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  Ausgabe Nr. 230 | Juli 2023  
  Ländliche Entwicklung Newsletter  
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  Pinboard Ländliche Entwicklung
Ein Service der Abteilung G500 / der Kompetenzcenter 4D20 und 4D30
 
 
 
  Liebe Leserinnen und Leser,

Anpassung an den Klimawandel durch Tröpfchenbewässerung.
Anpassung an den Klimawandel durch Tröpfchenbewässerung.
© Earth Institute
 
im Schwerpunkt der vorliegenden Ausgabe des Pinboard dreht sich alles um das Thema Zukunftsfähige Agrar- und Ernährungssysteme in Zeiten des Klimawandels – Maßnahmen und Erfahrungen angesichts von Extremwetterereignissen.

Als Folge der globalen Erwärmung steigt weltweit die Häufigkeit und Intensität der Wetterextreme. Das hat unmittelbare Auswirkungen auf die Agrar- und Ernährungssysteme in unseren Partnerländern und die Ernährungssicherheit von Millionen Menschen. Sie tragen zum Verlust biologischer Vielfalt bei, zur Degradation von Böden und verringern damit wichtige Ökosystemleistungen. Vor allem indigene Völker sowie Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, deren Lebensunterhalt direkt von natürlichen Ressourcen abhängt, sind betroffen.

Bei einem Wetterextrem handelt es sich um ein Ereignis mit einer starken Abweichung vom lokalen Durchschnitt – wie Stürme, Dürren, Hitzewellen, Starkregen. Diese hat es in der Weltgeschichte schon immer gegeben, aber nie in der Häufigkeit und Intensität, die wir jetzt erleben. Stellen wir uns einen durch den Klimawandel gezinkten Würfel vor, der mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit Wetterextreme „würfelt“. Forscher*innen erwarten, dass die meisten Extremereignisse durch die globale Erwärmung weiterhin in ihrer Intensität, Dauer und Frequenz zunehmen werden – und damit auch die einhergehenden Katastrophen wie Überschwemmungen und Waldbrände.

Es braucht wirkungsvolle Maßnahmen, die insbesondere Kleinbauern und Kleinbäuerinnen dabei unterstützen, sich besser an die neuen klimatischen Bedingungen anzupassen und die ländlichen Räume und Ernährungssysteme widerstandsfähiger gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu machen. Ein umfassendes Risiko- und Katastrophenmanagement, lokale Klimainformationen, klimaresiliente Anbausysteme und Lieferketten können dazu beitragen.

Agrar- und Ernährungssysteme sind auch ein wichtiger Hebel im Klimaschutz. Derzeit verursachen sie mehr als 40 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen – von der Nahrungsmittelproduktion über Transport bis zum Konsum. Hierfür verantwortlich sind insbesondere die Umwandlung von Wäldern und Mooren in landwirtschaftliche Flächen, die Produktion von Fleisch, übermäßiger Gebrauch von mineralischem Dünger sowie Nahrungsmittelverluste und -verschwendung.

Eine tiefgreifende Transformation ist notwendig hin zu emissionsarmen und klimaresilient⁠en Systemen, die aktiv zum Klima-, Biodiversitätsschutz und der Ernährungssicherung der Menschen beitragen. Nur durch die Umsetzung von systemischen, multi-sektoralen Ansätzen kann dieses Ziel erreicht werden. Es gibt bereits viele Ansätze, Innovationen und Technologien, die sowohl zur Klimaanpassung als auch zur Minderung des Treibhausgasausstoßes beitragen können.

Die vorliegende Ausgabe des Pinboard gibt Ihnen einen Einblick in das Engagement und die vielseitigen Erfahrungen der GIZ in diesem Bereich. Sie lesen, wie der Klimawandel dem marinen Ökosystem Mauretaniens zusetzt, aber auch, welche Bemühungen es gibt, sie nachhaltig zu bewirtschaften. Die jahrhundertelangen Erfahrungen von Pastoralist*innen aus den afrikanischen Trockengebieten erfahren in der Klimakrise eine neue Wertschätzung. In Ostafrika werden innovative Tierhaltungssysteme erprobt, im kenianischen Norden wird mithilfe erneuerbarer Energie stark mineralhaltiges Wasser aufbereitet – als Trinkwasser und zur Bewässerung von Gemüse. In Ecuador hilft eine kostenlose Wetterplattform den kleinbäuerlichen Produzent*innen, klimaresiliente Produktionssysteme für Bananen aufzubauen, und in Vietnam arbeiten Landwirt*innen und Beratung daran, den extrem umweltschädlichen Nassreisanbau klimaverträglicher zu machen. Das sind nur einige der Beispiele – mehr erfahren Sie in unserem aktuellen Schwerpunkt.

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre.


Ihre Klima-Beraterinnen Sophia Baumert, Martina Kühner (SV Landwirtschaft) und Maike Voß (SV Ländliche Entwicklung) sowie Kommunikationsexpertin Claudia Jordan (SV Landwirtschaft)
 
   
 
Schwerpunktthema
» Hydrokultur für einen grünen Wandel – Resilientes Ernährungssystem im Norden Kenias
» Klimaschutz und Klimawandelanpassung in der Tierhaltung in Ostafrika
» Von der Klimaresilienz der Pastoralist*innen lernen
» Linking Agroecology and Ecosystem-based Adaptation for Climate Resilient Landscapes
» ATVET-Institutionen in Afrika positionieren sich zu klimaresilienter und -intelligenter Landwirtschaft
» Eine Wetterplattform macht Bananen klimafit
» Produzent*innen-Handbuch für nachhaltigen Bananen- und Ananasanbau in Lateinamerika
» Nahrhaft und klimafreundlich: Reis mit besserer Klimabilanz ist machbar
» Podcast: Kaffee, Klima und Katastrophen – Wie der Klimawandel unseren geliebten Wachmacher gefährdet
» EU erreicht Meilenstein im Kampf gegen Entwaldung
» Mit der Natur vielfältig anbauen – Klima schützen – Menschen stärken
» The impact of climate change on Mauretania’s marine ecosystem
» COP28 – Ein game changer für Ernährungssysteme?
» Agrar- und Ernährungssysteme wichtiges Thema bei der COP28
» Best practice examples for climate change adaptation: New movie series
Informationen aus Abteilung / KC und Projekten
» Süße Hoffnung – peruanische Edelschokolade aus kleinbäuerlicher Produktion
» Klimawandelanpassung und -minderung durch Agrarforschung
» Mehr Transparenz in der Kaffeeproduktion mit Hilfe von INATrace – Produzentenvideo aus Honduras
» Rückverfolgbarkeit in globalen Agrarlieferketten vereinfachen
» BMZ veröffentlicht Schwerpunktvideo zur Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme
» Erfahrungen aus drei Jahren Arbeit zu Frühwarnsystemen in Sambia
» Förderung von entwaldungsfreien Agrarlieferketten in Ecuador
Berichte von Veranstaltungen
» GV FABI und P4RD Workshop in Nairobi
» Kick-off Meeting der GIZ Community of Practice on Living Income and Living Wage
» Auf ein Kännchen Zukunft beim Kaffee-Nachhaltigkeitsdialog
» Eröffnung der Fotoausstellung am 21. Mai zum Internationalen Tag der biologischen Vielfalt in den Botanischen Gärten in Bonn
» Nachhaltige Kakao-Lieferkette in Zeiten der Krise – wie kann es gelingen? – Tagung im Schokoladenmuseum Köln vom 23.-24. Mai 2023
» A Study Tour to Berlin, Brandenburg and Saxony-Anhalt
(May 06th-May 17th, 2023)
» Partner für den Wandel – Netzwerktreffen zur Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme
Personalinformationen
 
  Schwerpunktthema  
 
Hydrokultur für einen grünen Wandel
Resilientes Ernährungssystem im Norden Kenias
Die Umgebung am Rande des Turkana-Sees ist übersät von Tierkadavern.
Die Umgebung am Rande des Turkana-Sees ist übersät von Tierkadavern.
© GIZ / Kilian Blumenthal
 
Endlich regnet es wieder in Kenia, und sogar die nördlichen Regionen rund um den Turkana-See bekommen etwas davon ab. Bislang sind dieses Jahr bis Anfang Mai mit 231 Millimeter Regen mehr Tropfen gefallen als im gesamten letzten Jahr (173 mm). Überall sprießt frisches Grün in der sonst so kargen Umgebung und verwandelt die Landschaft. Die überlebenden Rinder und Ziegen finden seit langem wieder mehr Nahrung, während sie zwischen den Überresten ihrer Artgenossen grasen, die aufgrund der Dürre im Jahr 2022 verendet sind. Für die Gemeinschaften, die in der Region um den Turkana-See leben, sind die Regenfälle nach vielen ausbleibenden Regenzeiten eine große Erleichterung.

In der Nähe von Ileret, an der Ostseite des Turkana-Sees, nahe der äthiopischen Grenze betreibt das Turkana Basin Institute (TBI) eine Forschungseinrichtung. Von Oktober 2020 bis Dezember 2022 arbeitete der East Africa Regional Innovation Hub des Projekts Water and Energy for Food (WE4F) und die gleichnamige internationale Initiative mit dem TBI zusammen. Zusammen tragen sie zu einem Wandel bei.

Solarpumpen ersetzen Dieselpumpen
In den ariden und semi-ariden Gebieten sind ist Niederschlag selten, für das Pflanzenwachstum aber die treibende Kraft. Durch das gemeinsame Projekt und der Partnerschaft mit WE4F kann das TBI nun Pflanzen anbauen, ohne auf Regenfälle angewiesen zu sein. Über solarbetriebene Pumpen wird stark mineralisiertes Wasser aus einem Bohrloch in eine Umkehrosmoseanlage gepumpt, diese ist ebenfalls Solarenergie betrieben. Das Umkehrosmosesystem ersetzt ein früheres dieselbetriebenes System. Jetzt wird auf klimafreundliche Weise frisches Wasser produziert – insgesamt 3,825 Millionen Liter in der Projektlaufzeit.

Insbesondere während schweren Dürren kann das Wasser sowohl vom Institut genutzt als auch mit der Gemeinde Ileret geteilt werden. Über 500.000 Liter Wasser wurden an verschiedene Wasserverteilungsstellen in der Gemeinde geliefert.

Innerhalb des Instituts wird das Wasser zum Teil für Hydrokulturen verwendet, um frisches Gemüse anzubauen. Diese erdlose Form der Landwirtschaft ist die einzige Möglichkeit, in den ariden und semi-ariden Gebieten zuverlässig Pflanzen anzubauen. Es handelt sich um eine wassersparende Anbaumethode, bei der Pflanzen alle Nährstoffe aus einer speziellen Lösung erhalten, die um das Wurzelwerk zirkuliert.
  Nach einer 6-monatigen Schulung ist Ebare Lomore für die Pflanzen in einem der Gewächshäuser verantwortlich.
Nach einer 6-monatigen Schulung ist Ebare Lomore für die Pflanzen in einem der Gewächshäuser verantwortlich.
© GIZ / Kilian Blumenthal
Kohl, Tomaten, Amaranth und mehr
Die Gesamtanbaufläche umfasst 825 Quadratmeter und ist in Gewächshäuser errichtet. In verschiedenen Hydrokulturen wird darin eine Vielzahl nahrhafter Pflanzen angebaut: Spinat, Grünkohl, Tomaten, Amaranth, Kopfsalat, Kohl, Rote Bete, Chilis und Wassermelonen. Bis Dezember 2022 wurden insgesamt 3.500 Kilo frisches Grünzeug produziert. Zusätzlich wurden 12 Auszubildende im Hydrokulturanbau geschult. Auf dem Gelände des Instituts sorgen sie für die Pflanzenproduktion in den Gewächshäusern. Das erwirtschaftete Gemüse können sie mit nach Hause nehmen und im Dorf verkaufen, um Einkommen zu erzielen.

