Vorgehensweise
Sport wurde von den Vereinten Nationen „als Mittel zur Förderung der Bildung, der Gesundheit, der Entwicklung des Friedens“ anerkannt. Auch die deutsche Entwicklungszusammenarbeit nutzt „Sport für Entwicklung“. Durch Sport leben Kinder und Jugendliche nicht nur gesünder; sie lernen auch, Verantwortung zu übernehmen, sich fair zu verhalten und Konflikte friedlich zu lösen. Solche Schlüsselqualifikationen erleichtern ihnen später zum Beispiel den Einstieg in die Berufswelt. Das Vorhaben bildet Trainerinnen und Trainer aus. Sie sind Vorbilder und Vertrauenspersonen, vermitteln Kindern und Jugendlichen ein positiveres Selbstwertgefühl und helfen ihnen, Zukunftsperspektiven zu entwickeln. Im Training sprechen sie Themen wie Gewalt, Gesundheit, Umweltschutz oder Geschlechtergerechtigkeit an.
Die kolumbianische Regierung setzt in der Friedens- und Versöhnungsarbeit Sport als entwicklungspolitisches Instrument bereits ein. Kolumbien wurde deshalb vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) als ein Partnerland des Vorhabens „Sport für Entwicklung“ ausgewählt. Das Vorhaben knüpft an die Maßnahmen der kolumbianischen Regierung und von Nichtregierungsorganisationen an und kooperiert eng mit Partnern aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.
Die gemeinsam entwickelte Methode „Fútbol con Principios / Fußball mit Prinzipien“ vermittelt Kindern und Jugendlichen über den Sport Werte wie Respekt und Teamgeist sowie soziale Kompetenzen. Die Methodik greift kolumbianische Konzepte des Friedensfußballs auf sowie internationale Ansätze zu „Sport für Entwicklung“, moderne Methoden der Sportpädagogik und Erkenntnisse aus der Jugendpsychologie. Im Mittelpunkt steht die Weiterbildung von Trainerinnen und Trainern.
Das Vorhaben ist außerdem Partner des kolumbianischen Außenministeriums bei der Umsetzung des Programms „Paz en Movimiento“. Der Fokus liegt dabei auf den Grenzregionen Kolumbiens, oft gekennzeichnet von geringer staatlicher Institutionalität, wirtschaftlicher und politischer Vernachlässigung sowie breiter Präsenz illegaler Akteure. Mit dem Programm werden unter anderem ehemalige Kämpfende nach dem „Futbol con Principios“-Ansatz zu Trainern ausgebildet. Sie können so in die Gemeinden integriert werden und wichtige soziale Funktionen übernehmen.