länder - und Tausende von Akteuren aus der gesamten Gesellschaft umfasst, die das Ziel haben, alle Formen der Unterernährung bis 2030 zu beenden.

Website: SUN (auf Englisch)