Durch die Partnerschaft von GIZ, WE4F und TBI hat sich die Region um Ileret stark verändert. Frischwasser, die Lebensader der Region, wird nun mittels Solartechnologie zuverlässig produziert. Zum ersten Mal gibt es frisches Gemüse im Dorf, und junge Unternehmer*innen beginnen mit dem Anbau von Hydrokulturen. WE4F und TBI arbeiten zusammen mit anderen Akteuren des Hydrokulturanbaus an einem Leitfaden für die Praxis des Hydrokulturanbaus in ariden und semi-ariden Gebieten, um die gewonnenen Erkenntnisse zu verbreiten. Das WE4F freut sich auf weitere Entwicklungen des Instituts und darauf, dass die Projektaktivitäten auch nach dem Ende der Partnerschaft weiterhin positive Ergebnisse erzielen. Zu erwarten ist, dass es in den kommenden Jahren mehr Erfahrungen zur Einführung neuer Anbaumethoden im hohen Norden Kenias geben wird. Insbesondere darüber, wie sie von lokalen Gemeinschaften angenommen werden.

Das folgende Video gibt einen guten Eindruck vom Projekt mit dem Turkana Basin Institute:
https://www.youtube.com/watch?v=Oq85EPU-xME

Kontakt:
Kilian Blumenthal
Globalvorhaben Water and Energy for Food (WE4F), G530
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Klimaschutz und Klimawandelanpassung in der Tierhaltung in Ostafrika
Die Anpassungspioniere Kidane und Wilta demonstrieren ihre innovativen Futterzusätze in Äthiopien.
Die Anpassungspioniere Kidane und Wilta demonstrieren ihre innovativen Futterzusätze in Äthiopien.
© ILRI / Apollo Habtamu
 
Das Programm für klima-intelligente Tierhaltungssysteme (PCSL) hat kürzlich drei Kurzdarstellungen (project briefs) veröffentlicht, die die wichtigsten Ergebnisse des Projekts (2018-2022) zusammenfassen. Die project briefs veranschaulichen Handlungsempfehlungen zur Anpassung an den Klimawandel und zur Minderung von Treibhausgasemissionen für zwei verschiedene Tierhaltungssysteme, die typischerweise in Ostafrika anzutreffen sind: extensive und gemischte Systeme. Die Optionen umfassen z. B. eine verbesserte Fütterung und Gesundheitsmanagement der Tiere, eine Einkommensdiversifizierung und ergänzende landwirtschaftliche Aktivitäten. Ein dritter Artikel befasst sich mit der Messung von Treibhausgasemissionen und der Erfassung von Anpassungsbedarfen in der afrikanischen Tierhaltung. Verbesserte Methoden und Daten ermöglichen es afrikanischen Ländern, Treibhausgasemissionen des Tierhaltungssektors genauer zu messen und über Fortschritte bei der Erreichung der im Pariser Abkommen festgelegten Ziele zu berichten.

Das Programm wurde vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert und von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ), dem International Livestock Research Institute (ILRI) und der Weltbank umgesetzt. Das PCSL zielte darauf ab, die Identifizierung und Einführung von Maßnahmen zu unterstützen, die den Beitrag der Tierhaltung zu den drei Hauptsäulen der klimaintelligenten Landwirtschaft (CSA) erhöhen: Produktivitätssteigerung, Minderung der Treibhausgasemissionen und Anpassung an den Klimawandel.

Bitte klicken Sie hier, um die project briefs aufzurufen. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Gesine Hänsel.

Kontakt:
Gesine Hänsel
Programm für klima-intelligente Tierhaltungssysteme (PCSL)
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Von der Klimaresilienz der Pastoralist*innen lernen
Die Lebensweise von Pastoralist*innen ist klimaresilient.
Die Lebensweise von Pastoralist*innen ist klimaresilient.
© GIZ
 
Der Pastoralismus beschreibt die Landnutzung mit Weidewirtschaft auf natürlich gewachsenem Busch- und Grasland. Meist ist die anderweitige Nutzung des Landes nicht attraktiv oder sinnvoll – wegen der klimatischen Bedingungen, der kargen Vegetation oder der abgelegenen Lage.

Die Strategien von Pastoralist*innen in den Trockengebieten Afrikas bieten wertvolle Lernerfahrungen für eine bessere Widerstandsfähigkeit der kleinbäuerlichen Landwirtschaft gegenüber dem Klimawandel. Durch Mobilität und flexible Managementsysteme reagieren sie schnell auf klimatische Veränderungen. Sie führen ihre Herden dorthin, wo Ressourcen verfügbar sind. Damit sichern sie ihre Ernährung und leisten wertvolle Beiträge zum Erhalt der Ökosysteme. Gute politische Rahmenbedingungen sind notwendig, um diese Lebensweise zu unterstützen. Vor allem die Fragmentierung von Weidegebieten stellt eine Gefahr für die Lebensräume von Pastoralist*innen dar.

Zwei neue Publikationen greifen dieses Thema auf: Ein technisches Hintergrundpapier sowie ein zusammenfassender Policy Brief befassen sich mit der Frage, was wir von pastoralen Systemen in Afrikas Trockengebieten lernen können. Denn nachhaltige Landnutzungskonzepte, das Management natürlicher Ressourcen und die kleinbäuerliche Landwirtschaft können sich einiges von den Pastoralist*innen abschauen, wenn es um die Anpassung an den Klimawandel geht.

Mobilität ist eine wichtige Strategie, um Weidetiere innerhalb kurzer Zeit und unter schwierigen Bedingungen zu ernähren. Durch die Haltung mehrerer Herden, nutzen Pastoralist*innen die Vorteile von verschiedenen Vegetationszonen. Enge soziale Verflechtungen und Gemeinschaftsregeln ermöglichen es, dass sich Pastoralist*innen und sesshafte Bäuerinnen und Bauern beispielsweise die Nutzung von Land aufteilen. Mit diesen Strategien produzieren sie relativ konstant ausreichend Nahrungsmittel – trotz hoher klimatischer Unsicherheiten. Damit leisten sie auch einen Beitrag zur Landschaftspflege und dem Erhalt der Ökosysteme in den Gebieten, die sie bewohnen.

Gleichzeitig wird die Klimaresilienz von Pastoralist*innen oft durch verschiedene nicht-klimatische Stressfaktoren gebremst. Dazu gehört die Politik der Sesshaftigkeit, die Verkleinerung traditioneller Weidegebiete und unangemessene Landbewirtschaftung. Die Erhaltung der Widerstandsfähigkeit der Pastoralist*innen muss daher von politischen Rahmenbedingungen unterstützt werden: ihre Mobilität, Zugang zu Land und Wasser, eine geeignete Infrastruktur und zuverlässige sowie zugängliche Basisdienstleistungen.

Kontakt:
Alina Gassen
Sektorvorhaben Ländliche Entwicklung
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Linking Agroecology and Ecosystem-based Adaptation for Climate Resilient Landscapes
  Woman works in the fields in Sindhuli Disrict, Nepal.
Woman works in the fields in Sindhuli District, Nepal.
© FlickrUN / Women
Climate change is one of multiple global crises. It is not only closely interrelated with food and nutrition insecurity, but also with biodiversity loss and the degradation of land and water resources. These crises reinforce each other in their intensity – and call for systemic responses. A transformation is needed that enhances the resilience of entire food systems and protects ecosystems and the services they provide. In order to transform food systems in a climate- and nature-friendly way, systemic measures can offer solutions that take synergies and interdependencies into account. This is where a recently published report comes in: Agroecology: Making Ecosystem-based Adaptation work in Agricultural Landscapes suggests to link Ecosystem-based Adaptation (EbA) with agroecological approaches. The accompanying policy brief provides a summary for policy makers.  

But what is the added value of linking EbA and agroecology? While agroecology and EbA originated in different communities – agroecology from the sustainable agriculture community and EbA from the climate and biodiversity spheres – they share common principles and key characteristics that can support joint projects, policies, and strategies. Both approaches aim to strengthen and maintain ecosystem services for sustainable livelihoods and ecological, economic, and social sustainability. They are holistic because they target a given system in its whole – whether an ecosystem or a food system. In many ways, the two concepts are ‘two sides of the same coin’. Aligning EbA and agroecology offers a strategic opportunity to transform food systems in a systemic way – protecting land, water and biodiversity and enhancing the resilience to climate change. All in all, agroecology offers opportunities for implementing EbA in agricultural landscapes and EbA can accommodate agroecology as an approach to climate change adaptation. 

The recently published report illustrates the potential of EbA-sensitive agroecology in more detail. It outlines three case studies applying the approach in India, Kenya, and Guatemala. Practical steps to merge agroecology and EbA are provided: A Five-Step-Approach presents a comprehensive method for country-level implementation. The accompanying short policy brief presents five key messages, including the need for a systemic transformation, alliances for change, circular knowledge transfer, the creation of an enabling environment and local-responsive financial support.

Links to publications: 
Report: Agroecology: Making Ecosystem-based Adaptation work in Agricultural Landscapes 
Policy Brief: Five Key Messages on How to Implement Agroecology as a Systemic Adaptation Response 

Contact: 
Alina Gassen
Sektorvorhaben Ländliche Entwicklung / Globalvorhaben Mainstreaming EbA – Stärkung ökosystembasierter Anpassung in Planungs- und Entscheidungsprozessen

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ATVET-Institutionen in Afrika positionieren sich zu klimaresilienter und -intelligenter Landwirtschaft
Vertreter*innen von acht ATVET-Einrichtungen während des Workshops in Porto Novo.
Vertreter*innen von acht ATVET-Einrichtungen während des Workshops in Porto Novo.
© GIZ
 
Seit 2020 unterstützt das GIZ-Projekt Agri-Business Facility for Africa ATVET (Agricultural Technical Vocational Education and Training) -Institutionen als zentrale Multiplikatoren für die Wissensvermittlung. Das soll den berufsbildenden Einrichtungen ermöglichen, ihre Curricula und Trainingsangebote im Bereich Agribusiness und Unternehmertun besser auf junge und weibliche Unternehmer*innen im ländlichen Raum auszurichten. Neben der fachlichen Stärkung sind die ATVETs zudem in der digitalen Vermittlung von Trainings über die Agribusiness e-Academy geschult worden, um Blended Learning, also die Verzahnung von Präsenz- und E-Learning voranzutreiben. Im Rahmen einer digitalen Alumni-Studie der Absolvent*innen sind zudem Stärken, Erfolge und Verbesserungspotenziale der Trainingsangebote für die Beschäftigungsförderung aufgedeckt worden.
  Auszubildende bei praktischen Übungen im Feld.
Auszubildende bei praktischen Übungen im Feld.
© GIZ / Bernard Agbo
Klimaresiliente und -intelligente Landwirtschaft für Beschäftigung im ländlichen Raum
Im April 2023 trafen sich führende ATVET-Institutionen aus Ost-, Zentral- und Westafrika zu einem Workshop im landwirtschaftlichen Ausbildungszentrum Songhai in Porto Novo, Benin. Während des Workshops wurde ein Curriculum für klimaresiliente und klimaintelligente Landwirtschaft entwickelt, das junge Agrar-Unternehmer*innen in der Anpassung an den Klimawandel stärken soll und ihnen realistische Opportunitäten im Bereich der Klimafinanzierung vermittelt. Diese Wissensvermittlung schafft wesentliche Grundlagen und Perspektiven für die nachhaltige Beschäftigung im ländlichen Raum Afrikas, da sich insbesondere Kleinstunternehmen den Herausforderungen des Klimawandels stellen müssen.

