Wälder Retten © GIZ © GIZ

Zentralafrika: Wälder retten – Klima schützen

Das zentralafrikanische Kongobecken ist nach dem Amazonasbecken das weltweit zweitgrößte zusammenhängende Regenwaldgebiet. Doch seine Waldbestände sind bedroht. Zehn zentralafrikanische Länder haben daher beschlossen dieses einzigartige Ökosystem gemeinsam zu schützen. Die Akademie für Internationale Zusammenarbeit (AIZ) fördert seit 2009 im Rahmen eines Programms zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung im Kongobecken die Aus- und Weiterbildung dringend benötigter Fach- und Führungskräfte im Forst- und Umweltbereich.

Weiterbildung © GIZ

Worum ging es genau?

 Mit seinen über 10 000 Pflanzenarten und mehr als 1000 Vogelspezies ist das Kongobecken ein Inbegriff der Biodiversität. Als Kohlendioxidspeicher ist es unersetzlich für den globalen Klimaschutz. Jedoch bedroht unkontrollierte Abholzung seinen Erhalt. Um ihn zu retten, unterhält die zentralafrikanische Waldkommission ein grenzübergreifendes Aktionsprogramm zum Schutz des Kongobeckens, an dem sich zehn zentralafrikanische Länder beteiligen, darunter Kamerun, die Demokratische Republik Kongo, Ruanda und die zentralafrikanische Republik. Um diese Initiative zum Erfolg zu führen, sind zusätzliche Fach- und Managementkompetenzen an Ausbildungsinstitutionen und die Entwicklung neuer Studiengänge gefragt.

Was machte die Akademie dabei?

Auf politischer Ebene unterstützte die AIZ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit ihrem lokalen Partner, einem Netzwerk aus 21 Aus- und Weiterbildungsinstitutionen im Bereich Forst- und Umweltwissenschaft in Zentralafrika (RIFFEAC), die Entwicklung einer regionalen Richtlinie zur Aus- und Weiterbildung im Forst- und Umweltbereich. Auf Bildungsebene unterstützte die AIZ ihren lokalen Partner dabei, das Aus- und Weiterbildungssytem zu verbessern, um eine qualitativ hochwertige Ausbildung auch für künftige Generationen zu sichern und damit Nachhaltigkeit für den Klima- und Waldschutz in Zentralafrika zu garantieren. Die AIZ lotete dafür aus, welchen Bedarf es an Kompetenzentwicklung vor Ort gibt und beriet die RIFFEAC dabei, die notwendigen Aktivitäten umzusetzen. Schließlich entwickelte sie auf Basis der Bedarfsanalyse, vielfältige Maßnahmen, wie beispielsweise Sommerschulen oder unterstützte die Implementierung von Wissenstransferprojekten. In zahlreichen Trainings erarbeitete die AIZ außerdem mit Fach- und Führungskräften der Ausbildungsinstitutionen, die sich für den Erhalt des Kongobeckens engagieren, neue Leadership- und Managementkompetenzen.

Fortbildung © GIZ

 Was wurde erreicht?

In neun zentralafrikanischen Staaten wurden neue Standards in der waldwirtschaftlichen und ökologischen Ausbildung geschaffen. Der Erfolg in Zahlen: Seit 2009 wurden im Rahmen der AIZ-RIFFEAC Kooperation fünf neue Studiengänge aus der Taufe gehoben. Darüber hinaus wurde die Entwicklung von 29 neuen Fortbildungen an zentralafrikanischen Universitäten und Fachhochschulen gefördert. 1325 Fach- und Führungskräfte wurden fortgebildet. 21 Dozenten und 12 Direktoren nahmen im Jahr 2016 an einer 2-monatigen Sommerschule in Deutschland teil.

Inspiriert und mit neuem Wissen kehrte beispielsweise Langsi Georges Ngwa, der an der kamerunischen Ecole de Faune in Garoua doziert, von einem einjährigen Kompetenzentwicklungsprogramm in Deutschland zurück: „Während des Studienaufenthaltes in Deutschland habe ich sehr viel über Organisation, Kommunikation, Konfliktmanagement und Führung gelernt. Persönlich bin ich selbstbewusster und zielgerichteter geworden. Unsere Institution profitiert von meiner Erfahrung durch besseres Marketing und durch die gezieltere Erschließung von finanziellen Eigenmitteln; zum Beispiel durch Weiterbildungsangebote zu Wildlifemonitoring oder zur Durchsetzung und Anwendung von Gesetzen zum Tierschutz."