2015.2139.2

Sektorvorhaben Migration und Entwicklung

Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung
Dauer
Partner
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

• Ausgangssituation

Migration ist ein weltweites Phänomen, welches sämtliche Kooperationsländer der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (EZ) auf unterschiedliche Art und Weise betrifft. Der Großteil dieser Länder sind gleichzeitig Herkunfts-, Transit- und Aufnahmeländer von Migrant/innen. Neben der langfristigen grenzüberschreitenden (sowohl freiwilligen als auch unfreiwilligen) nehmen temporäre Migrationsformen und Binnenmigration eine zunehmend wichtige Rolle in der internationalen Debatte ein. Im Jahr 2015 lebten knapp 250 Millionen Menschen außerhalb ihres Herkunftslandes. Migration stellt die Herkunftsländer vor große Herausforderungen (z.B. brain drain, die Abwanderung Hochqualifizierter oder Landflucht), bietet aber gleichzeitig Chancen für die Entwicklung in Form von Transfer von Kapital, Wissen und Fähigkeiten. Entwicklungspolitisch wünschenswert ist ein dreifacher Gewinn (triple-win-Ansatz) für Herkunfts-, Aufnahmeländer und Migrant/innen.

Die nationale und internationale Debatte zu Migration ist von politisch unterschiedlichen Interessen der Innen-, Außen- und Entwicklungsressorts geprägt. Stehen in der innen- und außenpolitischen Diskussion in erster Linie sicherheitsrelevante Themen wie Grenzschutz, Rückführungen und Asylfragen im Vordergrund, so stehen dem gegenüber entwicklungspolitische Interessen wie die Ermöglichung des triple-win, die in der öffentlichen und politischen Debatte oft nachrangig behandelt werden. Der Koalitionsvertrag der deutschen Bundesregierung von 2013 hält fest, dass eine ressortabgestimmte Strategie zu Migration innerhalb der aktuellen Legislaturperiode entwickelt werden soll. Um diese Debatte ausgewogen zu gestalten, will sich das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit einem entwicklungsorientierten Migrationsansatz national und international positionieren, was bisher noch nicht ausreichend erfolgt ist.

• Ziel

Das Modulziel lautet: Das BMZ positioniert sich national und international mit einem entwicklungsorientierten Migrationsansatz.

Das SV hat keinen regionalen Schwerpunkt und arbeitet in drei Handlungsfeldern: (1) Konzeption und Anwendung von Instrumenten und Konzepten; (2) fachlich-politische BMZ-Beratung; (3) Qualifizierung und Vernetzung von nationalen und internationalen Akteuren. Das SV berät das BMZ politisch und fachlich in fünf Themen: (1) Migrationspolitikberatung, (2) Geldtransfers von Migrant/innen (remittances), (3) Privatwirtschaftsentwicklung durch Migration, (4) Diasporakooperation, (5) entwicklungsorientierte Arbeitsmobilität.

• Vorgehensweise

Aus der Verbindung von Migration und Entwicklung entstehen vielfältige Potenziale und Chancen, die für nachhaltige Entwicklung genutzt werden können. Die Umsetzung migrationsbezogener Projekte birgt aber auch Herausforderungen. Auf unterschiedliche Rahmenbedingungen, Erfordernisse und Akteure muss angemessen reagiert werden. Aus diesem Grund erarbeitet das Sektorvorhaben Migration und Entwicklung der GIZ, im Auftrag des BMZ, Konzepte und Instrumente, die die positiven Wirkungen der Migration auf Entwicklung verstärken und mit Migration verbundene Risiken mindern. Im Fokus stehen dabei immer die Herkunftsländer, die Aufnahmeländer und die Migrant/innen selbst.

• Wirkungen

Das SV Migration und Entwicklung hat in seinen bisherigen vier Beauftragungen zahlreiche Instrumente und Konzepte (z.B. Leitfäden zu Privatwirtschaftsentwicklung und Migration, Remittances, Diasporakooperation, Migrationspolitikberatung; Trainingshandbücher wie Migration Tools. Options for Sustainability (MITOS) sowie Financial Literacy, Remittances and Diaspora Investment (FReDI)) entwickelt, in Vorhaben der deutschen EZ pilotiert und diese Praxiserfahrungen in die Beratung des Auftraggebers einfließen lassen. Dadurch konnte sich die deutsche EZ international insbesondere über relevante Praxiserfahrungen zum Thema Migration und Entwicklung positionieren, so z.B. im Rahmen des GFMD, des zuletzt 2013 stattgefundenen United Nations High-level Dialogue on International Migration and Development oder der Globalen Wissenspartnerschaft für Migration und Entwicklung (Knowledge Partnership on Migration and Development, KNOMAD) der Weltbank.

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
15110

Entwicklungspolitische Kennungen

Signifikantes Nebenziel:

  • Gleichberechtigung der Geschlechter

Zuständige Organisationseinheit
G210 Flucht, Migration, Rückkehr

Vorgänger-Projekt
2012.2487.2

Nachfolger-Projekt
2018.2195.8

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
5.651.587 €

Aufträge mit ähnlicher thematischer und geografischer Passung:

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