Die Umsetzung und Vermittlung des Curriculums über Präsenztrainings und E-Learning sowie die dahingehende Geschäftsmodellentwicklung (über den sog. Business Model Canvas) der ATVET-Einrichtungen wird weiterhin von der GIZ unterstützt. Das E-Learning-Modul wird Lehrer*innen, Trainer*innen, ATVET-Beschäftigten und Unternehmer*innen im Agribusiness künftig in Englisch, Französisch, Portugiesisch und Spanisch zur Verfügung stehen.

Die Weitergabe und der Austausch von Wissen werden durch weitere Beiträge und den Austausch von Erfahrungen und bewährten Verfahren fortgesetzt. Dies kann in verschiedenen Foren als Teil des Süd-Süd-Austauschs geschehen – in Expertengesprächen, politischen Dialogen und über Online-Plattformen.

Links:
Agri-Business Facility for Africa, OE 1720 – Regionale Vorhaben Afrika 2
Agribusiness e-Academy – kostenlose E-Learning-Kurse für Professionals im Agribusiness

Kontakt:
Bernard Agbo
Breitenwirksame Förderung von Investitionen ländlicher KKMU / Agribusiness Facility for Africa
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Eine Wetterplattform macht Bananen klimafit
Einweihung einer der Wetterstationen auf einer Bananenplantage.
Einweihung einer der Wetterstationen auf einer Bananenplantage.
© GIZ Ecuador / Paola Solis Der Gender-Balance-Baum.


 
Dank der Wetterplattform Banana Observatory erhalten Kleinbäuerinnen und - bauern freien Zugang zu meteorologischen Daten und können somit ihre Produktion besser an Extremwetterereignisse anpassen.

Wetterprognosen im Bananenanbau
Haben Sie heute schon Ihre Wetterapp gecheckt? Vielleicht deswegen anstelle einer Sonnenbrille den Regenschirm eingepackt? Nun stellen Sie sich vor, nicht nur Ihr Tagesoutfit, sondern Ihre gesamte Lebensgrundlage hinge von dem kostenlosen Zugang zu Wetterdaten ab. Dies trifft auf rund 8.600 klein- und mittelgroße bäuerliche Erzeuger*innen zu, die in Ecuadors Bananensektor arbeiten.

Klimawandel-induzierte Extremwetterereignisse stellen die Bananenproduktion in Ecuador vor zahlreiche Herausforderungen. Laut der nationalen Umweltpolitik Ecuadors erlebt das Land einen anhaltenden Temperaturanstieg, Veränderungen in der Häufigkeit und Intensität von Extremereignissen (Dürren, Überschwemmungen), Schwankungen im Wasserhaushalt und den Rückzug der Gletscher.

Was braucht eine gesunde Banane?
Bananen haben einen hohen Wasserbedarf, weswegen manchmal sogar eine zusätzliche Bewässerung, durch das Pumpen von Wasser aus nahe gelegenen Flüssen oder Schwerkraftanlagen, vorgenommen wird.

Zwar ist die Verfügbarkeit von Wasser in ausreichender Menge und Qualität für die Produktion und die Nachernteprozesse, wie zum Beispiel das Waschen, von zentraler Bedeutung. Allerdings erhöhen die zunehmend starken Regenfälle das Auftreten von Krankheitsausbrüchen wie der Rotfleckenkrankheit „Mancha Roja“. Die meisten Bananen, die in unserem Obstkorb landen, wurden in Monokulturen mit engen Abständen, hoher Pflanzendichte und geringer genetischer Diversität angebaut, was sie besonders anfällig für Krankheiten macht (FAO, 2003). Dies führt zur Minderung von Erträgen und Qualität, was häufig im Ausschluss der erkrankten Bananen vom Export mündet.

Es lässt sich unschwer erkennen: die Kontrolle der Umweltvariablen, welche die Pflanzenentwicklung beeinflussen, ist für die landwirtschaftliche Produktion von essenzieller Bedeutung. Doch solche Daten sowie die Instrumente zu ihrer Beschaffung sind teuer.

  Bananenplantage in Ecuador.
Bananenplantage in Ecuador.
© GIZ Ecuador / Proyecto Cadenas Sostenibles
Die Lösung: Eine kostenlose Wetterplattform
Um den Aufbau klimaresilienterer Produktionssysteme zu unterstützen, stellen die Ecuadorian Association of Banana Exporters (AEBE) und das Globalvorhaben „Nachhaltigkeit und Wertschöpfung in Agrarlieferketten“ diese Informationen über 4.000 Kleinbauern und -bäuerinnen in der Bananenproduktion zur Verfügung. Seit dem Start des Projekts im Jahr 2021 wurden bereits sechs Wetterstationen auf kleinen und mittleren Bananenplantagen in den wichtigsten Anbaugebieten des Landes installiert. Die von den Stationen gewonnenen Informationen werden auf einer Webplattform, dem Banana Observatory, analysiert.

Die Produzent*innen können sich auf der Webseite registrieren, um aktuelle und frei zugängliche Daten über Mikroklimaindikatoren sowie Produktion und Vermarktung zu erhalten. Im Gegenzug teilen sie Daten über ihre Farm und tragen somit dazu bei, die Beziehung zwischen Produktivitätsindikatoren und Mikroklimaindikatoren in der Region zu ermitteln.

Dieses Netzwerk an Informationen trägt zur Planung der Produktionszyklen sowie zum effizienten Einsatz von Wasser, Düngemitteln und Pestiziden bei. Mithilfe der ermittelten Bodenfeuchtigkeit können die Landwirt*innen beispielsweise den Zeitpunkt und die Menge der Bewässerung präziser bestimmen. Zudem hilft ein besseres Nährstoffmanagement, die Stickstoffanwendung und somit die Treibhausgasemissionen erheblich zu reduzieren.

Wer profitiert davon?
Ein solcher ressourcenschonende Ansatz hat viele positive Auswirkungen für die Produzent*innen: Sie können das Erntemanagement und die Produktivität verbessern, den Schwund, das heißt die Früchte, die nicht exportiert werden, minimieren, und langfristig widerstandsfähigere Anbaumethoden gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels entwickeln.

Gleichzeitig profitieren auch die Konsument*innen im globalen Norden, die zunehmend mehr Informationen über die sozio-ökologischen Auswirkungen der Produkte, die sie kaufen, einfordern. Denn: Auch wenn es dank Apps und Regenschirmen so scheint, als könne das Wetter unserem Bananengenuss nichts anhaben, werden die Auswirkungen von Extremwetterereignissen für alle Akteure entlang der Lieferkette spürbar werden.

Weitere Informationen:  
Observatorio Estadístico de Banano OEB
Association of Banana Exporters of Ecuador (AEBE)
Broschüre Projekte GV AgriChains Bananensektor Ecuador

Kontakt: 
Hillena Thoms
Ragna John
Globalvorhaben Nachhaltigkeit und Wertschöpfung in Agrarlieferketten 

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Produzent*innen-Handbuch für nachhaltigen Bananen- und Ananasanbau in Lateinamerika
Die Finca Elba im Reservorio de Biodiversidad La Iguana.
Die Finca Elba im Reservorio de Biodiversidad La Iguana.
© Mauricio Salas
 
Der Klimawandel hat einen massiven Einfluss auf die Produktion und Erträge und in der Folge auf die Einkommen und Lebensgrundlagen von Millionen von Produzent*innen. In Lateinamerika ist unter anderem der Bananen- und Ananassektor von den veränderten Bedingungen betroffen. Tropenstürme und auch Wetterverhältnisse wie Temperaturanstieg und vermehrte Niederschläge werden in einigen Regionen Lateinamerikas zu massiven Auswirkungen führen.

Deshalb haben das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) ein Handbuch mit Fokus auf den Anbau von Bananen und Ananas in Lateinamerika auf den Weg gebracht.

Es entstand in Zusammenarbeit zwischen dem Projekt „Del Campo al Plato" der Internationalen Klimainitiative (IKI) und dem ehemaligen Aktionsbündnis für nachhaltige Bananen (ABNB), welches von der Initiative für Nachhaltige Agrarlieferketten (INA) koordiniert wurde.

Das Handbuch, das sich in spanischer Sprache vorrangig an Produzent*innenorganisationen in Lateinamerika richtet, hält eine Vielzahl von detailreichen Maßnahmen wie Kompostierung, die Einsaat von Deckfrüchten und Integrierten Pflanzenschutz bereit. Diese umfassen neben Step-by-step-Anleitungen für die Umsetzung, ihren Zeit- und Kostenrahmen auch den Bezug zu Nachhaltigkeitsstandards. Veranschaulicht werden sie durch Praxisbeispiele aus vier lateinamerikanischen Ländern. Die Vorteile in der Anwendung für die Produzent*innen und auch für die Umwelt, wie beispielsweise die Reduzierung von Treibhausgasemissionen und zeitgleiche mögliche Kosteneinsparungen für Produzent*innen im Fall der Kompostierung werden hier deutlich.

Dank umfangreicher Studien zu den Folgen des Klimawandels auf die Bananenproduktion in Lateinamerika, basiert dieses Handbuch auf rein wissenschaftlicher Grundlage.

Die GIZ und ihre Partner, wie das World Banana Forum der FAO, werden das Handbuch möglichst vielen Betrieben zur Verfügung stellen und aktiv dessen Anwendung fördern. Dadurch können wir einen Beitrag zum Erhalt von Ökosystemen, zur Minderung von Treibhausgasemissionen sowie zur Anpassung landwirtschaftlicher Produktion an den Klimawandel leisten.

Hier finden Sie das Handbuch als Download: Manual de agricultura sostenible – Del Campo al Plato

Kontakt:
Andrea Bruestle
Initiative für nachhaltige Agrarlieferketten (INA)
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Nahrhaft und klimafreundlich: Reis mit besserer Klimabilanz ist machbar
  Der Anbau von Nassreis ist extrem klimaschädlich.
Der Anbau von Nassreis ist extrem klimaschädlich.
© IRRI / Jennifer Barnard 
Die Diskrepanz könnte kaum größer sein: Reis ernährt zwar einen Großteil der Weltbevölkerung, trägt aber gleichzeitig zur Klimakrise bei. Reisfelder verursachen zehn Prozent des weltweit emittierten Methans – ein Treibhausgas, das 28-mal schädlicher ist als CO2. Damit hat Reis die schlechteste Klimabilanz aller Feldfrüchte. In Vietnam verursacht der Reisanbau knapp die Hälfte der Treibhausgasemissionen des Agrarsektors und über 50 Prozent der gesamten Methanemissionen des südostasiatischen Landes. „Um die Methanemissionen aus dem Reisanbau in einem Land wie Vietnam um ein Drittel zu verringern, müssen Millionen von kleinbäuerlichen Produzentinnen und Produzenten ihren Reis emissionsärmer anbauen“, sagt Jennifer Barnard vom Internationalen Reisforschungsinstitut IRRI.
Die Expertin für Sustainable Finance ist seit 2022 als Integrierte Fachkraft im Regionalbüro des IRRI in Hanoi tätig. Zentrale Herausforderung ist es, den komplexen Anbauzyklus beim Nassreisanbau zu optimieren. Mit Methoden zur alternierenden Feldbewässerung und -entwässerung (Alternate Wetting and Drying – AWD) lässt sich die Methanemission fast halbieren. Darüber hinaus berate das IRRI Vietnam bei der Bewertung unterschiedlicher Minderungsoptionen, mache Vorschläge, wie sich diese bestmöglich umsetzen und die Wirkungen messen lassen, so Barnard. Bei der Bewertung der Handlungsoptionen kommen auch digitale Anwendungen zum Einsatz, etwa das neu entwickelte „SECTOR“-Instrument, ein Treibhausgasrechner für Ackerland auf der Grundlage des IPCC-Tier-2-Ansatzes. Für Kosten-Wirkungsanalysen gibt es „COMPARE“ („Cost-Impact Analysis for Emission Reduction Projects“). Das Programm wurde von IRRI in Kooperation mit der internationalen Beratungsfirma UNIQUE Forestry entwickelt.


