Innovative Entwicklungsplanung zur Anpassung an den Klimawandel

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Innovative Entwicklungsplanung zur Anpassung an den Klimawandel in Mali
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)
Land: Mali
Politischer Träger: Ministère de l'Environnement, de l'Assainissement et du Développement Durable
Gesamtlaufzeit: 2011 bis 2019

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Ausgangssituation

Wie andere Länder des Sahels leidet Mali unter den Folgen des globalen Klimawandels. Gemäß Prognosen werden die Regenfälle künftig noch stärker schwanken, Extremereignisse wie Dürre oder Starkregen werden zunehmen und die Temperaturen weiter steigen. Die Auswirkungen des Klimawandels spüren besonders die ärmsten Bevölkerungsgruppen, deren Lebensgrundlage die natürlichen Ressourcen sind.

Der politische Rahmen zur Anpassung an den Klimawandel ist detailliert ausgearbeitet, die Umsetzung scheitert bisher allerdings weitgehend. Die lokale Bevölkerung ist sich den Auswirkungen des Klimawandels bewusst. Sie hat aber weder Zugang zu Informationen über das Klima noch Kenntnisse über mögliche Anpassungsmaßnahmen, um ihre Entscheidungen besser nach den Gegebenheiten auszurichten.

Regionen, Kreise und Gemeinden verantworten eigene Entwicklungsplanungen. Die jeweils für sie zuständigen technischen Dienste der Fachministerien verfügen jedoch nicht über ausreichende Ressourcen und Know-how, um die Gebietskörperschaften zu beraten. 

Ziel

Das Thema Anpassung an den Klimawandel ist in Abläufe der Entwicklungsplanung integriert. Praktische Maßnahmen mindern die Verwundbarkeit der Bevölkerung gegenüber Klimarisiken.

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Vorgehensweise

Das Vorhaben arbeitet mit Ministerien, Institutionen und Gemeinden zusammen. Es unterstützt die Planung und die Umsetzung von Maßnahmen durch verbesserte nationale Rahmenbedingungen.

So wird der nationale Leitfaden zur Erstellung dezentraler Entwicklungspläne überarbeitet und mit zusätzlichen Instrumenten ausgestattet, um die Anpassung an den Klimawandel darin aufzunehmen. 

Eine wichtige Aufgabe des Projekts ist die Unterstützung dezentraler Gebietskörperschaften in der Planung, Umsetzung und Kontrolle von Anpassungsmaßnahmen. Die Aufbereitung der lokalen Projekterfahrungen und ihre nationale und internationale Veröffentlichung tragen zur umfassenden Verbreitung der innovativen Ansätze bei.

Wirkungen

Seit Juni 2016 wurden mehr als 3.000 Malier*innen zu Themen wie Klimawandel, seine Auswirkungen in Mali sowie die Integration von Anpassung in die lokale Entwicklungsplanung sensibilisiert und aus- und weitergebildet. 

Die Anpassung an den Klimawandel wurde in den Entwicklungsplänen der 20 am meisten vom Klimawandel betroffenen Gemeinden integriert und die Umsetzung der wichtigsten Maßnahmen unterstützt. Desgleichen in sieben Landkreisen in den Regionen Kayes, Koulikoro und Ségou. 

Diese Maßnahmen haben weit über die betroffenen Gemeinden hinweg auch die Nachbargemeinden angeregt, ähnliche Maßnahmen umzusetzen. Diese Gemeinden zählen zusammen etwa 1,5 Millionen Einwohner*innen, wobei 3.500 Personen direkt in das Projekt einbezogen waren. Das Vorhaben hat die Integration der Anpassung an den Klimawandel durch einen neuen Leitfaden über die Erstellung der lokalen Entwicklungspläne unterstützt. Dieser ist leicht verständlich geschrieben und gegliedert, so dass er auch von weniger gut ausgebildeten Entscheidungsträger*innen verstanden und angewendet wird. 

Das Projekt etablierte zusätzlich in sechs Landkreisen meteorologisch-landwirtschaftliche Plattformen. Diese informieren nicht nur die Einwohner*innen sondern beliefern auch den meteorologischen Dienst von Mali mit Wetterdaten aus diesen Gebieten. 

An fünf Dialogveranstaltungen haben alle an der Umsetzung der Nationalen Klimabeiträge von Mali beteiligten Ministerien teilgenommen. Die Beteiligung dieser Akteure hat dazu beigetragen, die malische Klimapolitik zu institutionalisieren.