Institutionelle Partnerschaften verbessern die medizinische Versorgung in Afrika

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Hochschul- und Klinikpartnerschaften (HKP) in Afrika
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Afrika Regional
Gesamtlaufzeit: 2019 bis 2022

Laborant in Asella, Äthiopien

Ausgangssituation

Medizinische Einrichtungen in Afrika südlich der Sahara sehen sich zunehmend neuen technischen Herausforderungen gegenüber gestellt: Gewährleistung der Zusammenarbeit verschiedener IT-Lösungen, Wissen des medizinischen Personals im Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) im Alltag, Erhalt von IKT-Lösungen über Projektlaufzeiten hinaus. Diese erfordern Expertise in der IKT im Gesundheitswesen, ein gut organisiertes Management und einen modernen Umgang mit Erkrankten. Das Wissen der medizinischen Fachkräfte in den verschiedenen medizinischen Bereichen soll sich verbessern und die Versorgung durch digitale Lösungen (eHealth) optimiert werden. Regierungen haben ihre nationalen eHealth-Strategien bereits entwickelt, jedoch mangelt es größtenteils noch an der Umsetzung.

Partnerschaften zwischen deutschen Universitäten und Krankenhäusern mit Krankenhäusern in afrikanischen Ländern ermöglichen einen Wissensaustausch. Dieser und die gemeinsame Entwicklung und Anwendung von digitalen Lösungsansätzen können die Versorgung in afrikanischen Institutionen verbessern. Damit können die Partnerländer den technischen und medizinischen Herausforderungen besser begegnen, ihre nationalen Strategien umsetzen und die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung optimieren.

Das Programm „Hochschul- und Klinikpartnerschaften in Afrika“ fördert solche institutionellen Partnerschaften. Die Partnerländer schätzen diese sehr, da sie durch die erzielten Fortschritte in der medizinischen Versorgung profitieren. Die Erkenntnisse basieren auf der Zusammenarbeit von Expert*innen, die der gleichen Tätigkeit in den jeweiligen Partnerländern nachgehen.

Ziel

Hochschul- und Klinikpartnerschaften in Afrika verbessern die medizinische Versorgung in den Partnerländern durch die Anwendung von digitalen Lösungsansätzen.

Ärztin im Labor in Addis, Äthiopien

Vorgehensweise

Der Schwerpunkt der Partnerschaften liegt darauf, die Gesundheitssysteme zu stärken und das Wissen und die Erfahrungen der Partnerfachkräfte durch Trainings, Personalaustausch und Hospitationen zu verbessern. Auf der einen Seite besuchen deutsche Fachkräfte regelmäßig afrikanische Krankenhäuser, führen dort Fortbildungsmaßnahmen durch und arbeiten direkt mit ihren afrikanischen Kollegen*innen zusammen. Auf der anderen Seite hospitieren afrikanische Fachkräfte in deutschen Einrichtungen und nehmen dort an der täglichen Arbeit teil.

Das Vorhaben unterstützt zudem die Entwicklung von digitalen Lösungen für die medizinische Versorgung. Diese können die Qualität der medizinischen Dienste erhöhen, ebenso wie den Zugang dazu erleichtern. Weiterhin können sie zu einer besseren Nutzung vorhandener Ressourcen führen. An der Entwicklung der Lösungen arbeiten deutsche und afrikanische IT-Unternehmen gemeinsam mit den Partnern. Die erarbeiteten Lösungen sollen die Kommunikation zwischen den Abteilungen eines Krankenhauses und zwischen Gesundheitseinrichtungen verbessern und die papierlose, digitale Dokumentation stärken. Weiterhin soll der Zugang zur Diagnostik sowie die kontinuierliche Behandlung von Menschen in ländlichen Gebieten erleichtert werden. Zudem entwickeln die Partnerschaften Formate des eLearnings.

Laborproben in Asella

Neben der Einbindung der IT-Dienstleister in die Partnerschaften sollen unter anderem integrierte Entwicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft geschlossen werden. Dies soll die Expertise bei der Entwicklung von IT-Lösungen erhöhen, die Nachhaltigkeit stärken und Arbeitsplätze vor Ort schaffen.

Bei den Hochschul- und Klinikpartnerschaften in Afrika werden zudem afrikanische Frauen gefördert, sich im Bereich eHealth weiterzubilden und zu etablieren. Auch im Rahmen der Partnerschaften werden gendersensitive Ansätze verfolgt und die Förderung von Frauen gezielt gestärkt.

Die Maßnahmen orientieren sich an den nationalen und internationalen Strategien der Partnerländer und werden in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Gesundheitsministerien langfristig umgesetzt.

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