Weitere Informationen: 
Roadmap to implementing NDCs for agriculture emission reduction in Vietnam 
NDC analysis for Vietnam's agriculture sector targets 
Meeting Methane reduction targets in Vietnam  
Global rice cultivation ambitions in the new and updated NDCs 
MRV for rice production aligned with Paris Agreement transparency guidelines  

Kontakt:
Ulrich Lepel
PIAF – Fonds zur Förderung der personellen Zusammenarbeit mit Partnern der Internationalen Agrarforschung
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Podcast: Kaffee, Klima und Katastrophen
Wie der Klimawandel unseren geliebten Wachmacher gefährdet
Glück in Tassenform – Eine junge Frau mit Menstruationstasse.
© GIZ
 
Noch vor Wasser und Bier ist Kaffee das beliebteste Getränk der Deutschen. Doch für die Zukunft des Kaffeeanbaus sieht es alles andere als rosig aus. Welche Folgen der globalen Erwärmung den Kaffeebäuerinnen und Kaffeebauern zu schaffen machen, und wie wir ihn doch noch retten könnten, erfahrt ihr in dieser Folge Vom Feld ins Regal. Lara und JJ lassen sich von Sophie von Loeben vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung erklären, wie schlimm es wirklich aussieht und sprechen mit Pablo von Waldenfels, Head of Sustainable Coffee bei Tchibo, über die Herausforderungen für die Kaffeebranche. Einer der genau weiß, wie der Klimawandel die Existenzgrundlage in ganzen Regionen gefährdet, ist Kaffeeproduzent Morin Fobissie Kamga. Im Rahmen eines Kaffee-Nachhaltigkeitsdialogs in Berlin haben wir diesen drei Kaffeeliebhabern alle wichtigen Fragen zum Thema gestellt. Eine Quizfrage, Gesangseinlagen und Tipps, worauf ihr achten könnt, um Nachhaltigkeit im Kaffeeanbau zu unterstützen, bekommt ihr direkt mitgeliefert.

Podcast bei Spotify: Vom Feld ins Regal

Kontakt:
Lara Heinz
Initiative für nachhaltige Agrarlieferketten (INA)

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EU erreicht Meilenstein im Kampf gegen Entwaldung
  Wald in Xieng Khouang, Laos.
Wald in Xieng Khouang, Laos.
© Sebastian Koch
Der Rat der EU hat am 16. Mai die Verordnung zu entwaldungsfreien Produkten verabschiedet. Die Verordnung soll sicherstellen, dass künftig in der EU konsumierte Agrarrohstoffe nicht zu Entwaldung oder Waldschädigung geführt haben. Damit strebt die EU an, ihren Beitrag zu Klimawandel und Artensterben zu reduzieren. Unternehmen müssen künftig durch Sorgfaltspflichten sicherstellen, dass relevante Agrarrohstoffe nicht nach 2020 zu Entwaldung oder Waldschädigung geführt haben und legal produziert sind. Die Verordnung gilt für Kaffee, Kakao, Naturkautschuk, Palmöl, Rinderprodukte, Soja und Holz sowie Folgeprodukte. Sie wird ab Ende 2024 Anwendung finden.

Die Ausweitung der Landwirtschaft verursacht rund 90 Prozent der Entwaldung. Die EU ist nach China der größte Konsummarkt für entwaldungstreibende Agrarrohstoffe. Daher tritt am 29. Juni 2023 die neue EU-Verordnung gegen Entwaldung in Kraft, die ab 30.12.2024 für größere Unternehmen Anwendung finden wird. Unternehmen müssen künftig durch Sorgfaltspflichten sicherstellen, dass relevante Agrarrohstoffe nicht nach 2020 zu Entwaldung oder Waldschädigung geführt haben und legal produziert sind. Die Verordnung gilt für Kaffee, Kakao, Naturkautschuk, Palmöl, Rindfleisch und Leder, Soja und Holz sowie gewisse Folgeprodukte. Zudem wird die Europäische Kommission im Rahmen eines Benchmarkings das Entwaldungsrisiko von Produktionsländern einstufen – mit Konsequenzen für den Umfang der Sorgfaltspflicht und der Kontrollen durch zuständige Behörden.

Die ambitionierte Verordnung enthält eine Stärkung von Menschenrechten und Rechten Indigener, robuste Rückverfolgbarkeitsanforderungen, Unterstützung für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern durch Unternehmen sowie den in der EU-Gesetzgebung einzigartigen Artikel 30 zur Zusammenarbeit mit Partnerländern auf Konsum- und Produktionsseite.

Um Partnerländer bei der Umsetzung der Verordnung zu unterstützen, initiiert das BMZ zusammen mit Belgien, Dänemark, Frankreich und den Niederlanden sowie GD INTPA eine globale Team Europe Initiative. Ein erster Baustein ist das gemeinsame Projekt „Nachhaltige Landwirtschaft für Waldökosysteme“ (SAFE) von BMZ und GD INTPA (Generaldirektion Internationale Partnerschaften der EU Kommission), implementiert von der GIZ, das in Brasilien, Ecuador, Sambia und Indonesien mit 40 Millionen Euro die Umsetzung der Verordnung unterstützt. Außerdem führt die GIZ im Auftrag des BMZ in Indonesien, Côte d’Ivoire, Äthiopien, Ecuador, Kolumbien und Brasilien Projekte zur Minderung der agrargetriebenen Entwaldung und der Einbindung von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in entwaldungsfreie Lieferketten durch.

Unternehmen werden durch das kommende OECD FAO Handbuch zu Sorgfaltspflichten für entwaldungsfreie Lieferketten Inspiration zur Umsetzung der Verordnung finden. Zudem fördert das BMZ Multistakeholder-Partnerschaften auf internationaler Ebene, wie die Tropische Waldallianz (TFA) oder die deutschen Foren für nachhaltigen Kakao und nachhaltiges Palmöl.

Digitale Instrumente wie Rückverfolgbarkeitssysteme spielen bei der Umsetzung der neuen Verordnung eine wichtige Rolle, denn nur durch Kenntnis des Produktionsorts in Kombination mit Satellitendaten kann Entwaldung erkannt werden. Mit INATrace hat die INA im BMZ-Auftrag bereits ein quelloffenes Rückverfolgbarkeitssystem entwickelt, das Unternehmen dabei unterstützt, ihre Sorgfaltspflichten zu erfüllen.

Links zu relevanten Dokumenten, Präsentationen, Veranstaltungen und Webseiten:
Text der Verordnung in verschiedenen Sprachversionen
14. INA-Lunchbreak: EU Verordnung zu entwaldungsfreien Produkten 10.02.2023 – YouTube
DIASCA: Interoperability between traceability solutions

Kontakt:
Franziska Rau
Initiative für nachhaltige Agrarlieferketten (INA)
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Mit der Natur vielfältig anbauen – Klima schützen – Menschen stärken
Die Agrarökologie fördert vielfältige Anbausysteme.
Die Agrarökologie fördert vielfältige Anbausysteme.
© Victoria Uwemedimo Agroecology Fund


 
Deutschland ist seit kurzem Mitglied der internationalen Koalition für Agrarökologie und stärkt damit sein Engagement für eine nachhaltige und sozial gerechte Landwirtschaft und zukunftsfähige ländliche Räume. Die Agrarökologie leistet durch ihren ganzheitlichen Ansatz einen Beitrag zu den größten Herausforderungen unserer Zeit: Klimaschutz, Kampf gegen Hunger und Erhalt von Biodiversität.

Ende Juni 2023 traten das Bundesentwicklungsministerium und das Bundeslandwirtschaftsministerium gemeinsam der Koalition für Agrarökologie bei. Der Zusammenschluss wurde 2021 beim Welternährungsgipfel ins Leben gerufen und hat das Ziel, die weltweiten Agrar- und Ernährungssystem umzubauen.

Agrarökologie steht für eine Transformation der Ernährungssysteme. Ein Zusammenspiel von Maßnahmen ermöglicht Bäuerinnen und Bauern sichere Zukunftsperspektiven und Chancengleichheit. Agrarökologie verändert als systemischer Ansatz nicht nur Praktiken im Betrieb, sondern auch Rahmenbedingungen – sichert zum Beispiel den fairen Zugang zu Land oder Wasser. Sie fördert lokale oder direkte Vermarktungswege, davon profitieren vor allem Frauen, Jugendliche und indigene Gruppen. Die vielfältigen Anbausysteme fördern lokale Esskulturen und eine gesunde Ernährung.

Durch den Beitritt zur Koalition unterstreicht Deutschland seine Unterstützung für diesen zukunftsweisenden Ansatz. In den letzten Jahren hat das BMZ sein Engagement in der bilateralen Zusammenarbeit deutlich ausgeweitet und seit 2014 mehr als 60 Vorhaben der Agrarökologie mit knapp 600 Millionen Euro gefördert. Dazu gehört zum Beispiel eine Leuchtturminitiative in Indien.

Die GIZ fördert im Auftrag des BMZ den nachhaltigen, klimaintelligenten Schutz und die Rehabilitierung von Böden in sechs Ländern Afrikas und in Indien. Durch agrarökologische Maßnahmen wurden Böden geschützt, regeneriert und durch die entstandenen Ertragssteigerungen die Ernährung von 1,7 Mio. Menschen gesichert.

In fünf Wissenszentren für ökologischen Landbau in Afrika fördert und verbreitet die GIZ gemeinsam mit Partnern über Fortbildungen, Modellbetriebe, Radio oder Dorfkino Kenntnisse über nachhaltige Landwirtschaft und Agrarökologie. Die Zentren helfen die Zugänge zu Märkten und damit zu Vertriebswegen zu verbessern.

Dies zeigt, Agrarökologie wirkt. Sie ist ein vielversprechender Hebel, um nachhaltige und gerechte Agrar- und Ernährungssysteme und resiliente ländliche Räume zu schaffen.

Kontakt:
Jasmin Hundorf
Sektorvorhaben Ländliche Entwicklung (SV LE)
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The impact of climate change on Mauretania’s marine ecosystem
Visitor of the annual IMROP working group inspecting information banners.
Visitor of the annual IMROP working group inspecting information banners.
© GIZ / Alena Goebel
 
Climate scientists predict that Mauritania’s temperature could rise by 2.0°C to 4.5°C by 2080, which may cause an alarming increase in very hot days of over 35°C per year. In some parts of the country, this might correspond to about 300 very hot days annually.

This shift in climate has far-reaching effects on marine ecosystems, impacting the water temperature, oxygen content, PH-levels, and various other biochemical properties of the ocean. The sea surface temperature in Mauritanian waters has already increased significantly from 1982 to 2021 at an average rate of over 0.3°C per decade. As the water warms, diseases can spread more widely among marine organisms, forcing many species to change their habitats or risk extinction, with cascading effects throughout the food chain.

Climate Change also threatens the value of Mauritania’s sensitive marine ecosystems as fish habitats. Chlorophyll-a levels have decreased constantly over the last two decades. This indicates the altering of the algal community, which forms the basis of the food chain. The alternation of natural habitats is further influenced by increasing wind speeds. Stronger winds directly affect wave height and frequency, which in turn lead to additional erosion of coastal areas and thereby natural habitats.

The risk of species extinction increases with each degree of warming. Consequently, intertropical zones will lose their biodiversity, productivity and resilience, further impairing the already troubled national fisheries sector and food system in Mauritania. It is projected that the country will lose between 10-15 per cent of its potential catch volumes by 2080 due to Climate Change. This declining supply of fish in Mauritania diminishes the future use of an input saving opportunity to provide protein-rich food for a population, whose consumption level has reached an annual average of 16.44 kg of fish per person.

