2012.2031.8

Unterstützung des Kofi Annan International Peacekeeping Training Centre (KAIPTC)

Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung
Dauer
Partner
Ministry of Foreign Affairs (Ghana)

Ausgangssituation

Die Afrikanische Friedens- und Sicherheitsarchitektur (APSA) ist ein kontinentales Rahmenwerk der Afrikanischen Union (AU). Es soll die Kompetenzen afrikanischer Länder zur Friedensförderung, -sicherung und -konsolidierung stärken, wozu auch der Aufbau der multidimensionalen Afrikanischen Einsatztruppe (ASF) gehört. Dieser Prozess wird von fünf Regionalgemeinschaften umgesetzt, die mit regionalen Einsatztruppen zur ASF beitragen. Die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) ist für den Aufbau der ECOWAS-Einsatztruppe (ESF) in Westafrika verantwortlich.

Die Umsetzung der Friedens- und Sicherheitsarchitektur setzt eine umfassende Qualifizierung von zivilem Personal, Polizisten und Militär voraus und umfasst Themen von Krisenprävention über Konfliktbearbeitung bis Wiederaufbau. Das Kofi Annan International Peacekeeping Training Centre (KAIPTC) ist – neben dem National Defence College (NDC) in Nigeria und der École de Maintien de la Paix (EMP) in Mali – eines der drei von der ECOWAS anerkannten Trainingsfachzentren in Westafrika. Es bereitet ziviles Personal, Polizei und Militär auf Aufgaben während regionaler und kontinentaler Einsätze vor, beispielsweise in Friedens- und Wahlbeobachtungsmissionen.

Seit seiner Gründung 2004 wird das KAIPTC von der Bundesrepublik Deutschland unterstützt; seit 2006 durch das Kooperationsprojekt mit der GIZ vor Ort.

Ziel

Das KAIPTC bildet Personal für den Einsatz in Friedensmissionen und in Maßnahmen zur Krisenprävention in Afrika aus: bedarfsorientiert und entsprechend internationaler Standards sowie auf der Grundlage einer Nachhaltigkeitsstrategie und ergebnisorientierten Managements.

Vorgehensweise

Die GIZ unterstützt das KAIPTC in vier Themenschwerpunkten:

1. Stärkung der Effektivität und Nachhaltigkeit institutioneller Strukturen und Prozesse

2. Stärkung der regionalen Kooperation mit Abnehmerorganisationen

3. Erhöhte Effektivität und Wirkungsorientierung ziviler Trainingskurse

4. Verbessertes Management und Wirkungsmonitoring der KAIPTC-Alumni durch ein Lern-Management-System (LMS)

Die GIZ kombiniert finanzielle Unterstützung mit Prozess-, Management- und Organisationsberatung zu folgenden Themen:

• Einführung von Prozessen, beispielsweise das wirkungsorientierte Monitoring- und Evaluierungssystem (M&E), das es dem KAIPTC ermöglicht, effizient und effektiv zu arbeiten.

Zugleich wird das Zentrum in seinen institutionellen Kompetenzen und seiner Leistungsfähigkeit gestärkt, um sich im Markt der afrikanischen Peacekeeping Trainingszentren wettbewerbsorientiert und mit hoher Qualität strategisch positionieren zu können.

• Unterstützung ziviler Trainingskurse; erhöhter Frauenanteil und verbesserte Nachfrageorientierung der Kurse

• Förderung von regionaler Kooperation und Abstimmungsprozessen zwischen dem KAIPTC und anderen regionalen oder kontinentalen Akteuren, wie den Trainingsfachzentren, der ECOWAS, der AU und den Vereinten Nationen (VN)

• Einführung des Lern-Management-Systems (LMS) für Alumni: Das LMS hat fünf Komponenten: die Alumni-Plattform, die Datenbank, E-Learning, Kursmanagement sowie M&E. Unterstützt durch das Consulting Unternehmen Common Sense werden interne Prozesse und die externe Kommunikation des Zentrums durch das System optimiert: um das Management von Trainingskursen zu verbessern und zugleich die Beziehung zwischen dem KAIPTC und seinen Alumni weiter zu systematisieren.

