Zur Eindämmung des Klimawandels muss in der Baubranche ein Wandel stattfinden. Prognosen zufolge wird sich die weltweit bebaute Fläche bis 2060 verdoppeln. Der Bau und Betrieb von Gebäuden ist für 38 Prozent aller energiebedingten Kohlendioxidemissionen verantwortlich und verbraucht 35 Prozent der globalen Endenergie. Die meisten Neubauten entstehen in wärmeren und tropischen Klimazonen mit hohem Kühlbedarf; die Häufung von Extremwetterereignissen erhöht dabei die Anforderungen an die Klimaresilienz von Gebäuden. Die Herausforderungen des Klimaschutzes und der Klimaanpassung erfordern einen sogenannten „whole life-carbon"-Ansatz. Eine schnelle Dekarbonisierung der Baubranche ist zur Erreichung des im Pariser Abkommen festgelegten Zwei-Grad-Ziels zwingend erforderlich.
Dennoch bleibt Finanzierung für nachhaltige Gebäude hinter dem Bedarf zurück. Es mangelt an politischen Rahmenbedingungen, Leitlinien für die Akteure des Sektors und finanziellen Anreizen. In Schwellen- und Entwicklungsländern fehlt es teils an Übersichten zu Finanzierungsmöglichkeiten sowie Kapazitäten zu deren Erschließung.
In der Baubranche wird durch die Förderung einer nachhaltigen Planung und Errichtung von Gebäuden – gemäß dem "whole life-carbon"-Ansatz – ein grundlegender Wandel herbeigeführt. Die Verbesserung der strategischen, regulatorischen und finanziellen Bedingungen für die Umsetzung emissionsarmer und widerstandsfähiger Gebäude unterstützt diesen Wandel. Dadurch gelingt es, den Energiebedarf in Gebäuden kostengünstig zu senken und Treibhausgasemissionen zu verringern.
Die Partnerschaft für Energieeffizienz in Gebäuden (Partnership for Energy Efficiency in Buildings, PEEB) arbeitet an der Verbesserung der Bedingungen für die Finanzierung groß angelegter Energieeffizienz- und Resilienzprojekte im Gebäudesektor. PEEB unterstützt ambitionierte Energieeffizienzstrategien und privatwirtschaftliche Rahmenbedingungen für den Gebäudesektor, mobilisiert private Investitionen und begleitet Projekte durch aktive Projektvorbereitung. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit Entwicklungsbanken und anderen Finanzinstitutionen, darunter die Agence Française de Développement (AFD).
Die GIZ berät Schwellen- und Entwicklungsländer im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI), mit Kofinanzierung durch den Fonds Français pour l'Environnement Mondial (FFEM) und den Green Climate Fund (GCF).
Dazu werden:
• ausgewählte Partnerländer bei der Umsetzung ihrer nationalen Klimapläne (NDCs) unterstützt, indem die Energieeinsparpotenziale im Gebäudesektor ausgeschöpft werden,
• Möglichkeiten zur Klimafinanzierung aus nationalen und internationalen Quellen aufgezeigt (zum Beispiel dem Green Climate Fund oder Kreditlinien nationaler Banken),
• Praxisbeispiele für die Planung und Umsetzung von Energieeffizienz-Maßnahmen im Gebäudesektor geschaffen, die weitere Länder zur emissionsarmen Entwicklung des Gebäudesektors nutzen können,
• Schlüsselakteur*innen befähigt, ihr im Projekt erworbenes technisches und finanztechnisches Wissen auch zukünftig für mehr Energieeffizienz im Gebäudesektor einzusetzen,
• die Schaffung von regulativen und normativen Rahmenbedingungen im Gebäudesektor gefördert,
• Anreizsysteme unterstützt, die Investitionen des Privatsektors in Energieeffizienz in Gebäuden mobilisieren und privaten Investor*innen langfristige Planungssicherheit bieten.
Durch seine Aktivitäten erreicht PEEB eine breite Zielgruppe in seinen Partnerländern. Praxisbeispiele der Partnerschaft werden in relevanten internationalen Netzwerken und Plattformen zu klimapolitischen Maßnahmen im Gebäudebereich vorgestellt.