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Über Grenzen schauen – Gesundheitssysteme stärken

Alle Menschen sollen ab dem Jahr 2030 eine stabile und gute medizinische Versorgung haben. Dies ist eines der Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen. Viele Länder bauen daher aktuell erstmals eine flächendeckende Gesundheitsversorgung auf. Viele Entscheidungsträger bilden sich speziell dafür fort. Auch mithilfe der Akademie für Internationale Zusammenarbeit (AIZ).

Worum geht es genau?

Erst vor wenigen Jahren wurde klar, dass manche gut geplante Gesundheitsreform scheitert, weil die beteiligten Fach- und Führungskräfte nicht zielführend zusammenarbeiten. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) riefen die GIZ gemeinsam mit der Weltbank 2013 daher ein spezielles Programm ins Leben, das Kooperationsbereitschaft und Führungskompetenzen derjenigen stärkt, die in ihren Ländern wichtige Entscheidungen für Reformen in der Gesundheitsversorgung treffen. Mit einem Entwicklungsprogramm für Führungskräfte, das die Basis-Gesundheitsversorgung für alle zum Ziel hat: dem Leadership for Universal Health Coverage Programm.

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Was macht die Akademie dabei?

Im Rahmen des GIZ-Projektes „Zugang zu medizinischer Versorgung“ entwickelte die Akademie eine Lernreise für Führungskräfte – eine Leadership Journey - zu diesem Thema. Wichtige Entscheidungsträger aus Ministerien, Krankenhäusern, dem Pharmabereich und der Zivilgesellschaft gehen gemeinsam auf eine Lernreise, die aus drei Modulen besteht. Die AIZ hat sie in Kooperation mit der Weltbank speziell für das Universal Health Coverage-Programm konzipiert. An dieser intensiven Weiterbildung nehmen Delegationen aus vier bis sechs Ländern teil, die Schwierigkeiten mit der Umsetzung der Reform haben. Die Trainings finden in Ländern statt, die solche Hürden bereits überwunden haben. So können sich die teilnehmenden Führungskräfte von diesen Ideen und Fortschritten inspirieren lassen. Mit ausgewählten Methoden erarbeiten die Teilnehmer gemeinsame Visionen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit und reflektieren ihre Führungsrolle.

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Was wurde bereits erreicht?

In acht afrikanischen und vier asiatischen Ländern bildeten sich mit Unterstützung des Führungskräfte-Entwicklungsprogramms Schlüsselakteure aus Ministerien, dem Gesundheitssektor und der Zivilgesellschaft weiter. Damit konnte die AIZ bewirken, dass sich Kooperation und Abstimmung bei der Umsetzung der Gesundheitsreformen in diesen zwölf Ländern entscheidend verbesserten. Eine Vertreterin der Zivilgesellschaft, die ermutigt von einem Workshop zurückkehrte, erzählt: „Ich hatte das Gefühl, dass dieses Modul wie speziell für mich gemacht war. Ich hatte mich sehr für Universal Health Coverage engagiert, aber in den vergangenen Monaten hatte ich alle Hoffnung verloren: Ich dachte, dass das in meinem Land nie etwas wird. Aber diese drei Workshop-Tage haben mir die Kraft gegeben weiterzumachen. Ich konnte sehen, wie sehr sich die Entscheidungsträger in meinem Land einsetzen. Mit dem Engagement von dieser Seite gibt es für unsere Zivilgesellschaft keinen Grund mehr aufzugeben. Mehr als zuvor werden wir den Dialog fortsetzen.“