The information portrayed in this article is derived from the 10th exchange meeting of the Institute of Oceanographic and Fisheries Research (IMROP) working group in Mauretania. For the annual event, international scientists discuss the sustainable management of marine resources and the future of Mauritanian fisheries. The Project Sustainable Artisanal Fisheries in Mauritania (PADeM) supports IMROP in organizing the yearly event, aiming to increase Climate Change awareness and inform about the hazardous effects of global warming on the sustainable use of marine resources for human consumption.

Read more:
Ouverture à Nouadhibou de la dixième édition du Groupe de Travail de l’IMROP "Aménagement des ressources halieutiques et gestion de la biodiversité au service du développement durable" – Site de l'IMROP
Poursuite des cycles de conférences du Groupe de travail de l’IMROP – Site de l'IMROP

Contact:
Moritz Reigl
Project Sustainable Artisanal Fisheries in Mauritania (PADeM)
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COP28 – Ein game changer für Ernährungssysteme?
Am Rande der Klimazwischenverhandlungen (SB58) diskutierte das BMZ mit Expert*innen der AFOLU-Community (agriculture, forestry and other land use) zu Klimaschutz und -anpassung in Agrar- und Ernährungssystemen. Sebastian Lesch, Leiter des BMZ-Referats 122, sagte bei der Abendveranstaltung am 7. Juni im BMZ Bonn: „Klimawandel und Ernährung sind untrennbar miteinander verbunden. Wir konzentrieren uns daher auf die Unterstützung nachhaltiger und vielfältiger Agrar- und Ernährungssysteme, die eine gesunde Ernährung für alle innerhalb der planetaren Grenzen gewährleisten.“ Damit die Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme gelinge, dürften die beteiligten Akteure nicht in Silos denken, sondern müssten Synergien schaffen, forderte der BMZ-Referatsleiter.

Seyni Nafo, Koordinator bei der Africa Adaptation Initiative, knüpfte in seinem Vortrag daran an: „Es gibt bereits finanzielle und technische Lösungen, um die Klimakrise und die Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme zu bewältigen. Aber es ist wie beim Kochen: Alle Zutaten zu haben, macht dich noch lange nicht zu einem guten Koch“, so Nafo. Die afrikanischen Länder sollten Lösungen erst auf ihrem Kontinent suchen und stärker zusammenarbeiten, so der Experte. „Die Antworten auf die Klimakrise liegen in meiner Generation.“

Die Geographin Prof. Lisa Schipper von der Universität Bonn erinnerte in ihrem Vortrag an ein weiterhin bestehendes Machtgefälle: „Die Hauptursache für die Verwundbarkeit von Menschen, die unter dem Klimawandel leiden, ist ein Machtungleichgewicht. Sei es die Marginalisierung unterschiedlicher Ethnien, Geschlechter, religiöser oder politischer Gruppen. Das hat zur Folge, dass viele Menschen ohne Sicherheitsnetz und von der Hand in den Mund leben müssen. Diesen Ursachen der Verwundbarkeit müssen wir mehr auf den Grund gehen und sie adressieren.“ Eine Transformation, gab sie zu bedenken, wende nicht automatisch alles zum Guten. Die Gestaltung einer klimaresilienten Entwicklung dürfe man nicht einer kleinen Elite überlassen.

Kontakt:
Claudia Jordan
Sektorvorhaben Landwirtschaft
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Agrar- und Ernährungssysteme wichtiges Thema bei der COP28
Sophia Baumert, Beraterin im Sektorvorhaben Landwirtschaft der G500, war erstmals als Beobachterin bei den Klimazwischenverhandlungen (SB 58) im Juni 2023 in Bonn dabei.

Sophia, wie war es für dich, an den SBs teilzunehmen?
Es war für mich die erste persönliche Teilnahme an einer Klimakonferenz. Es war eine großartige Erfahrung, an den Verhandlungssitzungen der Joint Work on Agriculture teilzunehmen und die Fortschritte bei der Planung der Roadmap für die nächsten drei Jahre zu beobachten. Auch wenn die Verhandlungsgespräche sehr kleinteilig und zeitintensiv erscheinen, bleibt es eine große Errungenschaft, dass das Thema Landwirtschaft in diesem Rahmen besondere Aufmerksamkeit bekommt.

Wie geht es nun weiter in Richtung UN-Klimakonferenz COP28?
Es heißt, dass Agrar- und Ernährungssysteme eine hohe Priorität haben sollen. Das Programm sieht unter anderem einen Tag zu Nature, Land Use and Oceans (4. Dezember) und einen zu Food and Water Systems (5. Dezember) vor. Die Präsidentschaft der COP28 bereitet zudem einen Emirates Food System Accord und eine High Ambition Coalition vor, in der sich Länder zu ambitionierten Food System Targets für deren Nationale Anpassungspläne (NAPs) und Klimaschutzbeiträge (NDCs) aussprechen. Zudem sollen sie National Food Systems Transformation Plans entwickeln. Wir werden die Entwicklungen über die nächsten Monate intensiv verfolgen.

Kontakt:
Claudia Jordan
Sektorvorhaben Landwirtschaft
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Best practice examples for climate change adaptation: New movie series
  Organic compost improves produce in India.
Organic compost improves produce in India.
© GIZ / Ramana Dumpala, Chaitanya Puranik
Climate change adaptation plays a crucial role in transforming agri-food systems. Many different measures with the aim of building climate resilience are already being implemented. How do they look like in practice? The new movie series “Living Adaptation” showcases best practice examples of climate change adaptation measures in agriculture and rural development, providing valuable insights and inspiration. The movie series contains four short video clips presenting best practices from GIZ India, Madagascar, Ethiopia, and a regional project in southern Africa. An accompanying overarching movie, published by BMZ, briefly introduces the topic of climate change adaptation in agriculture and rural development more broadly – and gives a quick glimpse into the various country experiences. The BMZ movie titled “Pathways to Climate Resilient Agri-Food Systems” is available in English and German (with French subtitles).

A country experience from GIZ India illustrates how agroecological principles like recycling, connectivity and soil health are being applied in practice: The short movie “Indian farmers turning garbage into gold” in English and German shows how urban waste is turned into organic compost – an innovative adaptation solution for both cities and farmers. Municipal waste is reused, and the farmers harvest better crops and improved produce, while strengthening the resilience of farmland soils.
Farmers in Madagascar discuss how to adapt their practices according to current weather information.
Farmers in Madagascar discuss how to adapt their practices according to current weather information.
© GIZ / Rossy Heriniaina
 
The short movie from GIZ Madagascar demonstrates how digital meteorological advisory services empower local farmers to adapt their agricultural practices to the changing climate. Together with other innovative measures such as climate risk insurances and agroecological farming practices, this integrated approach is effectively enhancing the resilience of Malagasy farmers in the face of climate change impacts. The video clip “A call for innovative solutions in Madagascar” is available in English, German and French.

A best practice from GIZ Ethiopia presents a systemic approach to strengthen the resilience of pastoral communities – with the goal of creating additional livelihood options and rehabilitating degraded land. Check out the short movie “Ethiopian pastoralists building resilience” in English and French. Last but not least, the video clip “Joint Climate Action in Africa” in English (with French subtitles) shows how decision-makers from various African countries join forces to address climate change in the international policy sphere.

Grab some popcorn and enjoy watching the movie series! Please feel free to share the stories with your colleagues and networks, or use them for presentations or workshops.

Contact Person:
Alina Gassen
Sektorvorhaben Ländliche Entwicklung
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  Informationen aus Abteilung / KC und Projekten  
 
Süße Hoffnung – peruanische Edelschokolade aus kleinbäuerlicher Produktion
Ohne Edelkakao aus Südamerika keine Gourmet-Schokolade.
Ohne Edelkakao aus Südamerika keine Gourmet-Schokolade.
© Alliance Bioversity International & CIAT 
 
Mit einem Anteil an der weltweiten Kakaoproduktion von 17 Prozent ist die Region Lateinamerika und Karibik der weltweit größte Produzent von Edelkakao. Seit 2019 ist eine EU-Verordnung in Kraft, in der Höchstwerte für Cadmium für verschiedene Schokoladenerzeugnisse und Kakaopulver festgelegt wurden. Danach darf eine Tafel Zartbitterschokolade mit mehr als 50 Prozent Kakaoanteil höchstens 0,8 Milligramm Cadmium pro Kilogramm enthalten. Für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in einigen Gebieten Perus, Ecuadors und Kolumbiens hat das teilweise drastische Folgen. Während es bei Großhandelskakao einfach ist, Kakao verschiedener Provenienzen zu mischen, um die geforderten Cadmium-Grenzwerte einzuhalten, ist dies bei den einheimischen Kakaosorten, die auf dem europäischen Markt hoch gehandelt werden, nicht möglich. Theoretisch ließen sich diese bei Gourmets beliebten Sorten zu hohen Preisen vermarkten, tatsächlich verlieren die Landwirt*innen aufgrund zu hoher Cadmiumwerte bis zu 60 Prozent ihres Einkommens.

An Auswegen aus diesem Dilemma forscht Rachel Atkinson. Die Biologin arbeitet als CIM Integrierte Fachkraft im peruanischen Regionalbüro der Forschungsallianz Bioversity International & CIAT und ist Expertin für agrarökologische Ansätze. Sie ist Teil eines multidisziplinären Teams rund um das Clima Low Cadmium-Projekt (Clima-LoCa), das von der EU im Rahmen des DeSIRA-Programms (Development-smart Innovation through Research in Agriculture) finanziert wird und den Kakoanbau in der Region zukunftsfähig und gewinnbringend für die kleinbäuerlichen Produzent*innen machen will. Das Projekt vereint zwölf internationale Partner aus Forschung und Wissenschaft und soll 450.000 Menschen erreichen, die von der Kakaoproduktion leben.

Was bekannt ist: Der Cadmiumgehalt in den Kakaobohnen ist stark von der lokalen Bodenbeschaffenheit abhängig. Untersucht wird, wie sich die Cadmiumaufnahme der Kakaobäume verringern lässt. ClimaLoCa unterstützt die Landwirt*innen mit Hilfe moderner Messapparaturen, den Cadmiumgealt in den Bodenproben in Minutentempo und zudem kostengünstig zu ermitteln. Das löst zwar nicht das Grundproblem, erweist sich dennoch als Game Changer, denn die Landwirt*innen können so besser planen und sicherstellen, dass nur solcher Kakao in den Handel gelangt, bei dem die strengen Grenzwerte nicht überschritten werden. Darüber hinaus arbeiten Atkinson und ihr Team vor Ort auch mit kleinen Kooperativen aus Frauen zusammen, die Produkte aus hochwertigem Edelkakao in Handarbeit herstellen und zu guten Preisen an Kund*innen in Lima und anderen Städten des Landes verkaufen. Sogar bis in die USA reicht der Kundenstamm.

Weitere Informationen:
Clima LoCa

Kontakt:
Ulrich Lepel
PIAF – Fonds zur Förderung der personellen Zusammenarbeit mit Partnern der Internationalen Agrarforschung
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Klimawandelanpassung und -minderung durch Agrarforschung
Management salztoleranter Kartoffelpflanzen in Bangladesch.
Management salztoleranter Kartoffelpflanzen in Bangladesch.
© Jacquelyn Turner / CCAFS, CGIAR Flickr
 
Ländliche Kommunen sind besonders betroffen von den Auswirkungen des Klimawandels. Um sich effektiv an veränderte klimatische Bedingungen anzupassen, fehlen ihnen vielfach die finanziellen und technologischen Ressourcen. Speziell im Agrarsektor führen Extremwetterereignisse oft zu massiven Ernte- und Ertragsausfällen. Hier setzen die vom Fonds Internationale Agrarforschung (FIA) finanzierten Agrarforschungsprojekte gezielt an und entwickeln Lösungen, die Kleinbäuerinnen und -bauern bei der Anpassung an den Klimawandel und der Klimaminderung helfen.

