Ausgangssituation
Ernährungssicherung, Klimawandel und biologische Vielfalt in der Landwirtschaft können in Afrika nie voneinander losgelöst betrachtet werden. In Subsahara-Afrika ist Landwirtschaft für die Mehrheit der Bevölkerung das Fundament für Wachstum, Armutsbekämpfung und Ernährungssicherung. Eine verstärkte Anpassung der landwirtschaftlichen Produktion an die veränderten klimatischen Bedingungen ist notwendig, um die gravierende Unternährung in Afrika zu reduzieren. Besonders betroffen sind arme Kleinbauern.
Das Comprehensive Africa Agriculture Development Programme (CAADP) ist ein kontinentaler Handlungsrahmen für landwirtschaftliche Entwicklung. Als Initiative der Afrikanischen Union unterstützt CAADP die Mitgliedsländer dabei, mindestens sechs Prozent Wachstum des landwirtschaftlichen Bruttosozialprodukts zu erzielen, um Ernährungssicherung und wirtschaftlichen Wohlstand zu erreichen. Die strategische Ausrichtung landwirtschaftlicher Aktivitäten auf den Klimawandel ist derzeit jedoch noch nicht systematisch organisiert.
Ziel
Das Comprehensive Africa Agriculture Development Programme (CAADP) unterstützt ausgewählte regionale Wirtschaftsgemeinschaften und AU-Mitgliedsländer dabei, bei der landwirtschaftlichen Entwicklung Strategien zur Anpassung an den Klimawandel umzusetzen.
Vorgehensweise
Das Vorhaben stärkt CAADP auf mehreren Ebenen. Kompetenzen und Leistungsfähigkeit der kontinentalen CAADP-Durchführungsorganisationen – NEPAD Planungs- und Koordinierungsagentur (NPCA) mit Sitz in Midrand, Südafrika, Landwirtschaftsdirektorat der AU-Kommission – werden unterstützt, um die Landwirtschaft besser auf Klimawandel, Agrobiodiversität und Wüstenbildung auszurichten.
Die Mitgliedsländer der Afrikanischen Union (AU) werden über die regionalen Wirtschaftsgemeinschaften dabei unterstützt, Landwirtschaftspolitik, Strategien und Investitionsprogramme wirksamer zu gestalten. Der Fokus liegt dabei auf Anpassungsmaßnahmen für die Armen im ländlichen Raum. So wird die Aufnahme von Klimaaspekten in nationale Politiken gefördert.
Das Vorhaben unterstützt die NEPAD-Agentur, in Zusammenarbeit mit CAADP-Ländern erfolgreiche Methoden zur Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel zu identifizieren. Sie sollen so aufbereitet werden, dass sie für weitere landwirtschaftliche Entwicklungsprogramme genutzt werden können. Die Methoden werden in nationale und kontinentale Politiken, Strategien und Programme sowie in internationale Verhandlungen eingebracht werden.
Außerdem wurde mit Unterstützung des Vorhabens in der NEPAD-Agentur ein sogenannter NEPAD Climate Change Fund etabliert. Der Fonds stellt regionalen Wirtschaftsgemeinschaften, AU-Mitgliedstaaten und der Zivilgesellschaft Mittel bereit, um Maßnahmen zur Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel umzusetzen.
Wirkung – Was bisher erreicht wurde
Die anstehende Überarbeitung und Neufassung nationaler CAADP-Agrarinvestitionspläne in einigen AU-Mitgliedsländern bietet die Möglichkeit, das Thema "Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel" systematisch im CAADP-Umsetzungsprozess zu verankern. Über den NEPAD-Klimafonds wurden bereits zwei Länder (Sambia und Swasiland) dabei unterstützt, ihre Agrarinvestitionspläne zu überarbeiten und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel in die neugefassten Pläne zu integrieren. Außerdem fanden zu diesem Thema in zwei Regionen Afrikas Treffen zum Informations- und Wissensaustausch für Vertreter nationaler Landwirtschafts- und Umweltministerien statt. Die Sensibilisierung maßgeblicher CAADP-Akteure für Klimathemen in der Landwirtschaft wurde dadurch maßgeblich erhöht.
Der NEPAD-Klimafonds konnte erfolgreich etabliert werden und stößt auf ein überaus hohes Interesse relevanter Anspruchsgruppen. Im Rahmen der ersten Ausschreibungsrunde konnten Mittel für die Förderung von insgesamt elf Projekten ausbezahlt werden, die allesamt auf die Umsetzung von Maßnahmen zur Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel abzielen.