© GIZ / Lawrence Kumwenda

31.10.2022

Städte für alle – von allen

Fatima Nkhuwa setzt sich in Sambia für ihre Nachbarschaft ein. Ihr Ziel: Mehr Mitsprache bei der Stadtplanung.

Rund zwei Drittel der Bewohner*innen in Sambias Hauptstadt Lusaka leben in informellen, dicht bevölkerten Siedlungen. Oft fehlt es an sauberem Trinkwasser und die Hygienebedingungen sind unzureichend, sodass die Bewohner*innen erkranken. Um die Wasserressourcen nachhaltiger zu nutzen und besser zu schützen, hat die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH den Aufbau der  „Lusaka Water Security Initiative“ unterstützt. Beauftragt wurde das Projekt durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unter Kofinanzierung durch das britische Foreign, Commonwealth and Development Office (FCDO). Seit 2016 entwickeln dabei Privatunternehmen, Zivilgesellschaft und die sambische Regierung zusammen Lösungen, um die Lebensbedingungen in der Stadt zu verbessern.

23.000 Haushalte können mitbestimmen

Ein wichtiger Baustein für bessere Lebensverhältnisse in Lusaka sind die Bezirksentwicklungsausschüsse. Deren Mitglieder werden direkt aus der Mitte ihrer örtlichen Gemeinden gewählt. So können die Einwohner*innen Bedarfe ihrer Gemeinden einbringen und bei Entscheidungen des Stadtrats mitwirken. 460 Gemeindevertreter*innen wurden dafür geschult und dabei unterstützt, ein besseres Verständnis für ihre Bürgerrechte und Zuständigkeiten zu entwickeln. Insgesamt erreichten sie rund 23.000 Haushalte, die nun die Zukunft von Lusaka mitgestalten. Im Viertel George Compound im Westen Lusakas wiesen die Einwohner*innen beispielsweise darauf hin, dass die Wasserversorgung durch Vandalismus und Diebstähle an Brunnen und Pumpen gefährdet sei. Daraufhin hat die „Lusaka Water Security Initiative“ den Schutz der Infrastruktur verbessert und das Bewusstsein der Gemeinden für Kriminalitätsbekämpfung geschärft.

Alle Perspektiven sind wertvoll

Fatima Nkhuwa war zweieinhalb Jahre Mitglied in einem der Bezirksentwicklungsausschüsse. „Was auch immer es ist: Elektrizität, Sicherheit, Wasser, sanitäre Einrichtungen, Hygiene, Gesundheit – die Ausschüsse unterstützen in allen Fragen“, sagt sie. Die Ausschussmitglieder vermitteln dabei zwischen dem Stadtrat und den Bewohner*innen: Es sei wichtig zu lernen, an wen man sich wendet und wie man Gelder beantragen könne, um die eigene Situation zu verbessern. Wertvoll seien auch die verschiedenen Perspektiven in den Bezirksentwicklungsausschüssen: „In unseren Gruppen sind auch blinde und gehbehinderte Personen. Dass so viele verschiedene Bedürfnisse bedacht wurden, hat dazu beigetragen, den sozialen Zusammenhalt zu stärken.“ Eltern, die die Schulgebühren für ihre Kinder nicht aufbringen können, sollen zukünftig beispielsweise eine Förderung in Anspruch nehmen können. Für Fatima ist dieser Bottom-up-Ansatz der richtige Weg: „Nur so können wir einfühlsam und integrativ bei der Stadtplanung sein.“

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