Das Internationale Reisforschungsinstitut (IRRI) entwickelt und verbreitet zum Beispiel hitzetolerante Reissorten (MAGICheat) für Kleinbäuerinnen und -bauern in Bangladesch und Myanmar, welche durch den Klimawandel erhöhte Nachttemperaturen (HNT) besser vertragen. Die Reisproduktion konnte durch die Verwendung der MAGICheat Sorte bereits um bis zu zwei Tonnen pro Hektar gesteigert werden. Ein Projekt des Internationalen Kartoffelzentrums (CIP) entwickelte salztolerante Süßkartoffel- und Kartoffelsorten, die an die durch den steigenden Meeresspiegel salzhaltigen Frischwassersysteme angepasst sind. Diese Sorten sind zudem fortifiziert mit Eisen und Zink und tragen dadurch maßgeblich zu einer verbesserten Ernährung in Bangladesch bei.

Klimabedingte Ernteausfälle können dazu führen, dass Kleinbäuerinnen und -bauern Kreditraten nicht immer fristgerecht begleichen können, was zu weiterer Verschuldung und letztendlich dem Verlust der Lebensgrundlage führen kann. Um dieser Problematik zu begegnen, hat das International Food Policy Research Institute (IFPRI) im Rahmen eines FIA-geförderten Projekts ein Finanzprodukt namens Risk-Contingent Credit (RCC) entwickelt. Bei einem RCC werden Kredite mit regulären Tilgungsraten an Landwirte und Landwirtinnen vergeben. Wenn jedoch ein Extremwetterereignis, zum Beispiel eine Dürreperiode eintritt, werden Ratenzahlungen für einen definierten Zeitraum ausgesetzt, was der finanziellen Überlastung von kleinbäuerlichen Haushalten vorbeugt. Zudem sind die RCC-Produkte gender-sensitiv gestaltet, da der Zugang zu Krediten für Frauen oft ungleich schwerer ist.

Seit 2021 beteiligt sich FIA an der Förderung großer thematischer Forschungsinitiativen der CGIAR, die zur Klimaanpassung und -minderung beitragen. Drei dieser Initiativen sind folgenden spezifischen Themen gerichtet: Climate Resilience, Low Emissions Food Systems und Livestock and Climate. Im Rahmen der neuen Initiative werden die oben genannten Innovationen sowie diverse andere Projekte weiterentwickelt. Ebenso wird an den Themen weiter geforscht.

Kontakt:
Raphael Nawrotzki
Hanna Ewell
Fonds Förderung Internationale Agrarforschung (FIA), Globale Agenden für Ernährungssicherung

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Mehr Transparenz in der Kaffeeproduktion mit Hilfe von INATrace
Produzentenvideo aus Honduras
  Rückverfolgbarkeit ist wichtig für die Transparenz in der Kaffee-Lieferkette.
Rückverfolgbarkeit ist wichtig für die Transparenz in der Kaffee-Lieferkette.
© GIZ
Als eines der fünf größten Kaffeeexportländer der Welt ist Honduras stark vom Kaffeesektor abhängig. Der Kaffeesektor leistet einen erheblichen Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) und schafft Beschäftigungsmöglichkeiten in der Landwirtschaft. Um die wachsende Nachfrage nach Transparenz und Rückverfolgbarkeit zu befriedigen, sind die Sorgfaltspflichten der Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Insbesondere die Europäischen Union und Deutschland, legen großen Wert auf Umwelt- und Sozialstandards.

In drei neuen Videos der Produzentinnen und Produzenten aus Honduras wird die große Bedeutung der Rückverfolgbarkeit in der Kaffee-Lieferkette sichtbar. Das digitale NATrace-Rückverfolgbarkeitstools dokumentiert, den Weg vom Kaffeeanbau bis zum Endprodukt. Damit schafft es Transparenz und gewährleistet Verantwortlichkeit in der gesamten Lieferkette. Honduranische Kleinbäuerinnen und Kleinbauern können damit ihre internen Prozesse digitalisieren. Sie behalten die Kontrolle über ihre eigenen Daten, was zugleich ihre Verhandlungsposition auf dem Markt stärkt.

Die GIZ-Initiative PROCAMBIO II beteiligt sich aktiv an der Umsetzung von INATrace, um die Kooperativen in Honduras zu unterstützen. Durch Einführung dieser digitalen Lösung werden die Lieferketten transparenter und nachvollziehbarer. Sie liefern wichtige Daten zu Preisen, Verarbeitungsschritten und zu den beteiligten Akteuren. Mittels QR-Code können Verbraucherinnen und Verbraucher diese Informationen abrufen und sich für einen nachhaltigen Einkauf entscheiden.

Weitere Informationen:
https://www.nachhaltige-agrarlieferketten.org/en/in-practice/inatrace/inatrace-in-honduras

Kontact:
Pascal Ripplinger
Initiative für nachhaltige Agrarlieferketten (INA)
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Rückverfolgbarkeit in globalen Agrarlieferketten vereinfachen
Das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und die EU-Legislativvorschläge für entwaldungsfreie Lieferketten sowie ein EU-weites Lieferkettengesetz stellen neue Anforderungen an Unternehmen. Sie müssen zukünftig nachweisen, dass sie den gesetzlichen Sorgfaltspflichten nachkommen. So entsteht eine unmittelbare Dringlichkeit, die Herkunft und die Nachhaltigkeit der Produktion von Agrarprodukten nachzuvollziehen und sicher zu dokumentieren.
Grafik Rückverfolgbarkeit
© GIZ
Die Anzahl von Rückverfolgbarkeitslösungen auf dem Markt steigt stetig. Leider sind die erstellten Daten meist nicht miteinander kompatibel, so können die verschiedenen Systeme Daten nicht miteinander austauschen. Es mangelt an Schnittstellensystemen in den digitalen Lösungen. Produzentenorganisationen, aber auch nachgelagerte Akteure der Lieferkette müssen dadurch Daten mehrfach erheben, speichern und konvertieren – das bedeutet mehr Aufwand und steigert die Fehleranfälligkeit.

Es ist notwendig, sich auf digitale Standards festzulegen, damit die Rückverfolgung von Produkten entlang der Lieferketten sichtbar wird, in ihrer Effizienz steigen kann und der Informationsaustausch innerhalb von Lieferketten erleichtert wird. Die Standards bilden eine Basis für den Datenaustausch und die zuverlässige Dokumentation unternehmerischer Sorgfaltspflichten. Die Interoperabilität von Rückverfolgbarkeitssystemen von Erzeuger*innen bis zu Verbraucher*innen kommt dann allen Akteur*innen der Lieferkette zugute. Damit wird Transparenz und Vermeidung von Entwaldung unterstützt. Zudem wird die Sicherung existenzsichernder Einkommen für Landwirtinnen und Landwirte gefördert.

Ziel ist es, sich auf Best-Practice-Empfehlungen zur Überwindung der aktuellen Herausforderungen des Datenaustauschs bei Rückverfolgbarkeitsanwendungen zu einigen. Im besten Fall werden globale, offene und sektorübergreifende Standards entwickelt und genutzt. Im Fokus stehen die regulatorischen Anforderungen in Bezug auf Entwaldung sowie der Themenbereich „Existenzsichernde Einkommen und Löhne“. Zu beiden Themen sollen Lösungen auch im Hinblick auf den EU-Legislativvorschlag erarbeitet und durch Referenzprojekte aus der Praxis untermauert werden.

Weitere Informationen: https://www.nachhaltige-agrarlieferketten.org/en/in-practice/diasca-interoperability-between-traceability-solutions

Kontakt:
Lars Kahnert
Initiative für nachhaltige Agrarlieferketten (INA)
top
BMZ veröffentlicht Schwerpunktvideo zur Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme
BMZ-Film
© GIZ
 
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat ein hochaktuelles Video zur Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme veröffentlicht. In dem Video spricht Bundesministerin Svenja Schulze über die dringende Notwendigkeit, den globalen Hunger zu bekämpfen und zu widerstandsfähigen Agrar- und Ernährungssystemen beizutragen.

Die aktuellen Zahlen sind alarmierend: Weltweit leiden bis zu 828 Millionen Menschen chronisch an Hunger, die Zahl der Menschen ohne sicheren Zugang zu ausreichender Nahrung hat sich seit 2019 um 350 Millionen auf 2,3 Milliarden erhöht. Konflikte, Klimaextreme, wirtschaftliche Unsicherheit und Ungleichheit verschärfen die Situation weiter.

Die Vereinten Nationen haben sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, den Hunger bis 2023 zu beenden. Allerdings leiden weltweit immer noch 828 Millionen Menschen unter Hunger, eine deutliche Zunahme im Vergleich zur Zeit vor der Coronapandemie. Besonders der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat die Lage verschärft und in bereits von Dürre betroffenen Ländern eine humanitäre Katastrophe ausgelöst.

Aus diesem Grund haben das BMZ und die Weltbank im Mai 2022 das Bündnis für globale Ernährungssicherheit (GAFS) ins Leben gerufen. Dieses Bündnis zielt als Krisenreaktionsmechanismus darauf ab, die benötigte Hilfe dorthin zu bringen, wo sie am dringendsten gebraucht wird, und langfristige strukturelle Veränderungen anzustoßen.

Das Video betont zudem die positiven Auswirkungen einer gesünderen Ernährung und eines bewussteren Einkaufs auf unsere Gesundheit, die Umwelt und die Lebensgrundlage der Menschen, die im Agrar- und Ernährungssektor arbeiten. Durch bewusste Entscheidungen vom Anbau bis zum Verzehr von Nahrungsmitteln können Chancen für einen Wandel zu nachhaltigen, gesunden und fairen Agrar- und Ernährungssystemen geschaffen werden.

Um das Agrar- und Ernährungssystem zu verbessern, sind laut BMZ drei Säulen besonders wichtig: Eine nachhaltige und ganzheitliche Transformation des Systems, die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern, wie anderen Ministerien, der Industrie und der Zivilgesellschaft, sowie die Platzierung des Themas auf der internationalen Agenda, beispielsweise bei der G7 oder beim Bündnis für globale Ernährungssicherheit.

Das Video ist ein Aufruf zum Handeln, um den dringenden Bedarf an Veränderungen anzuerkennen und konkrete Schritte zur Bekämpfung des globalen Hungers zu unternehmen. Es steht ab sofort auf dem YouTube-Kanal des BMZ zur Verfügung.

Links zum Video:
Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme – faire Einkommen, gesunde Ernährung, intakte Umwelt
Transformation of agrifood systems – for fair incomes, healthy nutrition, and an intact environment!

Kontakt:
Max Baumann
Michael Feien
Sonderinitiative „Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme“ (SI AGER)
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Erfahrungen aus drei Jahren Arbeit zu Frühwarnsystemen in Sambia
In drei Factsheets zusammengefasst
Radioprogramme als digitaler Kommunikationskanal für Wetterinformationen.
Radioprogramme als digitaler Kommunikationskanal für Wetterinformationen.
© GIZ / Agricomm
 
Kleinbäuerinnen und Kleinbauern weltweit sind stark von den Auswirkungen der menschengemachten Klimakrise betroffen. Klimaveränderungen mit schwankenden Temperaturen und veränderten Niederschlagsmustern sowie die damit einhergehende Ausbreitung neuer Schädlinge führen zu teilweise starken Ertragseinbußen.