Wirkung

Durch die verbesserte Kooperation mit Nutzerorganisationen, wie der ECOWAS, der AU und den VN, wurde erreicht, dass am KAIPTC ausgebildete zivile Experten verstärkt in Friedensmissionen eingesetzt werden. Besonders hervorzuheben ist die Zusammenarbeit mit dem von der GIZ unterstützten Trainingskurs „Entwaffnung, Demobilisierung und Reintegration". An seiner Entwicklung, Durchführung und Überprüfung beteiligten sich die VN und die AU. Damit geht einher, dass die Vereinten Nationen und die Afrikanische Union vermehrt Auszubildende in KAIPTC-Kurse schicken und auch die Kursgebühren übernehmen.

Aufgrund des akuten Bedarfes an Kräften für die Friedensmission der VN in Mali hat das KAIPTC, unterstützt vom Projekt, einen Trainingskurs für Menschenrechte entwickelt. Er beginnt Anfang 2015.

Auch bei der Wahlbeobachtung wurden gute Ergebnisse erreicht: Zwischen 2009 und 2013 haben 114 am KAIPCT trainierte Wahlbeobachterinnen und -beobachter maßgeblich zum Erfolg von ECOWAS-Wahlbeobachtermissionen in Mali, Togo, Côte d‘Ivoire, Guinea, Liberia, Benin, Burkina Faso, Nigeria, Sierra Leone, Senegal und Ghana beigetragen.

Die Veröffentlichung einer Gender Policy hat wesentlich dazu beigetragen, das Gender Mainstreaming am KAIPTC zu verbessern. Genderrelevante Inhalte wurden in die Curricula übernommen.

Die gemeinsame Entwicklung eines Monitoring- und Evaluierungssystems hat dazu geführt, dass das KAIPTC seine Arbeit auf der Basis wirkungsorientierter Arbeitspläne umsetzt und vierteljährlich evaluiert. Durch Mitarbeiterschulungen wird dieser Capacity-Development-Prozess zusätzlich unterstützt.

In der regionalen Kooperation haben gemeinsame Planungstreffen und Studienreisen mit der ECOWAS-Kommission und anderen regionalen Akteuren dazu beigetragen, die Koordinierung und Abstimmung innerhalb der Afrikanische Friedens- und Sicherheitsarchitektur zu verbessern. Aufgrund neuer Organisationsentwicklungsprozesse wurde die Marktpositionierung des KAIPCT erheblich gefördert.

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
11430

Entwicklungspolitische Kennungen

Signifikantes Nebenziel:

  • Gleichberechtigung der Geschlechter

Zuständige Organisationseinheit
1600 Westafrika 2 und Madagaskar

Vorgänger-Projekt
2009.2213.8

Nachfolger-Projekt
2015.2046.9

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
4.552.868 €

Aufträge mit ähnlicher thematischer und geografischer Passung:

Algerien, Angola, Benin, Botsuana und SADC, Burkina Faso, Burundi, Côte d'Ivoire, Demokratische Republik Kongo (DR Kongo), Dschibuti, Eritrea, Eswatini, Gabun, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kamerun, Kap Verde, Kenia, Komoren, Lesotho, Liberia, Libyen, Madagaskar, Malawi, Mali, Marokko, Mauretanien, Mauritius, Mosambik, Namibia, Niger, Nigeria, Republik Kongo, Ruanda, Sambia, Senegal, Seychellen, Sierra Leone, Simbabwe, Somalia, Sudan, São Tomé und Príncipe, Südafrika, Tansania, Togo, Tschad, Tunesien, Uganda, Zentralafrikanische Republik, Ägypten, Äquatorialguinea, Äthiopien
Ghana, Kamerun, Kenia, Togo, Tunesien, Äthiopien
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