Ausgangssituation
Uganda hat im letzten Jahrzehnt die Wasser- und Sanitärversorgung der Bevölkerung enorm verbessert. Obwohl der Zugang der städtischen Bevölkerung zu Wasser- und Sanitärversorgung inzwischen bei über 70 Prozent liegt, führen hohes Bevölkerungswachstum sowie die steigende Urbanisierung jedoch dazu, dass der Zugang, vor allem in städtischen Armutsvierteln, weiterhin unzureichend bleibt. In Verbindung mit der zunehmenden Verschmutzung der Wasserressourcen ist dies eines der zentralen Entwicklungshemmnisse des Landes.
Ziel
Die Voraussetzungen für eine armutsorientierte, nachhaltig leistungsfähige städtische Wasser- und Sanitärversorgung sind verbessert.
Vorgehensweise
Die Reform des ugandischen Wassersektors setzt auf die Stärkung der unabhängigen Regulierung, effiziente Versorgungsstrukturen, Sanitärversorgung, Abwassermanagement, Wasserressourcenmanagement und Klimaanpassung. Die deutsche Unterstützung richtet sich an den Prioritäten der ugandischen Regierung aus (Vision 2040, Nationaler Entwicklungsplan, Pro-Poor-Strategie) und knüpft an die deutschen Wasserprogramme seit 2002 an.
Politischer Träger und wichtigster Durchführungspartner ist das ugandische Ministerium für Wasser und Umwelt. Der parastaatliche nationale Wasserversorger NWSC (National Water and Sewerage Corporation) ist Partner für die technische Fachkräfteausbildung. Der Kampala Capital City Authority (KCCA) kommt bei der Sicherstellung der Basissanitärversorgung in Kampala eine Schnittstellenfunktion zu. Das Vorhaben verfolgt folgende Ansätze und Maßnahmen:
• Der Aufbau einer unabhängigen Regulierungsbehörde ist zentraler Bestandteil einer armutsorientierten, nachhaltigen Versorgung. Zudem ist eine umfassende Restrukturierung der städtischen Versorgungsgebiete zur Etablierung regionaler Versorgungsstrukturen (Clustering) geplant.
• Die Verbreitung praxiserprobter Ansätze der Sanitärversorgung erfolgt auf Grundlage städtischer Sanitärpläne, die eine flächendeckende Sanitärversorgung und den nachhaltigen Betrieb der Infrastruktur priorisieren.
• Mit Unterstützung der deutschen Internationalen Zusammenarbeit (IZ) soll die Kampala Capital City Authority (KCCA) ihre führende Rolle in der Koordination der Sanitärversorgung und im Fäkalschlammmanagement wahrnehmen. Zum Schutz der Wasserqualität am Viktoriasee stärkt das Programm die Kooperation öffentlicher und private Akteure. Dies dient auch der Erhöhung der Effektivität der auch mit deutschen IZ-Mitteln neu errichteten Kläranlagen.
• Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat die GIZ die Erarbeitung der nationalen Capacity-Development-Strategie für den Wassersektor maßgeblich unterstützt. Schwerpunkt im städtischen Bereich sind technische Aus- und Fortbildung zu Betrieb und Wartung, der Aufbau des NWSC-Ausbildungszentrums sowie die Etablierung von Partnerschaften, unter anderem mit deutschen Unternehmen. Zudem soll der Anteil von Frauen an den Fort- und Ausbildungsmaßnahmen erhöht werden.
• Die GIZ unterstützt die neu gegründete Behörde für Meteorologie UNMA (Uganda National Meteorological Authority) beim Aufbau von Wettervorhersagesystemen und meteorologischen Dienstleistungen. Die Maßnahmen werden durch USAID mit einer Kombifinanzierung zusätzlich gefördert.
Wirkungen
Die mit Unterstützung der GIZ gegründete Regulierungsabteilung im Wasserministerium sowie die Einführung grundlegender Regulierungsinstrumente (Tarifgestaltung, Business-Pläne, Leistungsmessung) haben zu einer höheren Kostendeckung privater Wasserbetreiber und nachweislich zur zusätzlichen Wasserversorgung von 150.000 Menschen geführt.
Bei der Sanitärversorgung wurden erfolgreich Versorgungsmodelle für die Hauptstadt Kampala sowie für Kleinstädte entwickelt, die nun flächendeckend eingeführt werden können. Die Maßnahmen werden durch USAID mit einer weiteren Kombifinanzierung gefördert.
Weiterhin hat die vom Programm unterstützte Koordinierung bei Industrieabwässern zur Steigerung der Effizienz in der staatlichen Überwachung beigetragen. Hier soll langfristig eine Minderung der Belastung des Viktoriasees, und damit des wichtigsten Trinkwasserreservoirs für die Hauptstadt Kampala, erreicht werden.