Der Zugang zu Klima- und Wetterinformationen ist ein wichtiger Baustein für die Anpassung von Landwirtinnen und Landwirten an die Folgen des Klimawandels. Bisher sind standortangepasste Klimainformationen für die Landwirtschaft in Sambia selten verfügbar. Seit drei Jahren arbeitet die GIZ mit der University of Reading zusammen, um den Zugang von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern zu Klimainformationen durch die vom BMZ finanzierten Initiativen Climate Risk Insurance and Information in Zambia (CRIIZ) und Digital Climate Services for Smallholder Farmers (E-PICSA) zu verbessern. Drei Factsheets dokumentieren die Erfahrungen aus dieser Zusammenarbeit.

Von PICSA zu E-PICSA
Seit Projektbeginn haben Hunderte sambische Landwirt*innen den PICSA-Ansatz (Participatory Integrated Climate Services for Agriculture) übernommen. PICSA ist eine preisgekrönte Initiative, die Kleinbäuer*innen bei ihrer Entscheidungsfindung unterstützt. Auf der Grundlage genauer, standortspezifischer Klima- und Wetterinformationen, lokal relevanter Pflanzenbau-, Viehzucht- und Livelihood-Optionen und unter Verwendung partizipativer Instrumente. Im Auftrag des BMZ führt das E-PICSA-Projekt derzeit eine genderresponsive, digitale Version in Sambia und Malawi ein. E-PICSA wird vom Fund for the Promotion of Innovation in Agriculture and Food Science (i4Ag) in Sambia und Malawi umgesetzt. Im Kern geht es dabei um zwei digitale Innovationen. Erstens ein automatisiertes System für die nationalen Wetterdienste, das standortspezifische historische Klimainformationen und Vorhersagen liefert. Und zweitens die frei verfügbare, lokal betriebene E-PICSA-App zur Entscheidungsunterstützung, die mit und für Landwirt*innen und Agrarberater*innen entwickelt wurde.

Die digitale PICSA-Anwendung wurde in enger Anlehnung an die Grundsätze für die digitale Entwicklung konzipiert. Das Tool wurde gemeinsam mit Landwirt*innen, landwirtschaftlichen Fachleuten und Agrarberater*innen von öffentlichen und privaten Organisationen entwickelt und iterativ getestet. Dabei ist PICSA ein Ansatz für Klimainformationen, der weit über den Aspekt der Digitalisierung hinausgeht. Das herkömmliche analoge PICSA hat bis heute erfolgreich Innovationen und Veränderungen bei Landwirt*innen in über zwanzig Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika bewirkt. Studien haben dabei durchweg 80-90 Prozent Adoptionsraten und bis zu 60 Prozent Ertragssteigerung nachgewiesen. Die vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) durchgeführte AGRICA-Studie begleitet die Einführung von PICSA in Sambia durch Modellierung. Die Studie zeigt, dass PICSA eine äußerst kosteneffiziente Investition ist: Nach einem Jahr überwiegt der Nutzen bei weitem die Kosten. Durch die Erstellung der Factsheets ist das Wissen zu PICSA anhand der sambischen Erfahrungen für alle zugänglich.

Factsheet 1: Die Rolle des Lokalradios

Das erste Factsheet beleuchtet die Rolle des Radios für die Informationsvermittlung an Kleinbäuerinnen und Kleinbauern. In abgelegenen Gebieten gibt es oftmals kein Internet oder nicht ausreichend ansässige landwirtschaftliche Beratungsdienste. Die Untersuchung ergab, dass Entwicklungsinitiativen lokale Radiosender stärken sollten. Die Ausstrahlung landwirtschaftlicher Inhalte in Lokalradios zur optimalen Sendezeit, Schulungen für lokale Radiomoderator*innen, Nutzung der lokalen Sprachen und das beliebte Format der Call-in Radiosendungen erhöhen das Wissen zur Landwirtschaft. Das soll die Landwirt*innen in ihrer Entscheidungsfindung unterstützen.
  Landwirt beim Melken einer Kuh. Hitzestress führt zu einem starken Rückgang der Milchleistung.
Landwirt beim Melken einer Kuh. Hitzestress führt zu einem starken Rückgang der Milchleistung.
© GIZ / Agricomm

Factsheet 2: Anforderungen an Klimadienstleistungen für kleinbäuerliche Viehhaltung
Das zweite Factsheet behandelt die Anforderungen an Klimadienstleistungen für die Viehhaltung in kleinbäuerlichen Agrarsystemen. In der kleinbäuerlichen Landwirtschaft spielt Viehhaltung eine besonders wichtige Rolle für Ernährungssicherung. Sie generiert kontinuierliches Einkommen und dient als Rücklage für Notfälle. Um diese Funktionen zu unterstützen, müssen die Klimadienstleistungen speziell auf die Viehwirtschaft zugeschnitten sein. Das bedeutet beispielsweise, dass Hitzewellen oder wetterbedingte Futterengpässe, die ernste Auswirkung auf die Leistung und das Überleben von Nutztieren haben, verlässlich vorhergesagt werden.

Factsheet 3: Die Verbreitung von E-PICSA
Im dritten Factsheet wird erörtert, wie PICSA skaliert werden kann. Um eine schnelle landesweite Skalierung zu erreichen, sollte PICSA im Rahmen eines Multi-Geber-Ansatzes verbreitet werden. Ein Vorbild dafür könnte die erfolgreiche Scaling-up Nutrition Initiative sein. Digitale Anwendungen wie die E-PICSA-App können das Potenzial für eine schnelle Verbreitung weiter steigern.

Im Mai 2023 hat die Arbeitsgruppe Climate & Nature des SNRD Afrika eine neue Arbeitsgruppe für Klimadienstleistungen für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern ins Leben gerufen. Die Arbeitsgruppe soll den Austausch und das Lernen rund um PICSA, E-PICSA und andere erfolgreiche Klimadienstleistungsinitiativen anregen. Alle interessierten Mitglieder des SNRD sind herzlich willkommen, sich diesem Austausch anzuschließen.

Kontakt:
Till Below
Sektorvorhaben Ländliche Entwicklung
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Förderung von entwaldungsfreien Agrarlieferketten in Ecuador
Image
Seit Ende Juni 2023 gilt in der EU eine Verordnung für entwaldungsfreie Agrarprodukte.
© GIZ / Leslie Searles
 
Die Europäische Union (EU) ist einer der wichtigsten Exportmärkte für ecuadorianische Agrarprodukte. Zwischen 2018 und 2022 gingen durchschnittlich 24 Prozent der ecuadorianischen Exporte von Kakao, Kaffee und Palmöl in die EU. Für die Erzeugung dieser Produkte werden Wälder in Agrarflächen umgewandelt. Um der weltweit fortschreitenden Entwaldung entgegenzuwirken und den eigenen Fußabdruck zu minimieren, hat die EU eine Verordnung für entwaldungsfreie Agrarprodukte (EUDR) verabschiedet. Sie gilt zunächst für Kaffee, Rindfleisch, Kakao, Palmöl, Soja, Kautschuk, Holz und einige ihrer Folgeprodukte. Die Verordnung trat am 29. Juni 2023 in Kraft.

Große Teile der betroffenen Produkte werden in Ecuador von Kleinbauern und Kleinbäuerinnen erzeugt. Sie laufen nun Gefahr, durch die neuen Anforderungen vom europäischen Absatzmarkt ausgeschlossen zu werden.

Das von der EU und dem BMZ ko-finanzierte Projekt SAFE (Sustainable Agriculture for Forest Ecosystems) unterstützt in Ecuador in Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Ministerien und dem Privatsektor, Kleinerzeuger*innen relevanter Wertschöpfungsketten dabei, sich auf die EUDR vorzubereiten.

In den Regionen Orellana und Sucumbíos im nördlichen Amazonas werde landwirtschaftliche Kakao- und Kaffeeproduzent*innen bei der Anwendung nachhaltiger Landwirtschaftspraktiken und der Einbindung in digitale Rückverfolgbarkeits- und Transparenzsysteme für Lieferketten unterstützt. Durch die Erleichterung des Zugangs zu finanziellen Anreizen und Zahlungen für Ökosystemleistungen sollen zudem sozioökonomische Motive für die Degradation von Waldflächen für den landwirtschaftlichen Anbau minimiert werden.

SAFE ist ein globales Projekt mit einem gendersensiblen und intersektionalen Umsetzungsansatz. Das Projekt wird neben Ecuador, noch in Brasilien, Sambia, Indonesien durchgeführt. Eine Erweiterung auf zwei weitere Länder ist derzeit in Planung. Zur Verbreitung der gewonnen Erkenntnisse und Erfahrungen werden regionale Lern- und Wissensplattformen aufgebaut.

Kontakt:
Elke Suemnick-Matthaei
SAFE (Sustainable Agriculture for Forest Ecosystems)
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  Berichte von Veranstaltungen  
 
GV FABI und P4RD Workshop in Nairobi
Rund 50 Teilnehmende kamen in Nairobi zusammen, um über Politikprozesse für eine Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme zu diskutieren.   © GIZ / Laura Berndsen
Rund 50 Teilnehmende kamen in Nairobi zusammen, um über Politikprozesse für eine Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme zu diskutieren.
© GIZ / Laura Berndsen
 
Der Workshop in Nairobi wurde vom 24. bis zum 29. April in Zusammenarbeit des Globalvorhabens Fonds für agrarpolitische Beratung und Innovation (GV FABI) und der Arbeitsgruppe Policies for Rural Development (P4RD) des Sektornetzwerks Ländliche Entwicklung (SNRD) Afrika organisiert. Ziel des Workshops war es, sich mit mehr als 50 Teilnehmenden aus 16 verschiedenen Ländern Afrikas über Lernerfahrungen und Erkenntnisse rund um politische Prozesse für eine Transformation von Agrar- und Ernährungssystemen auszutauschen und Netzwerke auszubauen. Zu den Teilnehmenden gehörten Vertreter der politischen Partner, der Zivilgesellschaft, des Privatsektors und GIZ-Kolleg*innen.

Während die ersten beiden Tage des Workshops im Zeichen der Knowledge Continuity von Lernerfahrungen und Erfolgsfaktoren des GV FABI standen, lag der Fokus ab Mitte der Woche auf Trends, Entwicklungen und auf aktuellen politischen Prozessen in einer VUCA (volatilen, unsichereren, komplexen, mehrdeutigen) -Welt. Die Zusammenarbeit von P4RD und GV FABI resultierte in der Erstellung von 12 Empfehlungen für eine transformative Politikberatung, welche sich auf verschiedene Bereiche bezieht: Multi-Stakeholder Partnerschaften, Rechte, Ressourcen und Repräsentation in Politikprozessen, den Aufbau von Projekten und Kommunikation. Der Workshop endete mit einem Training für Politikberater*innen, welches ebenso wie die vorherigen Tage sehr positiv aufgenommen wurde.

Weitere Informationen:
SNRD Newsletter: Ausführlicher Bericht zum Workshop

Kontakt:
Nico Wilm-Posen
Johanes Agbahey
Saadeddine Ben Ali
Transformation der Agrar- und Lebensmittelsysteme durch Politikberatung gestalten
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Kick-off Meeting der GIZ Community of Practice on Living Income and Living Wage
Erwartungen der Teilnehmenden.
Erwartungen der Teilnehmenden.
© GIZ
 
Am 3. Mai 2023 versammelten sich 90 GIZ-Mitarbeitende mit Regionalfokus auf Asien, MENA, Sub-Sahara Afrika und Lateinamerika für das erste Treffen der GIZ Community of Practice on Living Income and Living Wage. Ziel der Veranstaltung war es, GIZ-Kolleg*innen zusammenzubringen, die zu den Themen Existenzsichernde Einkommen und Löhne arbeiten.

Zunächst gab es eine Einführung in verschiedene Konzepte im Kontext landwirtschaftlicher Wertschöpfungsketten, bevor Elivis Coré (PRO-PLANTEURS) Strategien vorstellte, um das Einkommen von Kakao anbauenden Familien in der Elfenbeinküste hin zu einem Existenzsichernden Einkommen zu steigern. Anschließend gab Topsy Rödler (Partnerschaft für nachhaltige Textilien) Einblicke in praktische Ansätze für die Umsetzung existenzsichernder Löhne in der Textilindustrie.

Das große Interesse an dem Meeting zeigte, wie wichtig die kontinuierliche Zusammenarbeit und der Aufbau einer Austauschplattform zur praktischen Umsetzung der Konzepte ist.

Weiterführende Informationen:
Existenzsichernde Einkommen und Löhne
Living Income | Living Income Community of Practice
Home – Global Living Wage Coalition

Kontakt:
Johanna Bodewing
Nina Kuppetz
KC Ländliche Entwicklung und Ernährungssicherung (4D30) / Programm Nachhaltige Agrarlieferketten und Standards (G510)


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Auf ein Kännchen Zukunft beim Kaffee-Nachhaltigkeitsdialog
Kaffeekonferenz
© GIZ
 
Die Initiative für nachhaltige Agrarlieferketten (INA) lud vom 04.-05. Mai 2023 zum Kaffee-Nachhaltigkeitsdialog in das Tagungswerk in Berlin ein. Nach langer Zeit des digitalen Zusammenarbeitens reisten für den zweitägigen Austausch über 120 nationale und internationale Vertreterinnen und Vertreter der Kaffeebranche an. Im Fokus der Veranstaltung standen die Folgen der klimatischen Veränderungen auf den Kaffeeanbau und die Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel. Des Weiteren standen Themen wie existenzsichernde Einkommen sowie Transparenz und Rückverfolgbarkeit auf der Agenda.

Als Folge des Klimawandels werden die Anbauflächen für Kaffee stark zurückgehen. Auf höhere kühlere Regionen auszuweichen ist für Kaffeebäuerinnen und Kaffeebauern nicht ohne Hürden möglich und auch andere Auswirkungen sind schon jetzt spürbar. Fest steht: Die Kaffeeproduktion muss sich an veränderte klimatische Bedingungen anpassen und gleichzeitig schauen, wo und wie Treibhausgasemissionen entlang der Kaffeelieferkette reduziert werden können. Auf dem Panel gab es eine lebhafte Diskussion über zu niedrige Kaffeepreise, die Rolle und Verantwortung der einzelnen Lieferkettenakteure bei Umsetzung, Finanzierung und Skalierbarkeit der Anpassungs- und Klimaschutzmaßnahmen und über Wissensinseln, die bislang nicht zusammengeführt werden.

Der Kaffee-Nachhaltigkeitsdialog machte deutlich, dass der Handlungsdruck mit Blick auf steigende Produktionskosten, Preisschwankungen und den Folgen des Klimawandels nicht größer sein könnte. Umso mehr schätzten die Teilnehmenden die Möglichkeit zum Austausch.

Links:
Auf ein Kännchen Zukunft beim Kaffee-Nachhaltigkeitsdialog
Klimawandel_im_Kaffeesektor__DE_.pdf

Kontakt:
Laura Bender
Ulrike Niesmann
Initiative für nachhaltige Agrarlieferketten (INA)
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Eröffnung der Fotoausstellung am 21. Mai zum Internationalen Tag der biologischen Vielfalt in den Botanischen Gärten in Bonn
  Stefan Schmitz, Exekutivdirektor des Crop Trust, stellt die Fotoausstellung in den Botanischen Gärten vor.
Stefan Schmitz, Exekutivdirektor des Crop Trust, stellt die Fotoausstellung in den Botanischen Gärten vor.
© GIZ / Alea Benninger
Im Zuge der Festlichkeiten der Botanischen Gärten der Universität Bonn zum Internationalen Tag der biologischen Vielfalt hat der Global Crop Diversity Trust (kurz: Crop Trust) am 21. Mai eine Fotoausstellung eröffnet. Der Crop Trust ist eine in Bonn ansässige internationale Organisation, die sich auf der ganzen Welt für den Erhalt der Nutzpflanzenvielfalt in der Landwirtschaft engagiert, damit die Ernährung aller Menschen durchgehend gesichert wird. Pflanzengenetische Ressourcen sind die Basis für Nahrungsmittel weltweit. Dem ehrgeizigen Ziel, diese zu bewahren und eine nachhaltige Nutzung dieser zu ermöglichen, hat sich der Crop Trust angenommen. Dabei berät die GIZ den Crop Trust aktuell in seiner strategischen Weiterentwicklung im Auftrag des BMZ.

Zuvor wurde die Fotoausstellung am 8. März im Bonner Alten Rathaus anlässlich der diesjährigen Jahrespartnerschaft des Crop Trust mit der Stadt Bonn erstmals vorgestellt. An der Veranstaltung nahm auch Oberbürgermeisterin Katja Dörner teil.

Links:
Webseite des Crop Trust

Kontakt:
Joachim Langbein
Strategische Weiterentwicklung des Global Crop Diversity Trust (Crop Trust)
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Nachhaltige Kakao-Lieferkette in Zeiten der Krise – wie kann es gelingen?
Tagung im Schokoladenmuseum Köln vom 23.-24. Mai 2023
Nachhaltige Kakao-Lieferkette in Zeiten der Krise – Podiumsdiskussion.
Nachhaltige Kakao-Lieferkette in Zeiten der Krise – Podiumsdiskussion.
© Schokoladenmuseum Köln
 
Am 23. und 24. Mai richtete das Schokoladenmuseum gemeinsam mit der „Initiative für Nachhaltige Agrarlieferketten und Standards“ (G510) der GIZ und dem SÜDWIND Institut eine Fachtagung mit dem Titel „Nachhaltige Kakao-Lieferkette in Zeiten der Krise – wie kann es gelingen?“ aus. Kristy Leissle, Autorin von „Cocoa“ gab in ihrer Keynote einen Überblick über die aktuellen Herausforderungen im Kakaosektor. Anschließend diskutierten Kristy Leissle, Martin Gilmour (Direktor Chase Choco Consulting), Pauline Zei (Landesdirektorin INADES in Côte d’Ivoire) und Yuca Waarts (Senior Researcher Wageningen Universität), wie der Kakaosektor den aktuellen Krisen wie Inflation und Energiepreisen begegnen kann.

In den anschließenden Arbeitsgruppen zu den Themen existenzsichernde Einkommen, Gender, Entwaldung und Landrechte sowie Sorgfaltspflichten diskutierten die rund 80 Teilnehmenden die Herausforderungen sowie konkrete Schritte. Übereinstimmung herrschte unter den Teilnehmer*innen, die Bedürfnisse der kakaoproduzierenden Familien in den Mittelpunkt der Diskussionen zu stellen, um langfristige Erfolge zu erzielen.

Kontakt:
Vera Morisse
Initiative für Nachhaltige Agrarlieferketten und Standards (INA)
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A Study Tour to Berlin, Brandenburg and Saxony-Anhalt
May 06th-May 17th, 2023
Delegation at the Federal Ministry for Housing, Urban Development and Building (BMWSB).
Delegation at the Federal Ministry for Housing, Urban Development and Building (BMWSB).
© GIZ
 
On behalf of the Federal Ministry of Economic Cooperation and Development (BMZ) the EU co-financed project Responsible Governance of Investment in Land (RGIL) organised a study tour to 16 different institutions for a delegation from the partner countries Laos, Uganda and Ethiopia. The RGIL project invited different stakeholders from civil society, the private sector and government on a delegation trip around Berlin and nearby cities. This sparked a fruitful knowledge exchange on topics relating to the promotion of responsible land investments with German government institutions, associations, NGOs, and sustainable enterprises.

Key learnings of the delegation include, that dynamic engagement of civil society, private actors, and government is a significant added value and that strong country-wide civil society networks can improve planning situations and influence framework conditions for responsible land-based investments. Other points were the importance of a well-documented land rights registry and the role of free open access to geodata for the public, as spatial planning involves all stakeholders and contributes to quality investment promotions.

Contact: 
Oliver Schönweger
Global Programme Responsible Land Policy; Project Component: Responsible Governance of Investment in Land (RGIL)
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Partner für den Wandel – Netzwerktreffen zur Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme
  Knapp 250 Teilnehmende aus über 30 Ländern kamen in Berlin zusammen, um gemeinsam Erfahrungen und Ideen zur Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme auszutauschen.
Knapp 250 Teilnehmende aus über 30 Ländern kamen in Berlin zusammen, um gemeinsam Erfahrungen und Ideen zur Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme auszutauschen.
© Photothek, 2023
Das BMZ investiert jährlich rund zwei Milliarden Euro in das Kernthema „Leben ohne Hunger – Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme“. Die Sonderinitiative Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme bildet einen essenziellen Teil dieser Arbeit mit dem Ziel, strukturpolitisch auf eine Transformation des gesamten Systems hinzuarbeiten. Zur Halbzeit der Agenda 2023 hat das BMZ ausgewählte Partner der Sonderinitiative zu einem Netzwerktreffen eingeladen, um zu diskutieren, wie dieses Ziel in die Praxis getragen werden kann.

Partner und Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft kamen zusammen, um, basierend auf den Erfahrungen aus der Implementierung in den unterschiedlichen Umsetzungsebenen, politische Handlungsempfehlungen zur Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme zu entwickeln. Das Endprodukt: Eine gemeinsame Selbstverpflichtung mit neuen Impulsen, die an Staatssekretär Jochen Flasbarth überreicht wurden (Englische Version).
(v.l.n.r.) Dr. Indu Jhakar, Prof. Moses Musinguzi & Dr. Ella Compaore übergeben Staatssekretär Jochen Flasbarth die gemeinsam erarbeiteten Politikempfehlungen.
(v.l.n.r.) Dr. Indu Jhakar, Prof. Moses Musinguzi & Dr. Ella Compaore übergeben Staatssekretär Jochen Flasbarth die gemeinsam erarbeiteten Politikempfehlungen.
© Photothek, 2023
 
Die Empfehlungen umfassen Maßnahmen, die auf einem multisektoralen und sektorübergreifenden Ansatz beruhen und Kohärenz über alle Ebenen und Sektoren hinweg anstreben. Eine umfassende Transformation erfordert den Dialog zwischen allen relevanten Akteuren, darunter Bauernorganisationen, ländliche Gemeinschaften und die Regierung, einschließlich lokaler Interessengruppen. Immer wieder betont wurde zudem die Notwendigkeit von ganzheitlichen Ansätzen, um die Resilienz gegenüber Krisen und Konflikten zu stärken und gleichzeitig eine vielfältige und gesunde Ernährung zu fördern.

Von dem Netzwerktreffen geht ein Aufbruchssignal zum gemeinsamen Handeln gegen Hunger, Armut und Ungleichheit aus. Die erfolgreiche Zusammenarbeit möchte das BMZ weiter vertiefen – denn die gesammelten Ideen und Ansätze unterstreichen, dass die Zusammenarbeit an systematischen Ansätzen unerlässlich ist, um die Herausforderungen im Agrar- und Ernährungssystem zu überwinden.

Weitere Informationen:  
Ein gerechter Wandel fängt mit Zuhören an – Food4Transformation

Kontakt:
Laura Berndsen
Ein Beitrag des Bundesentwicklungsministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung – GV Nachhaltige Agrarsysteme und Agrarpolitik
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  Personalinformationen  
 
Dr. Till Below ist seit Mai 2023 als Seniorberater im Sektorvorhaben Ländliche Entwicklung tätig.
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